Ein Wochenende der Schwergewichte

In der Markthalle krachen die Fäuste, die regionalen Handballclubs bekommen es mit Titelaspiranten zu tun und Riehen ist Favorit auf den Meistertitel, weil es vor der Saison einen gewichtigen Transfer getätigt hat. Das Sportwochenende in der Region – wie immer völlig willkürlich ausgewählt.

(Bild: zVg)

In der Markthalle krachen die Fäuste, die regionalen Handballclubs bekommen es mit Titelaspiranten zu tun und Riehen ist Favorit auf den Meistertitel, weil es vor der Saison einen gewichtigen Transfer getätigt hat. Das Sportwochenende in der Region – wie immer völlig willkürlich ausgewählt.

Boxen: Moskowiter und ein Nicht-Titelkampf in der Markthalle

Angesagt war auf diesen Samstag (20 Uhr) ein interkontinentaler Titelkampf in der Markthalle. Doch daraus ist nichts geworden für den Schwergewichtsboxer Arnold Gjergjaj und seinen Trainer und Manager Angelo Gallina. Der Schweizerische Boxverband Swiss Boxing gab keine Zusage für einen geplanten Kampf unter der Ägide der Global Boxing Union (GBU), einem der kleineren der unzähligen Boxverbände auf diesem Planeten.

Bei der GBU wäre ein Titelkampf dank geringerer Verbandsabgaben finanziell zu stemmen gewesen. Der von Swiss Boxing vorgeschlagene Verband heisst Union Francophone de Boxe (UFB) und hat sicher nur zufälligerweise den selben Präsidenten wie die Berufsbox-Kommission von Swiss Boxing, die dem Kampf ihren Segen geben müsste: Peter Stucki. Aber auch unter diesem Verband kam kein Kampf zustande. Die Kosten von rund 30’000 Franken waren für Gallina nicht zu stemmen.

Boxen wird sein Schützling Gjergjaj an diesem Samstag trotzdem, im Rahmen der Boxeo-Reihe. Der Prattler tritt gegen den Polen Mateusz Malujda an. Der 31-Jährige hat als Amateur über 150 Kämpfe bestritten, davon mehr als 100 gewonnen und ist so dreimal polnischer Meister geworden. Seit seinem Übertritt zu den Profis 2010 aber steht er nicht mehr ganz so häufig im Ring. Fünf Kämpfe hat er seither bestritten, die letzten beiden endeten mit einer Niederlage.

Das 23. Boxeo steht unter dem Motto «Basel–Moskau». Ein Staffelkampf zwischen dem Boxclub Basel und Dynamo Moskau wird mit Klängen der russischen Musikakademie gemischt. Zudem steigen mit der zweifachen Weltmeisterin Aniya Seki und Schweizermeisterin Nicole Boss zwei Schweizer Profi-Boxerinnen in den Ring.

Handball: Ein Meister und ein Vize zu Gast

Es wäre gelogen, den Saisonstart des RTV Basel in die Nationalliga A als besonders gelungen zu bezeichnen. In sieben Spielen mussten die Basler sechsmal als Verlierer vom Platz. Das ist eine eindrücklich schlechte Punkteausbeute. Und doch dürfte die Aufregung beim Gegner vom Samstag derzeit noch etwas grösser sein als beim RTV, der mit seinem Mini-Budget mit einer schwierigen Saison hatte rechnen müssen.

Die Kadetten aus Schaffhausen haben zwar fünf Punkte mehr auf dem Konto als der RTV. Verglichen mit dem Geld, das bei den Kadetten in den Handball gesteckt wird, dürfte das Geld-Punkte-Verhältnis aber wohl noch schlechter ausfallen als bei den Baslern. Ganz zu schweigen von den Ambitionen: Alles andere als der Titel des Schweizermeisters kommt in Schaffhausen einer Blamage gleich.

Aus Basler Sicht sind das wenig ermunternde Aussichten. Es ist davon auszugehen, dass die Schaffhauser mit dem nötigen Ernst an ihre Aufgabe gehen werden. Gespielt wird am Samstag um 19 Uhr in der Rankhofhalle.

Wer zwei Stunden früher kommt, sieht, wie sich die Frauen von Basel Regio gegen Spono Nottwil machen. Die Baslerinnen sind mit sechs Punkten aus sechs Spielen ansprechend in die Saison der höchsten Liga gestartet. Doch auch sie treffen wie der RTV auf starke Konkurrenz: Nottwil hat in der vergangenen Saison den Meistertitel erst im Playoff-Final verpasst. Derzeit führt das Team die Tabelle mit einer makellosen Bilanz an.

Immerhin: Ein kämpferischer Auftritt der Baslerinnen darf erwartet werden. Sie liegen in der Tabelle der erhaltenen Zwei-Minuten-Strafen auf Rang zwei der Liga.

Schach: Zwei regionale Clubs mit Titelchancen

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. So weit, so klar. Nur ist manchmal nicht ganz eindeutig, wer nun die zwei sind – und wer der Dritte. In den letzten zwei Runden der Schweizer Mannschaftsmeisterschaften im Schach zum Beispiel, die an diesem Wochenende im Coop-Ausbildungszentrum in Muttenz stattfinden (Samstag ab 12.30 Uhr/Sonntag ab 10.30 Uhr).

Da sind zum einen zwei Vertreter der Region, die noch Chancen auf den Titel haben: die Schachgesellschaft Riehen und die Schachfreunde Reichenstein. Sind sie die zwei Streithähne, dann dürfen sich die Genfer über den Titel freuen, die ebenfalls mit guten Aussichten anreisen. Andererseits spielen Genf und Riehen in der Samstagsrunde aufeinander. Gibt es keinen Sieger, ist Reichenstein nahe am Titel.

Und Riehen? Muss einfach seine Partien gewinnen, um sich den ersten Titel der Clubgeschichte zu sichern. Dass dieses Ziel sehr ernsthaft angepeilt wird, haben die Riehener bereits vor dem Saisonstart bewiesen: Als sie dem letztjährigen Titelgewinner Réti Zürich mit Vadim Milov schnell einmal den besten Spieler wegschnappten.

Und ausserdem …

  • … empfangen die Volleyballerinnen von Sm’Aesch-Pfeffingen in der Frauen-NLA Cossonay (Sa, 17.30 Uhr, Löhrenacker Aesch).
  • … geht es im Kongresszentrum der Messe kraftvoll um die Meistertitel des Schweizerischen Bodybuilding- und und Fitnessverbandes (Sa, 15 Uhr).
  • … spielt Smash 05 Laufenburg-Kaisten in der Männer-Volleyball-NLA gegen Lausanne (So, 18 Uhr, Blauen Laufenburg).
  • … teilen sich am 1. Herbstlauf Riehen jeweils sechs LäuferInnen in einem Team die Marathondistanz zu gleichen Teilen (So, ab 9.30 Uhr).

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