Tomas Vaclik | Torhüter
Zeigte fast sein ganzes Repertoire – sichere Ballverarbeitung mit beiden Füssen, Strafraumbeherrschung bis auf eine Unsicherheit, Explosivität, als er er Juric den Ball vom Fuss nimmt – nur eins musste er nicht tun: einen schwierigen Ball halten. Weil Luzern bei allem Engagement dem Basler Tor nicht wirklich gefährlich nahe kam.
Warum Sie hier keine Noten mehr finden
Wenn an dieser Stelle die Noten bei der Einzelkritik vermisst werden – wir verzichten künftig auf diese Schulmeisterei. Die Begründung dazu: «FCB-Einzelkritik – Weg mit den Noten»
Manuel Akanji | rechter Innenverteidiger
War in der neuformierten Dreierabwehrkette am wenigstens gefordert und trat eigentlich nur zwei Mal nennenswert in Erscheinung: Als Kryeziu dem Novizen Schmid in die Beine rauschte, tat sich Akanji als Beschützer hervor, knöpfte sich den Luzerner vor und erhielt vom Schiedsrichter folgerichtig die gelbe Karte. Und dann leistete sich Akanji in der 85. Minute einen fiesen Fehlpass, der folgenlos blieb und für den er sich bei den Mitspielern umgehend gestenreich entschuldigte.
Marek Suchy | zentraler Innenverteidiger
Er trug für IHN jene Captainbinde, die er nun öfter über den Arm streifen wird. Es war ein souveräner Auftritt des Tschechen, der immer wieder aus der Dreierreihe nach vorne stiess, um Zuspiele auf Juric oder Itten erfolgreich zu unterbinden. Darf sich zudem den ersten Torassist der Saison gutschreiben lassen.
Eder Balanta | linker Innenverteidiger
Was für Suchy gilt, gilt auch für den Kolumbianer: bärenstarke Leistung gegen das hochgelobte Sturmduo Juric/Itten. Vor allem sein Kopfballspiel überzeugt, und in der Spielauslösung gelang ihm mancher vernünftige Ball. In heikler Situation einen Luzerner mit simplem Trick ins Leere laufen zu lassen spricht ausserdem für das frische Selbstvertrauen des 24-Jährigen nach einem nicht immer einfacher ersten Jahr in Basel.
Michael Lang | rechter Flügelspieler
Neue Rolle, neue Eingewöhnungsphase: Offensiv trat Lang lange nicht so in Erscheinung wie im hergebrachten 4-2-3-1. Kaum ein kraftvoller Flügellauf mit anschliessender Flanke oder ein Abschlussversuch aus dem Spiel heraus. Dafür defensiv sehr aufmerksam. Hatte Pech, dass sein Kopfball auf Zuffi-Corner nur den Pfosten ging (70.).
Renato Steffen | linker Fügelspieler
Noch weiss Steffen nach eigenem Bekunden nicht, wie ihm die neue Position behagt, denn: Die Wege zum gegnerischen Strafraum, seinem Lieblingstummelplatz, werden weit aus der Fünferkette heraus, zu der sich der FCB in diesem System bei gegnerischem Ballbesitz zusammenzieht. Steffens tiefer Pass auf Schmid stand am Ursprung der ersten Chance des Spiels (6.), ebenso beteiligt war er am 1:0. Ein Distanzschuss von ihm verfehlte sein Ziel nur knapp (29.), und als die Kräfte schwanden, raffte er sich noch zu jener Flanke auf, die van Wolfswinkel zum 3:1 verwertete.
Luca Zuffi | zentraler defensiver Mittelfeldspieler
Hat irgendjemand behauptet, dass Zuffi unter Wicky um seinen Platz fürchten muss? In der Form vom Sonntag sicher nicht: Umsichtig, zweikampfstark, gescheit die Bälle verteilend – das war ein ganz anderer Zuffi als noch in der Vorwoche in Bern. Und der Herr der stehenden Bälle war quasi der Dosenöffner dieses Spiels mit dem wie gewohnt fein getimten Freistoss vor dem 1:0.
