FCB-Trainer Murat Yakin analysierte das Weiterkommen gegen Zenit St. Petersburg in den Achtelfinals der Europa League nüchtern. Die Sache hätte auch schief gehen können, sagte Yakin. Die Vorfreude auf den Viertelfinal, wo Basel auf Chelsea treffen könnte, war gross.
Ganz vom Tisch sind die Russen nach dem gestrigen Abend nicht, gut, jene von Zenit St. Petersburg schon, nicht aber Rubin Kasan, einer der möglichen Gegner der FC Basel im Viertelfinal der Europa League. Heute Freitag um 12.40 Uhr ist die Auslosung, die auf Eurosport live übertragen wird.
Mit in der Verlosung sind allesamt klingende Namen. Neben Rubin sind das Tottenham, Newcastle und Chelsea aus England, Benfica Lissabon, Fenerbahçe Istanbul und Lazio Rom. Das Hinspiel wird am 4. April ausgetragen, die Rückpartie am 11. April.
Auf wen der FC Basel trifft, war Trainer Murat Yakin nach dem Erfolg über Zenit St. Petersburg Wurst. «Ich freue mich über jeden Gegner», sagte Yakin – ohne auf den Hinweis zu verzichten, dass er die Mannschaft auf dem letzten Platz liegend in der Vorrunde der Europa League übernommen hatte und bis in den Viertelfinal geführt hat.
«Mental nicht frisch genug»
Yakin war nach dem Spiel sichtlich stolz, auch wenn er unumwunden einräumte, dass «sehr viel Glück dabei war». In der ersten Halbzeit sei alles schief gegangen, seine Mannschaft nicht ins Spiel gekommen. Entsprechend schlecht sei die Stimmung in der Kabine zur Halbzeit gewesen, als Basel 1:0 zurück lag und nach dem Platzverweis von Marcello Diaz nur noch zu Zehnt auf dem Platz stand.
«Die Spieler waren aufgehetzt, sie waren enttäuscht, dass nichts, aber auch gar nichts, nach Plan lief», sagte Yakin. Eigentlich sah diese Planung vor, dass die Anspielstationen der Sankt Petersburger im Angriff aus dem Spiel genommen werden, so Yakin. «Dafür waren wir aber mental nicht frisch und nicht aggressiv genug».
Warum die Geschichte dennoch gut ausging, darüber bestehen bei Yakin keine Zweifel: «Wir mussten auf die Fertigkeiten von Yann Sommer zurückgreifen.» Der Torhüter beschrieb seinen Seelenzustand nach der Partie als «sehr, sehr glücklich». Schlimmer habe er sich die Situation in der Halbzeit nicht vorstellen können. «Aber wir haben eine Riesen-Moral gezeigt, haben gekämpft, wie, wie …» Ja wie denn? «Wie … weiss nicht was.»
Sommer war für seine Verhältnisse richtiggehend aus dem Häuschen nach dem Spiel. «Wir hatten keine Chance, sind nur hinten rein gestanden, haben nur verteidigt, aber wir sind im Viertelfinal – was will man mehr.»
Spalletti lobt Basel
Mehr hatte Zenit-Trainer Luciano Spalletti gewollt. Der Italiener verfiel an der Pressekonferenz nach der Partie in minutenlange Erklärungen des gerade Erlebten. Spalletti haderte, fand für sich dann doch eine zufriedenstellende Bewertung. «Manchmal gewinnt man Spiele, in denen man eine, oder zwei Torchancen hat, einfach weil der Ball reingeht», setzte Spalletti an. Für ihn sei dies aber nicht entscheidend. «Ich muss mich als Trainer darauf konzentrieren, dass die Mannschaft funktioniert, dass Chancen erarbeitet werden.» Ob die Bälle im Tor landen, sei – da ging er mit Yakin einig – «oftmals eine reine Glückssache».
Dem FC Basel stand Spalletti zu, eine tolle mannschaftliche Leistung erbracht zu haben: «Sie sind herrvorragend organisiert, haben ein breites Kader. Die Basler können weit kommen.» Wie die Niederlage bei seinen Bossen angekommen ist, wusste Spalletti nicht. Doch davon dürfte auch seine Vertragsverlängerung bei Zenit abhängen. Wer dort das Sagen hat, ist eindeutig. «Ich habe Gasprom-Chef Alexej Miller nach dem Spiel nicht getroffen», meinte Spalletti vielsagend.
Artikelgeschichte
In der 1. Version standen die falschen Tage für Hin- und Rückspiel der Viertelfinals. Korrigiert am 15. März, 08.09.