Mit Alex Frei und Yann Sommer melden sich die offensive und die defensive Versicherung des FC Basel zurück. Dazu überzeugt Verteidiger Fabian Schär gleich an beiden Enden des Spielfelds: vorne als Torschütze, hinten als Retter in höchster Not.
Yann Sommer | 5
Hatte hoffentlich richtig gute Thermo-Wäsche angezogen, um die praktisch beschäftigungslosen ersten 45 Minuten ohne Erfrierungserscheinungen zu überstehen. War da, wenn es ihn brauchte. Und wurde für sein Durchhaltevermögen belohnt, als er in der Nachspielzeit gegen Frimpong den Sieg festhalten durfte.
Philipp Degen | 4
War es das händeverwerf-freieste Spiel der Degen-Zwillinge aller Zeiten? Oder haben wir ein Spiel in der C-Jugend ausser Acht gelassen? Spielte so sachlich und ernsthaft wie kaum einmal. Und war mit seiner beherzten Kopfballeinlage entscheidend am Basler 2:0 beteiligt. Ging nach 65 Minuten für Voser vom Platz.
Fabian Schär | 5
Der Trainer eines kommenden FCB-Gegners, der seine Spieler nicht auf Schärs Kopfballstärke bei Standards hinweist, hat seinen Job verfehlt. Der Innenverteidiger kommt nach dem Spiel in Zürich bei bloss 420 Einsatzminuten in allen Wettbewerben bereits auf drei Tore. War auch in der Defensive aufmerksam und rettete mit Sommer am Ende den Sieg und erhielt zum Dank von diesem ein Küsschen.
Aleksandar Dragovic | 4,5
Hatte bereits in der Pause über Schmerzen im Sprunggelenk geklagt, biss sich dann aber noch bis zur 75. Minute durch. Energisch im Zweikampf und kompromisslos beim Ballwegschlagen.
Markus Steinhöfer | 4
Wechselte wieder einmal auf die linke Seite und blieb dort weit weniger auffällig als bei seinem Flanken-Marathon in Szekesfehervar. Bekam nach der Pause dank des wirbligen Pedro Henrique keine Frostbeulen und wurde einige Male überlaufen.
Gilles Yapi | 4
Hatte offenbar den Auftrag gefasst, im defensiven Mittelfeld schnell den weiten Pass zu schlagen. Tat das eigentlich immer – ohne dass sich all zu häufig ein Abnehmer für diese Bälle fand. Verpasste es nach der Pause, etwas Ruhe ins Basler Spiel zu bringen.
David Degen | 4
Nicht mehr so auffällig wie gegen Videoton. Aber wie sein Zwilling Philipp so diszipliniert unterwegs, dass es für Trainer Yakin eine wahre Freude gewesen sein muss.
Fabian Frei | 4
Kehrte zurück ins zentrale Mittelfeld und verrichtete dort vor der Pause in erster Linie hartnäckige Störarbeit bei Zürcher Angriffen. War nach dem Seitenwechsel kaum mehr im Ballbesitz, was vielleicht an ihm lag – ganz sicher aber auch an den langen Bällen, die aus der Basler Abwehr weit über ihn hinweg nach vorne flogen.
Valentin Stocker | 4
Scheint sich unter Yakin im zentralen Mittelfeld festzuspielen. War vor der Pause noch hartnäckiger Zweikämpfer, der er ist. Danach wie Nebenmann Fabian Frei kaum mehr gesehen. Mit einer Ausnahme, als er bei der einzigen FCB-Chance der zweiten Halbzeit FCZ-Goalie Da Costa mit einer Direktabnahme aus 17 Metern einige Probleme bereitete.
Alex Frei | 5
Spielte auf dem linken Flügel und tat so, als sei dies das Natürlichste der Welt. Tat dann, was ihm 643 Minuten lang nicht mehr gelungen war: Er schoss ein Tor. Weil dazu auch eine Freistossflanke zum 1:0 kam, darf vermutet werden, dass der Torjäger damit seine Krise weggeballert hat.
Marco Streller | 4
Spielte Stürmer, ohne dass er je in einer stürmertypischen Situation an den Ball gekommen wäre. Rackerte in der ersten Halbzeit dennoch durchaus erfolgreich. Reckte in Hälfte zwei allerdings nurmehr hilflos den Kopf in Richtung der hoch und lang geschlagenen Bälle.
Kay Voser | 4
Ersetzte Philipp Degen nach etwas mehr als einer Stunde hinten rechts. Das reichte, um ein paar Mal von Pedro Henrique gefordert zu werden.
Gaston Sauro | 3,5
Kam für den verletzten Dragovic eine Viertelstunde vor Spielschluss. Drosch ein paar Mal den Ball aus dem eigenen Strafraum und liess danach beim penaltyreifen Eingreifen gegen Mariani klaren Kopf und das nötige Fussspitzengefühl vermisssen.
Marcelo Diaz | –
Ersetzte Alex Frei in der 88. Minute und war damit zu kurz im Einsatz, um benotet zu werden.