Drei Janko-Tore tragen dem FCB drei Punkte ein

Der FC Basel gewinnt in der 24. Runde der Super League gegen den FC St. Gallen mit 4:2 (1:2). Die grosse Figur ist Marc Janko. Der Österreicher trifft drei Mal, Renato Steffen sorgt in der Nachspielzeit für den Schlusspunkt. Für St. Gallen sind in der ersten Halbzeit Edgar Salli und Martin Angha erfolgreich.

Der FC Basel gewinnt in der 24. Runde der Super League gegen den FC St. Gallen mit 4:2 (1:2). Die grosse Figur ist Marc Janko. Der Österreicher trifft drei Mal, Renato Steffen sorgt in der Nachspielzeit für den Schlusspunkt. Für St. Gallen sind in der ersten Halbzeit Edgar Salli und Martin Angha erfolgreich.

Es war fast ein wenig unheimlich, wie sich die Wolkendecke kurz vor dem Spielende auftat und den Platz in eine sonnige und eine schattige Fläche teilte. Just in dem Moment, als Marc Janko beinahe seinen vierten Treffer erzielt hätte – der Marc Janko, der als grosse Figur dieser Partie eingeht, mit drei Toren und einer Jubelgeste, die seine Vaterschaft im Mai ankündigt.

Janko steht auf der Sonnenseite des Lebens. Im Sommer hatte er Australien verlassen und sich nicht zuletzt wegen seiner Karriere in der österreichischen Nationalmannschaft dem FC Basel angeschlossen. Der 32-Jährige kostete den Schweizer Meister keine Ablöse und ist mit seinen Toren massgeblich daran beteiligt, dass die Basler in der Meisterschaft unangefochten sind und in der Europa League am Donnerstag den Viertelfinal erreichen könnten.

Gegen den FC St. Gallen, der in der 24. Runde der Super League im St.-Jakob-Park zu Gast war, schoss Janko drei der vier Tore beim 4:2-Sieg. Das erste, seinen 14. Ligatreffer, erzielte der Österreicher nach fünf Minuten per Kopf – er traf dabei die Flanke Davide Callas so genau, dass der Ball für Daniel Lopar unhaltbar von der Lattenunterkante ins Tor flog.

Fischer: «Die Mannschaft hat mir unheimlich imponiert»

Zuspieler Calla war einer von fünf Neuen in Urs Fischers Stratformation im Vergleich zum Achtelfinal-Hinspiel gegen Sevilla drei Tage zuvor. Mit dieser Aufstellung und der Rückkehr zum unter Fischer meistens praktizierten 4-2-3-1 liess der FCB den St. Gallern nach der 25. Minute kaum mehr Raum zur Entfaltung.

«Die Mannschaft hat mir unheimlich imponiert», sagt Fischer. Und die Gegentore, sie fielen einerseits direkt nach einem individuellen Fehler und andererseits nach einer Hereingabe, die mehr zufällig als geplant auf den Kopf des Torschützen fiel: So rutschte Torhüter Tomas Vaclik in der zwölften Minute aus, passte zum Gegenspieler, wehrte den Versuch Danijel Aleksics noch ab und war dann ohne Abwehrchance gegen den Nachschuss von Edgar Salli, der das Laufduell mit Marek Suchy gewann und den Ausgleich erzielte.



Der St. Galler Edgar Salli, rechts, dreht nach seinem Tor zum Jubel ab im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC St. Gallen, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Sonntag, 13. Maerz 2016. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Einer der beiden schwachen Momente des FCB, bei einer ansonsten feinen Leistung: Edgar Salli erzielt das 1:1. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

In Rückstand gerieten die Basler nach einem Eckstoss, der Albert Bunjaku am zweiten Pfosten erreichte. Der ehemalige Schweizer Nationalspieler spielte den Ball im Fallen hoch in die Luft, am anderen Pfosten sprang Martin Angha in einem Pulk von Spielern am höchsten und erzielte in der 22. Minute das 1:2.

Die «blanke Stirn» des Marc Janko

«Ein Tor aus dem Nichts», nannte Fischer den zweiten Treffer des Tabellenfünften. Ein Gegentor, «das unheimlich Energie kostet», das die Equipe in der Pause beschäftigte, sie aber nicht aus dem Konzept brachte. «Die Mannschaft blieb ruhig in der Kabine, kam hochkonzentriert auf den Platz zurück und hielt am Plan fest», erfreut sich der Trainer in seinem 40. Spiel als Chef an der Basler Seitenlinie.

Der konzentrierte Auftritt führte zum schnellen Ausgleich durch Janko in der 49. Minute: Luca Zuffi drehte einen Freistoss scharf in Richtung Tor, Janko lenkte mit «meiner blanken Stirn» leicht ab und erzielte das 2:2 und seinen 15. Ligatreffer – fünf Minuten, bevor Nummer 16 folgte.