Mohamed Elyounoussi | offensiver Mittelfeldspieler
In Bern noch ein Schatten seiner selbst, gab der Norweger ordentlich Gas. In Ballbesitz wurde aus Elyounoussi in dieser Grundordnung quasi ein dritter Stürmer. Sein Tor nach Freistoss Zuffi und Kopfball-Vorlage Suchy mit einem Fallrückzieher erzielt war die Ouvertüre, seine Vorarbeit zum 2:0 ein weiterer sehenswerter Beitrag zu einer starken ersten halben Stunde des FCB. Elyounoussis Akku lief dann aber bald einmal auf Reserve, und Ausdruck davon war sein slapstickartiges Eigentor zum 2:1, als er sich den Ball ans eigene Bein schiesst.
Dominik Schmid | offensiver Mittelfeldspieler
Strahlte über beide Backen nach seinem Debüt im Joggeli. Der Trainer vertraute ihm eine der kreativen Schaltstellen an, und in der Anfangsphase gelangen ihm ein paar schöne Zuspiele. Je länger die Partie fortschritt, desto mehr Tribut musste er dem für ihn noch ungewohnten Rhythmus zollen. Folgerichtig kam seine Auswechslung nach knapp einer Stunde.
Kevin Bua | Angriffsspitze
Ein verlorenes Jahr war das erste beim FC Basel für den immer wieder verletzten Romand. Was er im Trikot des FCZ bereits demonstriert hat, zeigt er nun auch in Rotblau: Schnell, griffig, jederzeit parat, für Panik in den gegnerischen Reihen zu sorgen. Sein erstes Tor markierte er mit grosser Entschlossenheit: Seinen ersten Schuss sah er noch abgewehrt, im Nachsetzen jedoch traf er.
Ricky van Wolfswinkel | Angriffsspitze
Man hatte fast schon ein bisschen Mitleid mit dem weit in der Fussballwelt herumgekommenen Niederländer, dem auch im zweiten Spiel für den FCB nicht das Wesentliche gelingen wollte: das Tor zu treffen. Drei Chancen liess er liegen, ansonsten trugen andere mehr bei zum Offensivspiel, und in der 76. Minute standen er und Steffen sich auch noch gegenseitig auf den Füssen. Zwei Minuten später demonstrierte van Wolfswinkel dann doch seine Goalgetterqualitäten: Sein Kopfball klatschte von der Unterkante der Querstange eindeutig hinter die Torlinie. Erstes Heimspiel, erstes Tor – so lässt es sich leben als 3,5-Millionen-Franken-Einkauf, der sich auch für die Drecksarbeit in der Defensive nicht zu schade ist.
Alexander Fransson | offensiver Mittelfeldspieler
Er hat aufgrund der U21-Europameisterschaft mit Schweden noch Rückstand wettzumachen, fügte sich ab der 57. Minute für Schmid jedoch nahtlos ein als Ruhe ausstrahlende Relaisstation.
Geoffroy Serey Dié | offensiver Mittelfeldspieler
Ein bisschen überraschend war seine Einwechslung – man hätte sich in der 69. Minute auch Taulant Xhaka vorstellen können. Serey Dié kam für Bua, Elyounoussi übernahm den Part im Angriff und der Ivorer brachte noch einmal das Element Physis ins Geschehen. Entschied etliche Zweikämpfe für sich und holte sich noch eine Verwarnung ab.
Blas Riveros | linker Flügelspieler
Ersetzte in der 82. Minute den müde gelaufenen Steffen und trat nicht mehr gross in Erscheinung.
Nicht eingesetzt beim FC Basel: Mirko Salvi (Tor), Taulant Xhaka, Dereck Kutesa, Afimico Pululu