Ein Blick in die Karten von Murat Yakin

Als Annäherung an den Ernstfall deklariert, hat der FC Basel sein vorletztes Testspiel im spanischen Trainingscamp gegen den ukrainischen Rekordmeister Dinamo Kiew mit 0:1 (0:1) verloren. Was die Torgefahr anbelangt, hat der Schweizer Meister gut  zwei Wochen vor Saisonfortsetzung noch Luft nach oben. 

23.01.2013; Marbella; Fussball Super League - Trainingslager FC Basel; Dynamo Kiew - FC Basel; David Degen, Arlind Ajeti und Fabian Schaer vor dem Kiew Tor (Andy Mueller/freshfocus) (Bild: Andy Mueller/Freshfocus)

Als Annäherung an den Ernstfall deklariert, hat der FC Basel sein vorletztes Testspiel im spanischen Trainingscamp gegen den ukrainischen Rekordmeister Dinamo Kiew mit 0:1 (0:1) verloren. Was die Torgefahr anbelangt, hat der Schweizer Meister gut  zwei Wochen vor Saisonfortsetzung noch Luft nach oben. 

Wenn es denn stimmt, dass Murat Yakin gegen Dinamo Kiew den Meisterschaftsbetrieb, der am 10. Februar mit dem Heimspiel gegen Sion weitergeht, simulieren wollte und wenn die Startelf am Mittwoch, im vorletzten Testmatch während des Trainingsaufenthalts im Süden Spaniens, Aufschlüsse zulässt, dann haben ein paar Spieler gute und ein paar andere schlechtere Karten.

Wenn sich denn Trainer so tief in die Karten blicken lassen. Und Yakin gehört nicht unbedingt dazu. Das Wort «flexibel» gehörte während den ersten drei Monaten als FCB-Trainer zu seinen meistgebrauchten, und so kann die Formation, die er am Mittwoch im Stadion von Marbella aufs Feld schickte, auch schon wieder relativ sein.

Der gelernte Innenverteidiger Arlind Ajeti gab den linken Aussenverteidiger, der südkoreanische Nationalspieler Joo Ho Park wurde erst spät eingewechselt, noch später Markus Steinhöfer, der beide defensiven Aussenpositionen schon besetzt hat. Im Mittelfeld begann Gilles Yapi, was immerhin bedeutet, dass der Trainer den Ivorer, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, noch auf der Rechnung hat.

Yapi und Serey Die als «Doppelsechser»

Zu denen, die erst ein Viertelstunde vor Schluss kamen, gehörte Cabral, der in der defensiven Zentrale in der ersten Saisonhälfte gesetzt war. Dort wechselten sich die «Doppelsechser» Yapi und Serey Die ab, der Neuzugang aus Sion, der sich in den Tagen von Estepona ganz offenbar in die Startelf für die kommenden Aufgaben trainiert hat.

Ergänzungsplätze blieben für Alex Frei – wie gehabt auf links für Valentin Stocker – und Marcelo Diaz, der nach etwas mehr als einer Stunde für Serey Die kam. Vorne spielten Marco Streller und Mohamed Salah in einer Grundordnung, die man als 4-4-2 beschreiben kann, aber auch ganz einfach unterteilen in fünf defensiver und fünf offensiver orientierte Akteure.

Heraus kam – nach zwei Unentschieden gegen Steaua Bukarest (1:1) und Ferencvaros Budapest (1:1) – die zweite Niederlage des Jahres. Eine unnötige, wie Beobachter vor Ort schildern. Doch für ein besseres Resultat hätte der FCB seine guten Ansätze nach vorne konsequenter zu Ende spielen müssen, hätte er in der gefährlichen Zone konkreter werden müssen.

Gegentor in der Vorwärtsbewegung

So aber blieb es bei dem einen Tor, dass der kroatische Nationalspieler Niko Kranjcar – im vergangenen Sommer für sieben Millionen Euro von Tottenham nach Kiew transferiert – erzielte, als der FCB in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor und der Gegner das in Überzahl auszunutzen verstand.

Bei besten Bedingungen, Sonnenschein, 15 Grad und wenig von jenem Wind, der den FCB seit Montag vergangener Woche ein regelmässiger Begleiter an der Costa del Sol war, wird dennoch von einem guten Auftritt des FCB berichtet. Gegen einen Gegner, der athletisch einen starken Widersacher gab, der einen Vorgeschmack auf den Ligakonkurrenten Dnipro Dnipropetrovsk gab, dem nächsten Gegner in der Europa League, und bei dem der Schweizer Nationalspieler Admir Mehmedi begann, aber ohne grosse Wirkung blieb.

Nicht zum Einsatz kamen beim FCB die drei weiteren Torhüter, darunter Stefan Lapcevic aus der U21, Stjepan Vuleta, für den noch keine Lösung für eine Ausleihe gefunden wurde, sowie die angeschlagenen Raul Bobadilla und Kay Voser.

Am Donnerstag bei Malaga-Barcelona

Am Donnerstag werden die Basler ein letztes Mal testen, in einem kurzfristig anberaumten Match gegen die Nationalmannschaft Chinas. Danach gibt es noch ein Schmankerl: Es sind Eintrittskarten besorgt für das Viertelfinal-Rückspiel des FC Malaga im spanischen Cup (22.00 Uhr Ortszeit). Der FC Barcelona kommt, der Titelverteidiger der Copa del Rey, der im Hinspiel vor eigenem Publikum nicht über ein 2:2 hinausgekommen ist.

Es könnte also ein spannender Abend werden, und mit Verlängerung ein später bis nach Mitternacht, ehe es am Freitag zurück nach Basel geht.

FC Basel–Dinamo Kiew 0:1 (0:1)
Estadio Municipal, Marbella. – 100 Zuschauer. – SR Kim Sung He (Südkorea).
Tore: 43. Kranjcar 0:1.
FC Basel: Sommer; Philipp Degen (76. Steinhöfer), Schär (76. El Nenny), Dragovic (76. Sauro), Ajeti (76. Cabral); David Degen (76. Adili), Yapi (63. Fabian Frei), Serey Die (63. Diaz), Stocker (76. Alex Frei); Streller (76. Zoua), Salah (63. Park).
Bemerkungen: FCB ohne Voser und Bobadilla (verletz). – Kiew mit Admir Mehmedi.

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