Bereits nach 36 Minuten haben zwei Spieler zwei Tore auf dem Konto. Das kann ein Dritter nicht auf sich sitzen lassen und legt in Halbzeit zwei nach. Einer dieses Trios hört derweil Stimmen und wähnt sich damit in der Vergangenheit, was einen Querpass ins Nichts zur Folge hat – die Einzelkritik zum 6:0 gegen Aarau.
Tomas Vaclik | 4
Verzeichnete einige Unsicherheiten bei hohen Flanken oder Eckbällen. Wurde ansonsten nicht geprüft, was ihm an diesem Abend vielleicht ganz lieb gewesen ist.
Fabian Schär | 4,5
Bescherte dem Gegner den wohl einzigen Höhepunkt, als er vom Elfmeterpunkt an Joël Mall scheiterte. Verschoss damit bereits den zweiten Penalty gegen Aarau: Im Mai 2014 hatte sich der FC Basel damals trotzdem den fünften Titel in Serie gesichert. Durfte zuvor schon einmal einen stehenden Ball treten, scheiterte mit seinem Freistoss am Torhüter, stand aber dank Marco Strellers Abstauber zum 4:0 gleichwohl am Ursprung eines der sechs Tore.
Walter Samuel | 5
Stand im Zentrum der Defensivabteilung und zeichnete für den einen oder anderen guten langen Ball verantwortlich. Hatte dabei das Pech, dass beispielsweise Ahmed Hamoudi diese zwar annehmen, aber nicht behaupten konnte.
Das ist nicht der Moment, in dem Marco Streller Stimmen hört, den gab’s aber auch. Es ist sein Treffer zum 4:0. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Adama Traoré | 4,5
Durfte möglicherweise deswegen einen Eckball treten, weil Matias Delgado bei den eindeutigen Verhältnissen nicht mehr jedesmal die Seite wechseln mochte. Mehr war da offensiv nicht, spielte dafür defensiv eine klare, fehlerfreie Partie.
Davide Calla | 4,5
Begann in Halbzeit eins mit einigen flinken Vorstössen über die rechte Seite, erzielte damit jedoch wenig Effekt. Zeigte eine ordentliche, unspektakuläre Leistung gegen einen seiner vielen Ex-Vereine.
Fabian Frei | 5
Ging früh getroffen zu Boden, was ebenso wenig Auswirkungen auf die Partie hatte wie sein gelungener Aussenristpass auf Shkelzen Gashi. Beherrschte Ball, Gegenspieler und das zentrale Mittelfeld.
Luca Zuffi | 4,5
Holte den von Schär verschossenen Penalty heraus, indem er den Ball geschickt abschirmte und gefoult wurde. Gab den leicht höher aufgestellten Mittelfeldspieler als Frei, hatte aber nicht mehr Einfluss auf die Offensive als sein Zentrumspartner.
Shkelzen Gashi steht nach seinen zwei Toren gegen Aarau bei 0.87 Treffern pro Partie. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Shkelzen Gashi | 6
Wurde an dieser Stelle wenige Tage vor der Partie als Strafraumschleicher betitelt, erzielte seinen zweiten Treffer und damit das 6:0 aber aus rund 40 Metern. Sah zuvor, dass Mall sein Tor verlassen hatte, und nutzte dies zum Ausbau seiner ausgezeichneten Torquote von nunmehr 0,87 Treffern pro Spiel. Verwertete in der ersten Halbzeit Strellers Steilpass zum 3:0, nachdem er kurz zuvor bei der sehenswerten Kombination über Delgado und Breel Embolo den Ball nicht im leeren Tor untergebracht hatte. Erzielte als letzter der drei Torschützen seinen zweiten Treffer und komplettierte damit das Tripel-Doppel. War zudem als im Strafraum Gefoulter am 1:0 beteiligt.
Matias Delgado | 6
Wir bleiben dabei: Irgendwann wird er dafür bestraft werden, dass er seine Elfmeter derart aufreizend lässig tritt. Noch aber vergeben die Elfmeter beim FCB diejenigen Spieler, die schärfer schiessen (Schär), denn der lockere Abschluss Delgados führte aus elf Metern zum 1:0. Leitete den Treffer mit der Flanke auf den Gefoulten gleich selbst ein, stand mit seinem Pass auf Embolo auch am Ursprung des 2:0 und erzielte nach gerade mal 36 Minuten seinen zweiten Treffer zum: 5:0. Nach einem wundervollen Vortrag verliess der Argentinier, gefeiert von den Fans, in der 75. Minute das Feld für Mohamed Elneny.
Matias Delgado verwertet Breel Embolos Querpass zum 5:0. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Breel Embolo | 5,5
Stand als frischgebackener Nationalspieler mit piekfeiner Lederjacke in der Interviewzone, nach einem Spiel, in dem er zwar nicht getroffen hatte, aber gleichwohl an drei Toren beteiligt gewesen war: Gab den Assist zum 2:0, wurde vor dem Freistoss, der schliesslich zum 4:0 führte, an der Strafraumgrenze gefoult, und war danach Zuspieler zum 5:0. Als einer der entscheidenden Akteure machte er in der 62. Minute Platz für Hamoudi.
Marco Streller | 6
Wollte den «Geist von Alex Frei» gehört haben, als er einen Querpass ins Nichts spielte – dort also ungefähr, wo früher sein kongenialer Sturmpartner herumlungerte. Falsche Eingebung hin und her: Streller erzielte eine der schnelleren Doubletten seiner Karriere, mit den Toren in der 16. und der 36. Minute: Lupfte beim ersten den Ball mit dem linken Aussenrist lässig über Mall zum 2:0 und verwertete einen Abpraller von Letzterem nach Schärs Freistoss zum 4:0. Gab zudem den Pass zu Gashis 3:0 und ging als nunmehr elffacher Saisontorschütze in der 54. Minute für Yoichiro Kakitani vom Feld.
Yoichiro Kakitani | 4,5
Ersetzte in der 54. Minute Streller und war zumindest mitbeteiligt am 6:0, denn erst dank seiner Präsenz stürmte Mall weit heraus, was Gashi den Weitschuss ins verlassene Tor ermöglichte. Nahezu den ganzen Rest des Auftritts des Japaners zeigen wir Ihnen hier mithilfe dieser Bewegtbilder:
Pipi #Streller wird mit Sprechchören gefeiert. #Kakitani kommt. Ob er die Kohlen aus dem Feuer holt? #rotblaulive pic.twitter.com/unNTaamd7G
— Stefan Kreis (@StefanKreis) 4. April 2015
Ahmed Hamoudi | 4,5
Kam in der 62. Minute für Embolo und darf sich den gelungenen Pass auf Kakitani vor dem 6:0 gutschreiben lassen.
Mohamed Elneny | 4,5
Übernahm in Minute 75 Delgados Platz und arbeitete eher nach hinten als nach vorn. War damit der vielleicht einzige Basler, der sich in diese Richtung orientierte.
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Bewertungsdurchschnitt: 4,9
Nicht eingesetzt: Vailati (TH), Suchy, Safari, Xhaka