Tomas Vaclik | Torhüter
Diesmal dauert es keine acht Minuten, bis er hinter sich greifen muss. Mit der starken Reaktion gegen Gündogan, der mit einer Direktabnahme aus kurzer Distanz scheitert (16. Minute), hält er seine Farben im Spiel. Und das Erstaunliche ist: Danach bekommt der FCB-Goalie gar nichts mehr zu tun. Bis zur 80. Minute und einem Diagonalschuss des eingewechselten Diaz. Aber da hat Vaclik bereits beschlossen, dass er keinen mehr reinlässt.
Marek Suchy | rechter Innenverteidiger
Wie kann man einem Jubilar den Abend schöner gestalten? Das 100. Spiel im Europacup ist dieser Achtelfinal für den 29-jährigen Tschechen, und der FCB-Captain trägt mit einer nahezu fehlerlosen Partie seinen Teil zum Gelingen bei. Beim Gegentor ist Torschütze Jesus allerdings sein Mann.
Fabian Frei | zentraler Innenverteidiger
Irgendwann scheint er sich auf seine neue Rolle als zentraler Mann in der Abwehr so gut eingestellt zu haben, dass er auch noch mit Lust an der Aussenlinie zur Grätsche ansetzt – und den Ball erobert vor der Entstehung des Siegtreffers. Verliert nur einmal den Anschluss, als ihm Sané vor dem 1:0 entwischt, was aber schon in den besten Familien vorgekommen sein soll. Frei übt Verzicht auf jegliche offensive Aktion, was mittelfristig nicht das Ziel sein dürfte. Hat nach schwierigem Start in Basel mit diesem Spiel aber gezeigt, wie wertvoll er sein kann.
Léo Lacroix | linker Innenverteidiger
Als ihm der Querpass vor dem 1:0 zwischen den langen Beinen hindurch schlüpft, ist man sogleich an die beiden letzten Spiele und an zwei Böcke des neuen Verteidigers erinnert. Lacroix erledigt seinen Job anschliessend aber schnörkel- und mithin tadellos. Lässt sich auch als einziger verwarnter Basler nicht aus dem Konzept bringen. Darf sich bei 35 gespielten Pässen einer Erfolgsquote von 91 Prozent erfreuen und nimmt somit den Kritikern an seinem hüftsteifen Spiel etwas Wind aus den Segeln.
Michael Lang | rechter Abwehrspieler
Es dauert, bis er in den Zweikämpfen mit Sané das Timing findet, dann wird er immer stärker und zeigt sein Champions-League-Gesicht. Gewinnt viele Zweikämpfe und hat den Mut und die Entschlossenheit, die es zum Vorwärtsverteidigen braucht. Wie er dann seinen dritten Champions-League-Treffer markiert, ist grosse Klasse: Aus der eigenen Hälfte gestartet, scheint er zu ahnen, dass Elyounoussi diesen Pass spielt und erwischt Claudio Bravo in der nahen Ecke.
Geoffroy Serey Dié | zentrale Mittelfeldspieler
Der Methusalem im FCB-Team schwingt sich einmal mehr zu einem grossen Europacupabend auf. Seine Balleroberung in der zehnten Minute gegen den jungen Ukrainer Zinchenko bringt Guardiola zur Weissglut. Serey Dié sucht in der Situation den Abschluss statt abzuspielen – und schiesst lausig und weit übers Tor. Ansonsten ist er mit gewonnenen Zweikämpfen, mit klugem Ballverteilen und auch einmal einem Risikopass der Mann der ersten Halbzeit. Zollt dem Aufwand nach Seitenwechsel etwas Tribut, ist dennoch der Basler mit den meisten Ballkontakten (57) und kann am Ende des Tages sagen, dass er (33-jährig) das Duell mit seinem Landsmann, dem grossartigen, aber gealterten Yaya Touré (34) für sich entschieden hat.
Luca Zuffi | zentraler Mittelfeldspieler
Aus dem Schatten des Überall-Serey-Dié kommt er je länger desto besser ins Spiel und zeigt, warum man in solchen Partien einen Zuffi gut gebrauchen kann. Bereitet mit tiefem Zuspiel die Grosschance für Elyounoussi kurz vor der Pause vor und ist mit seiner Ruhe ausstrahlenden Präsenz ein nicht unwesentlicher Faktor bei diesem Achtungserfolg.
Blas Riveros | linker Abwehrspieler
Hinten spielte ihm wie schon drei Wochen zuvor Bernardo Silva Knoten in die Beine. Beim Gegentor wird er wie Lacroix getunnelt. Immerhin kann er in extremis, den Ball zwischen den Beinen abblockend, Jesus an einem zweiten Treffer hindern (11.). Und dann geht die Post nach vorne ab. Bereitet mit einem leicht abgefälschten Ball den Ausgleich vor. Hat etliche Balleroberungen und stösst dann immer wieder über die Seite von Danilo gefährlich nach vorne. Ein starker Auftritt des Jüngsten im Team.
Kevin Bua | rechter Flügelstürmer
Zweimal hat Raphael Wicky ihn zuletzt für die Startelf vorgesehen, zweimal hat ihm eine Spielabsage einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber in Manchester hält der Trainer am Plan fest und bekommt von Bua eine ordentliche Leistung zurück. Der hat im giftigen Zinchinko einen aufsässigen Gegenspieler, bricht einmal durch, wird aber mit einer Kopfballabwehr von Manchester-Keeper Claudio Bravo gestoppt (14.). Erfüllt vor allem in der Rückwärtsbewegung seine Aufgabe.
Dimitri Oberlin | Mittelstürmer
Der vorderste Mann läuft viel und oft vergeblich. Sorgt mit seinen weiten Wegen aber auch dafür, dass die Citizens ihr ausuferndes Passspiel immer wieder in die hinterste Reihe verlagern müssen. Wenn Oberlin dann mal selbst den Ball am Fuss hat, was laut Statistik gerade einmal 13 Mal der Fall ist, passiert allerdings – nichts. Nach 73 Minuten macht er Platz für van Wolfswinkel.
Mohamed Elyounoussi | linker Flügelstürmer
Hallo, ich bin zurück – so kann man den Abend des Norwegers überschreiben. Im Herbst noch eine der herausragenden Figuren beim FCB, war auch für ihn der Start ins neue Jahr kein leichter. Den Frust donnert er sich beim Ausgleich von der Seele: Mit Lust und Vollspann versenkt er völlig freistehend den Ball aus elf Metern. Was ihn so stark macht, demonstriert er beim Siegtreffer: Erst ein Solo quer über den halben Platz, Ballbehauptung und dann das Auge und das perfekte Zuspiel in den Lauf von Lang. Eine Co-Produktion zweier zuverlässiger Champions-League-Kandidaten. Für Elyounoussi war das die 20. Torbeteiligung in dieser Saison – Spitzenplatz bei den Rotblauen.
Valentin Stocker | rechter Flügelspieler
Ersetzt Bua in der 67. Minute, kann sich jedoch nicht mehr nennenswert in Szene setzen.
Ricky van Wolfswinkel | Mittelstürmer
Wird in der 73. Minute für Oberlin eingewechselt und hat in der Nachspielzeit noch eine offensive Aktion.
Nicht eingesetzt beim FC Basel: Mirko Salvi (Tor), Raoul Petretta, Yves Kaiser, Albian Ajeti, Neftali Manzambi.