Ein Wundergeheilter, ein Koreaner mit viel PS und ein leerer Tank

Nach der Abwehrschlacht in Dnipropetrowsk hatten sich die Basler Abwehrspieler die besten Noten abgeholt. Nach dem 0:0 gegen die Grasshoppers ist das (Überraschung!) wieder so.

Der Basler Joo Ho Park in Aktion waehrend dem Fussball-Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel (FCB) und dem Grasshopper Club Zuerich (GCZ) am Sonntag, 24. Februar 2013, im St. Jakobspark Stadion in Basel. (KEYSTONE/Patrick Straub) (Bild: Keystone/PATRICK STRAUB)

Nach der Abwehrschlacht in Dnipropetrowsk hatten sich die Basler Abwehrspieler die besten Noten abgeholt. Nach dem 0:0 gegen die Grasshoppers ist das (Überraschung!) wieder so.

Yann Sommer | 5


Strahlte wie eigentlich immer eine unglaubliche Ruhe bei hohen Bällen aus. Was auch eigentlich alles war, was er in einem Spiel ohne Torchancen tun durfte. Wobei, in der 52. Minute versuchte sich Ben Khalifa aus wenigen Metern tatsächlich mit einem Torschuss. Aber diesen Kullerball hätte Sommer wohl auch in seinem Nivea-Outfit gehalten.

Philipp Degen | 5

Startete ausgeruht in die Partie und nutzte seine Energie ganz im Dienste seiner Mannschaft. Bewies in der 25. Minuten, dass es mit etwas Training durchaus möglich ist, auch mit dem sogenannt schwächeren Fuss eine gute Schusstechnik zu haben. Sein Knaller strich aber knapp übers Tor.

Fabian Schär | 5

Wechselte sich mit Nebenmann Dragovic dabei ab, GC-Stürmer Anatole Ngamukol spüren zu lassen, dass dessen zwei Tore im Dress des FC Thun aus der Herbstrunde in Basel noch nicht vergessen sind. War gegen einen weit weniger druckvollen Gegner als Dnipropetrowsk am Donnerstag auch weniger auffällig. Irgendwie logisch für einen Innenverteidiger.

Aleksandar Dragovic | 5

Wurde von österreichs Assistenztrainer Fritz Schmid beobachtet und grätschte exakt vor dessen Sitzplatz einen GC-Spieler ab, als bereits Ball und Gegner aus dem Spiel waren. Sah dafür Gelb und darf deswegen die weite Reise nach Genf nächste Woche auslassen.

Joo Ho Park | 5

Ernährte sich in der Winterpause vielleicht mit Findus-Produkten – oder er bringt einfach sonst viel mehr PS aufs Feld als zuvor. Wagte sich gegen GC sogar mindestens zweimal über die Mittellinie, oder war es gar so oft wie selten zuvor? Spielte fast fehlerfrei, sorgte mit technischen Kabinettstücken für Hallo! und grätschte beherzt und zielgenau. Wo das alles wohl noch hinführt?

Cabral | 4

Hatte gegen Dnipropetrowsk nur schwer ins Spiel gefunden, fand nun auch gegen GC schwer ins Spiel und verlor einfach zu viele Bälle in einer Zone, in der es eher unangebracht ist, Bälle zu verlieren. Grätschte sich dann sozusagen in die Partie und war in der zweiten Hälfte um einiges sattelfester.

Mohamed Elneny | 3,5


Hat in der internen Hierarchie offenbar bereits Gilles Yapi und Marcelo Diaz überflügelt. Konnte dann aber nicht verbergen, dass er noch Zeit brauchen wird, um den Spielrhythmus zu finden. Zeigte kaum einmal seine in der Vorbereitung angedeuteten Fähigkeiten in der Spieleröffnung.

Geoffroy Serey Die | 4,5

Gab zu Beginn den offensiveren der drei zentralen Mittelfeldspieler, was doch einiges aussagt über die Art und Weise, wie FCB-Trainer Murat Yakins sein Team in dieses Spitzenspiel schickte. Wurde besser, als er nach Elnenys Auswechslung etwas defensiver stand.

Fabian Frei | 4

Spielte erst am rechten Flügel, dann kurz im zentralen Mittelfeld, dann wieder am rechten Flügel und rotierte in der 83. Minute schliesslich auf die Bank. Ohne kreativ gross in Erscheinung zu treten spulte er ein gewohnt grosses Pensum ab; wählte in der 80. Minute die falsche Entscheidung, als er in den Abschluss ging statt Philipp Degen einzusetzen.

Valentin Stocker | 4

Scheint bislang in diesem Jahr den Tiger im Tank zu haben, war gegen GC aber mit fortlaufender Spieldauer mit immer weniger Brennstoff unterwegs und durfte in der 68. Minute raus, um seinen Körper zu schonen. Blieb zum ersten Mal in diesem Jahr in einem Pflichtspiel ohne Skorerpunkt – wenn das mal nicht einreisst!

Marco Streller | 4,5

Bewies klassisch schweizerischen Arbeits-Ethos und spulte eine Woche und eine Fasnacht nachdem er bereits über ein mögliches Karrierenende nachgedacht hatte wie üblich seine Kilometer ab. Wurde dafür von seinen Kollegen mit reichlich wenig brauchbaren Bällen belohnt. Aber das dürfte sich der FCB-Captain inzwischen gewöhnt sein.

Mohamed Salah | 3,5

Ist der Turbo-Joker des FCB – eigentlich. Blieb gegen GC nach seiner Einwechslung für Elneny in der 55. Minute aber ohne grossen Einfluss, weil ihm im dichten Zürcher Abwehrnetz die Räume fehlten, in die er mit seiner Sprintgeschwindigkeit so gerne stösst. Beste Szene war ein schönes Zusammenspiel mit Fabian Frei, das bei Bürki endete (59.).

Jacques Zoua | 3,5

Ersetzte in der 68. Minute Valentin Stocker eins zu eins (von der Zahl der Spieler her gesehen). War auf dem Feld dann aber irgendwie nicht so im Bilde, was er wie wo zu tun hatte.

David Degen | –

Kam in der 83. Minute für Fabian Frei aufs Feld und war damit zu kurz im Einsatz, um bewertet zu werden.

Artikelgeschichte

In der ersten Version stand peinlicherweise, der FCB habe in Dniproptrowsk 0:0 gespielt. Hat er natürlich nicht. Der Fehler wurde korrigiert.

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