Tomas Vaclik | Torhüter
Ihm dürften von dieser Partie gegen Sion vor allem zwei Dinge in Erinnerung bleiben: zum einen die Null auf dem Totomaten, die ihm insbesondere und dem FC Basel insgesamt gut tut in diesen Zeiten. Zum anderen bleiben Vaclik die Schmerzen, die er sich nach einem heftigen Zusammenprall mit dem Sion-Hünen Pelé Mboyo in der Nachspielzeit zugezogen hat. Dem Publikum schliesslich blieb ein meist stilsicherer Goalie in Erinnerung, der sich mit einer tollen Parade in der 78. Minute gegen Adryan wieder einmal beweisen konnte.
Marek Suchy | rechter Innenverteidiger
Mit einer Grätsche der Marke Tiefbauamt in der 62. Minute gegen Quentin Maceiras machte Suchy deutlich: Ich bin da! Sions Konter war damit unterbunden, der Szenenapplaus von den Rängen war Balsam auf Suchys Seele, der in Lausanne wegen einer Gelbsperre gefehlt hatte. Zuvor und nach dieser Aktion war der Abwehrchef weniger auffällig, wechselte sich mit Frei auf der zentralen Innenverteidigerposition ab ohne erkennbare Wirkungsunterschiede.
Fabian Frei | zentraler Innenverteidiger
Vor der Halbzeit wechselte Fabian Frei ganz plötzlich in einen Aggregatzustand, den man so von ihm nur selten sieht. Einen knapp ins Leere gelaufenen Konter der Sittener quittierte er mit einem wilden Wutausbruch in Richtung Riveros, der – in Gedanken bereits beim Basler Gegenkonter – das Verteidigen vergessen hatte. Da war er. Der Chef Fabian Frei, der Führungsspieler, als der er geholt wurde. Der Platz in der Innenverteidigung behagt ihm offenkundig, «ich komme da hinten ganz gut zurecht», sagte er nach dem Spiel.
Léo Lacroix | linker Innenverteidiger
Man weiss nach wie vor nicht so recht, was vom schlaksigen Verteidiger zu halten ist, der da zuweilen durch die Basler Defensive irrlichtert. Lacroix verteidigt genügend, wirkt aber zeitweise arg ideenlos und insgesamt irgendwie antriebsschwach. Im ersten Spiel gegen seinen Ex-Verein hatte Lacroix gleich mehrere Chancen, mit einem Assist oder Tor den Knopf zu lösen. Allein, auch ein Scorer ist an ihm nicht verloren gegangen. Wir warten noch.
Michael Lang | rechter Mittelfeldspieler
An Michael Lang war dafür der unbedingte Wille abzulesen, dieser rotblauen Malaise namens Rückrunde ein Ende zu setzen. Während der Sittener Anhang das Stadion zu Beginn der zweiten Halbzeit mit einem Fackelmeer in Atemnot versetzte, holte Lang tief Luft und blies seinen direkten Vorder- und Nebenspielern Stocker, Elyounoussi und Xhaka den Marsch. Ein Signal an die Fans, ein Signal aber auch an sich selbst, Verantwortung wahrzunehmen, wenn’s anderswo brennt. Ein glückloses Lichterlöschen erlebte Lang dann in der 94. Minute, als ihn eine wuchtige Flanke Lenjanis aus kurzer Distanz im Gesicht erwischte.
Taulant Xhaka | zentraler Mittelfeldspieler
Beinahe hätte sich Xhaka in der 30. Minute einen Assist gutschreiben lassen, wäre nicht Adressat Ajeti im Abseits gestanden. Der Treffer zählte nicht und Xhaka schnaubte eine Wolke Enttäuschung und Wut in die eisige Abendluft. Den Abzügen für mangelhafte Zuspiele stehen Pluspunkte für starke Balleroberungen gegenüber.
Luca Zuffi | zentraler Mittelfeldspieler
War nach dem Spiel sehr erleichtert, «dass wir es dieses Mal über die Runden gebracht haben». Es sei nicht alles gut gewesen, denn «wir merken natürlich, dass es nicht rund läuft und da steht man auch mit weniger Selbstvertrauen auf dem Platz». Von Zuffi gingen vor allem zwei stehende Bälle aus, die kurz vor der Halbzeit zu Basler Chancen führten.
Blas Riveros | linker Mittelfeldspieler
Riveros’ Spiel ist so etwas wie die Blaupause dieser Mannschaft in den vergangenen Partien: gut im Ansatz, mangelhaft in der Ausführung. Da eroberte er sich beispielsweise in der 75. Minute an der Aussenlinie stark den Ball, hatte wenig Platz, befreite sich dennoch geschickt und schon raunt es von den Rängen, «toll dieser Riveros, feine Aktion». Ein Raunen, das bald in Enttäuschung umschlug, als Riveros, den Ball am Fuss, wild davongaloppierte und ob des kurzfristigen Erfolgs just das Abspielen vergass.
Valentin Stocker | rechter Flügelstürmer
Was musste er nicht alles einstecken nach seiner Rückkehr. Jeder Ballverlust, jede misslungene Aktion des Basler Kollektivs schien sich zeitweise auf Valentin Stocker und schlimmer – seine zum Dutt gebundenen Haare zu projizieren. Valentin Stocker, der Frisur gewordene Sündenbock. Auch gegen Sion wollte über weite Strecken wenig gelingen bis er in der 69. Minute, präzis, überlegt und klug, durch die Sittener Abwehr diesen Pass auf Ajeti spielte. Der reüssierte. Und Stocker hatte den Zweiflern und sich selbst in Erinnerung gerufen, welch feiner Fussballer er sein kann. Verliess das Feld in der Nachspielzeit unter versöhnlichem Applaus für Campo.
Albian Ajeti | Mittelstürmer
Gegen körperlich wenig zimperliche Sittener waren in der Spitze Power und Zug vonnöten. Beides brachte Ajeti. Er warf sich mit Lust in die Zweikämpfe, half hinten aus und stand selbst nach dem wuchtigen Zusammenprall mit Sion-Goalie Fickentscher bald wieder auf den Beinen. Sein Markenzeichen ist die Kaltschnäuzigkeit und die stellte er in der 69. Minute wiederholt unter beweis, als er das Zuspiel Stockers mit rechts Richtung Tor spedierte. Es war kein guter Schuss, beileibe nicht, aber Fickentscher wurde vom Speed der Aktion kalt erwischt. Ajeti steht damit bei neun Saisontoren, wovon sechs für den FC Basel zu Buche stehen.
Mohamed Elyounoussi | linker Flügelstürmer
Elyounoussi hatte seine beste Aktion, als er in der 41. Minute einen Sittener tunnelte und damit Ajeti und dem eigenen Kollektiv die beste Chance der ersten Halbzeit bescherte. Wirkte davor und danach unkonzentriert und fahrig und verliess das Feld folgerichtig bereits in der 58. Minute für Kevin Bua.
Kevin Bua | linker Flügelstürmer
Kam in der 58. Minute für Elyounoussi und versuchte sich mit energischen Dribblings in der Sittener Abwehr unbeliebt zu machen. Mit wenig Erfolg, von Bua kamen kaum entscheidende Akzente.
Samuele Campo | rechter Flügelstürmer
Wurde in der 92. Minute für Stocker eingewechselt und war zu kurz im Spiel, um aufzufallen.
Nicht eingesetzt beim FC Basel: Mirko Salvi (Ersatztorhüter), Ricky van Wolfswinkel, Neftali Manzambi, Martin Liechti, Yves Kaiser.