Seit geraumer Zeit steht Fabian Freis Wechsel in die Bundesliga im Raum. Am Dienstag melden der FC Basel und der 1. FSV Mainz 05 den Vollzug. Frei unterzeichnet einen Vierjahresvertrag – der FCB wird noch mindestens zwei Zuzüge tätigen.
Beim Trainingsauftakt des FC Basel am Montag fehlten die Nationalspieler, sie werden für das Trainingslager am Tegernsee zur Mannschaft stossen. Fabian Frei wird nicht zu ihnen gehören, er wechselt in die Bundesliga zum 1. FSV Mainz 05. Beim Elften der abgelaufenen Meisterschaft unterzeichnet der 26-jährige Ostschweizer nach bestandenen medizinischen Tests einen Vertrag bis 2019, sein Kontrakt in Basel hätte bis 2017 Gültigkeit gehabt.
Für den FCB ist Freis Wechsel der zweite gewichtige Abgang nach Fabian Schärs Transfer zu Hoffenheim. Der Meister verliert den Mann, der nach Marco Strellers Karrierenende am ehesten die Rolle der Identifikationsfigur hätte übernehmen können – er wäre der natürliche Nachfolger Strellers als Captain gewesen.
Geschätzte Ablösesumme: 3,5 bis 5 Millionen Euro
Für Mainz war Frei frühzeitig der «Wunschspieler», wie Manager Christian Heidel auf der Internetseite des Bundesligisten zitiert wird. Frei soll die Lücke schliessen, die Johannes Geis mit seinem Wechsel zum FC Schalke 04 hinterlässt. Der Kicker.de schätzt die Ablösesumme für Geis auf rund elf Millionen Euro und geht davon aus, dass Mainz davon zwischen 3,5 und 5 Millionen Euro für Frei investierte – eine realistische Spannbreite.
«Wir erhalten einen defensiv wie offensiv veranlagten, durchsetzungsstarken und sehr erfahrenen Spieler mit strategischen Qualitäten und guter Spielübersicht», so Heidel weiter zu den Merkmalen des siebenfachen Schweizer Nationalspielers.
Sportchef Georg Heitz: «Es wird noch mehr als einen Zuzug geben.»
Frei trifft in Mainz auf seinen Landsmann Martin Schmidt. Der Trainer glaubt, dass der Rechtsfuss mit «seinen Qualitäten nicht nur unser Spiel, sondern auch jeden Mitspieler besser machen kann». Frei wird in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt voraussichtlich zusammen mit dem österreichischen Nationalspieler Julian Baumgartlinger das defensive zentrale Mittelfeld bilden.
Der folgerichtige Schritt nach den Leistungen der letzten Jahre
Für den bisherigen Basler Vize-Captain ist der Wechsel in die Bundesliga der folgerichtige Schritt seiner Leistungen in den letzten Jahren: Seit er 2007 als 18-Jähriger sein Debüt in der höchsten Spielklasse gab, hat er jede Saison immer mindestens 24 Spiele in der Super League bestritten; ob beim FCB oder während seiner Ausleihe an den FC St. Gallen zwischen 2009 und 2011.
Fabian Frei war in Basel ein gefragter Gesprächspartner, einer, der nach fast jedem Spiel in der Interviewzone verlangt wurde. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
Beim FCB entsteht eine gewichtige Lücke, Frei war in den letzten Jahren an Mohamed Elnenys Seite in der Achse gesetzt. In Urs Fischers Kader gibt es aktuell vor allem zwei Spieler, die in der zentralen Defensive neben dem Ägypter spielten könnten: Robin Huser und Taulant Xhaka.
Bedarf im Sturm und im defensiven Mittelfeld
Huser ist 17 Jahre alt und kommt auf zwei Einsätze in der Super League; Xhaka wird eher auf der rechten Aussenbahn als im zentralen Mittelfeld eingesetzt. Beim FCB besteht also nicht nur in der Offensive Handlungsbedarf, sondern auch im defensiven Mittelfeld.
Die sportliche Leitung mache sich bereits Gedanken zu möglichen Alternativen, seit sich Freis Abgang abgezeichnet habe, sagt Georg Heitz. «Es wird noch mehr als einen Zuzug geben», blickt der Sportchef auf die kommenden Tage und Wochen voraus.
Da die Abwehr steht, dürfen die personellen Änderungen den Sturm und das defensive zentrale Mittelfeld betreffen.
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Ein Bild als Andenken: Fabian Frei (rechts) mit Luca Zuffi (links) und Yoichiro Kakitani. Das Foto entstand an der Anfield Road, an der Frei das Tor schoss, das dem FCB die Qualifikation für den Champions-League-Achtelfinal einbrachte. (Bild: Reuters/PHIL NOBLE)