Es wird eng für das Konkordat

Die Luzerner knicken ein, die Basler jubeln – in der Debatte um das Hooligan-Konkordat haben die Gegner einen wichtigen Erfolg erzielt.

Die Fans wehrten sich, der Kanton reagiert: Luzern wird das Hooligan-Konkordat bis zur Klärung des Bundesgerichts nicht anwenden. (Bild: Andreas Meier/freshfocus)

Die Luzerner knicken ein, die Basler jubeln – in der Debatte um das Hooligan-Konkordat haben die Gegner einen wichtigen Erfolg erzielt.

Die Medienmitteilung aus Luzern könnte eine Kehrtwende in der Diskussion um das Hooligan-Konkordat bedeuten: «Das Justiz- und Sicherheitsdepartement des Kantons Luzern wird vorläufig das revidierte ‹Hooligan-Konkordat› nicht anwenden», teilte die Regierung heute Dienstag mit. Vor einer Woche hatte eine Gruppe von Fussballfans rund um den Basler SP-Grossrat Tobit Schäfer eine Beschwerde beim Bundesgericht eingelegt. Die Luzerner Regierung wird das Konkordat bis zur Klärung durch das Bundesgericht sistieren. «Das ist ein sehr positives Signal für uns», sagt Tobit Schäfer.

Mögliche Auswirkungen auf den Kanton Zug

Seit über einem Jahr kämpft Schäfer gegen das Konkordat – und nun würde die Gegenseite zum ersten Mal die Möglichkeit erwägen, vielleicht doch im Unrecht zu sein. Gleichzeitig sei der Luzerner Entscheid auch ein innenpolitisches Signal zur Deeskalation: Für das nächste Heimspiel hatte die Luzerner Fan-Basis eine Aktion gegen das Konkordat angekündigt. Schäfer hofft, der Entscheid in Luzern werde nun auch auf andere Kantone ausstrahlen. Beispielsweise nach Zug, wo das kantonale Parlament am Donnerstag den Beitritt zum Konkordat diskutiert und wo die Entscheidung nach einer engagierten Debatte im Vorfeld sehr knapp auszufallen scheint.

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