Ein Triumph für die und mit den Fans

Nach dem Sieg des RTV Basel beim TV Endingen ist der Aufstieg in die NLA zum Greifen nahe. Das 24:23 in fremder Halle dürfen auch die Fans des RTV ein bisschen als ihren Triumph feiern.

Triumph im vorentscheidenden Spiel: Die RTV-Spieler in ihrer Garderobe nach dem Sieg gegen Endingen. (Bild: facebook.com/rtv1879basel)

Nach dem Sieg des RTV Basel beim TV Endingen ist der Aufstieg in die NLA zum Greifen nahe. Das 24:23 in fremder Halle dürfen auch die Fans des RTV ein bisschen als ihren Triumph feiern.

Nicht nur die Basler Medienlandschaft ist am Donnerstagabend in Würenlingen breit vertreten. Zum Spitzenspiel kommen auch rund 250 Fans der Realturner ins Aargau und füllen die Ränge der mit 1000 Zuschauern besetzten Turnhalle Weissenstein.

Für die Pilgerreise hat der RTV Basel einen Bus angemietet, und auf der Fahrt üben die Anhänger ihre selbst geschriebenen Fanparolen ein. Gesungen zur Melodie des omnipräsenten Schlager-Hits «Atemlos» von Helene Fischer.

Und das geht so:

Mir ziehn durch d’Halle mit
Teamgeischt und Kraft;
Ohoh ohoh
Dr Gegner söll si spüre, unsri Liideschaft;
Ohoh ohoh
So zieh denn ab e volli Kanne,
us alle Lage gits e Pfanne

Refrain:

Atemloos gön Dr dra,
mir sind Eure sibte Maa.
Atemloos ertevau,
Eure Uftritt isch e Schau

Vor dem Spiel wird gesungen, getrunken, gescherzt und nochmals getrunken, denn in Würenlingen wartet eine Überraschung auf die Basler. Aus einem reichlich gedeckten Degustationstisch mit alkoholischen Shots sollen die Fans entscheiden, was am Schlussspiel gegen TV Birsfelden ausgeschenkt wird. Unter den verschiedenen Fan-Kreationen stehen eine Hommage an Pascal Stauber («Magic Staubi») oder «Blut des RTVs» zur Auswahl.

Die Spannung auf die Spitze getrieben

Doch der Alkoholpegel der Fans wächst nicht annähernd so hoch wie das Lampenfieber auf das Spiel hin. Schliesslich geht es um den Direktaufstieg in die NLA. In der Partie selbst wird die Spannung noch auf die Spitze getrieben, wie sich im Spielbericht nachlesen lässt.

In der ersten Spielhälfte (15:10) erarbeiten sich die Realturner ein bequemes Polster – und verschenken es bis zur letzten Minute wieder. Das kostet RTV-Basel Trainer Silvio Wernle nicht nur Nerven, sondern vor lauter Schrei-Befehlen an Schiedsrichter und Spieler auch noch seine Stimme.

Dick Hylkens Sturzflug 20 Sekunden vor dem Ende

«Wir haben uns das Leben schwer gemacht, aber wir hatten Glück am Schluss,» sagt Wernle heiser, aber freudestrahlend und umkreist nach Spielende von jubelnden Fans und Spielern. Einen epischeren Abschluss als das letzte Tor, ein Sturzflug von Dick Hylkens zwanzig Sekunden vor Ablauf der 60 Minuten – das hätte sich selbst der kreativste RTV-Fan im Vorfeld nicht ausmalen können.

«Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich ganz ruhig geblieben bin. Ich glaube aber, dass das dazu gehört,» sagt Florian Goepfert, der Nationalspieler in Reihen des RTV, zur alles entscheidenden letzten Spielminute. «Wir haben uns das die ganze Saison hart erarbeitet und uns die Siege verdient. Auch heute. Heute war der Highlight für jeden in der Mannschaft und auch für die Zuschauer.»

«Das lassen wir uns nicht mehr nehmen»

Nach der Arbeit kommt jedenfalls die Freude. Zumindest an diesem Spieltag. Den neunten Sieg in Serie lebt der RTV in der selben Nacht noch mit seinen Fans aus dem gemieteten Bus im «Nelson»-Pub im Herzen von Basel aus. Sie blicken dabei entschlossen den nächsten beiden Spielterminen mit dem KTV Altdorf und TV Birsfelden entgegen. Beide finden in der eigenen Halle statt, und Florian Goepfert ist sich sicher: «Den Aufstieg lassen wir uns nicht mehr nehmen.»

» Der Heimspiel-Kalender auf der Website des RTV Basel

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