Der Basler Marc Janko, MItte links, lenkt den Freistoss von Luca Zuffi ins Tor ab, im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC St. Gallen, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Sonntag, 13. Maerz 2016. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Marc Janko im Kopfballduell vor dem 2:2. Der Österreicher lenkt Luca Zuffis Freistoss mit dem Kopf leicht ab. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Breel Embolo, wie Calla ein Neuer in der Startformation und Schwerstarbeiter sowohl in der Offensive als auch in der Defensive, spielte im Fallen eine perfekte Flanke in den Strafraum und Janko hielt den Fuss hin: Zwei Tore trennen den Topscorer von seinem ersten Verfolger Munas Dabbur, der später am Nachmittag im Zürcher Derby zwischen den Grasshoppers und dem FC Zürich ebenfalls erfolgreich war.

Steffens drittes Tor im Basler Dress

Und nur wegen Renato Steffen geht Janko nicht alleine in die Geschichte dieser Partie ein: In der Nachspielzeit flankte der eingewechselte Naser Aliji zur Mitte, Steffen erzielte mit einem Flugkopfball sein drittes Tor im Dress der Basler; und die, respektive ihr Anhang, feierten den Winterzugang, als wäre sein Transfer nie ein heikles Thema gewesen.

Erfolg macht eben vieles vergessen.

Und obwohl der FCB gegen St. Gallen viele Chancen ungenutzt liess, bei einem Solo Embolos beispielsweise, Callas Schuss aus spitzem Winkel, Zuffis Versuch aus der Distanz oder Matias Delgados verpasstem Ball wenige Meter vor dem Tor: Erfolg hat der FCB momentan jede Menge. 14 Punkte Vorsprung weist der 18-fache Titelgewinner auf die Young Boys auf, die gegen Sion mit 3:2 gewannen; der grösste Erfolg winkt Fischers Team aber am Donnerstag, im Achtelfinal-Rückspiel gegen den Sevilla FC.



Der Basler Renato Steffen jubelt nach seinem 4:2 im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC St. Gallen, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Sonntag, 13. Maerz 2016. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Das 4:2 gegen St. Gallen ist Renato Steffens drittes Tor für den FC Basel. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Das 0:0 im Hinspiel bedeutet für das Rückspiel in Andalusien zwar eine schwierige Aufgabe, lässt aber trotzdem alles offen. Deswegen war die Partie gegen St. Gallen auch der Vorbereitung für den Donnerstag gewidmet: Weil die Chance gegeben ist, dass Daniel Hoegh aufgrund von Walter Samuels Sperre von Anfang an im Abwehrzentrum spielen wird, hat der Däne gegen die Ostschweizer 90 Minuten Spielpraxis erhalten.

Nach einer langen Verletzungspause fühlt sich Hoegh seit längerem bereit für einen Einsatz und hat «viel zu lange von der Seitenlinie» zusehen müssen, wie er sagt. «Daniel brauchte die Spielminuten, um zu seiner Sicherheit zurückzufinden», sagt Fischer, «er dürfte bereit sein für Donnerstag».

Lang ist für Donnerstag unsicher, Bjarnason geschont

Bei anderen personellen Bulletins herrscht weniger Klarheit. An einen Einsatz von Michael Lang «war heute nicht zu denken», sagt Fischer zu seinem Rechtsverteidiger, der am Donnerstag mit einem umgeknickten Fuss ausgewechselt werden musste.

Philipp Degen, Langs Ersatz, hielt keine 90 Minuten durch, weil er auf seine operierte rechte Schulter fiel. Degen, dem es «nicht gut geht» (Fischer), musste für Adama Traoré ausgewechselt werden. Sollten er und Lang nicht bereit sein für die Partie am Donnerstag, steht Fischer kein nomineller Rechtsverteidiger zur Verfügung.

Wenn die personelle Decke dünn ist, dann geht ein Trainer vor einer der wichtigsten Partien der Rückrunde keine Risiken ein. Und so hatte Fischer Birkir Bjarnason nicht auf das Matchblatt genommen, eine Verschlimmerung des Handbruchs wollte niemand in Kauf nehmen.

Was Marc Janko zu seinen Toren sagt und sich Davide Calla einiges erhofft vom Österreicher:


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Vor dem Spiel:

» Sevilla in den Köpfen, St. Gallen vor der Brust: der FC Basel zwischen Hin- und Rückspiel im Europa-League-Achtelfinal. 

» Spaniens Medien preisen Urs Fischer: So ist das 0:0 gegen Sevilla im Land des Gegners aufgenommen worden.

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