Fabian Schär zahlt Tomas Vaclik dann noch ein Bierchen

Beide haben sie sich beim 4:0 des FC Basel gegen den FC Vaduz einen Assist gutschreiben lassen. Doch der eine, Fabian Schär, ist dem anderen, Tomas Vaclik, noch ein Dankeschön schuldig.

Der Basler Torhueter Tomas Vaclik klaert eine Szene vor dem Basler Fabian Schaer und Zuercher Anatole Ngamukol, von links, im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem Grasshopper Club Zuerich, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Samstag, 1. November 2014. (KEYSTONE/Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Beide haben sie sich beim 4:0 des FC Basel gegen den FC Vaduz einen Assist gutschreiben lassen. Doch der eine, Fabian Schär, ist dem anderen, Tomas Vaclik, noch ein Dankeschön schuldig.


Fabian Schär im Video-Interview nach dem 4:0 in Vaduz.

Es lief die 48. Minute, als Tomas Vaclik zu einer Grosstat gezwungen wurde. Der Tscheche im Tor des FC Basel schien bereits durch einen fies gelupften Ball geschlagen, legte blitzschnell den Rückwärtsgang ein, sprang in der Retourbewegung hoch – und wischte die Kugel gerade noch neben den Pfosten.

«Es war ein wunderbarer Lob», befand Vaclik nach der Partie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Denn der Mann, dessen Abschlussqualitäten er gerade heraus gestrichen hatte, war einer aus dem eigenen Team: Fabian Schär hatte seinen Goalie mit einer verunglückten Abwehr vor die grösste Aufgabe des Nachmittags gestellt und versprach danach reumütig: «Ich muss ihm dann wohl noch ein Bier bezahlen.»

Erst die Parade, dann der Assist

2:0 stand es, als Vaclik seine Glanztat gelang. Kein Wunder, befand Vaclik, die Parade sei ihm zu einem «extrem wichtigen Zeitpunkt» gelungen. Ein Anschlusstreffer unmittelbar nach dem Seitenwechsel? Wer weiss, ob die Vaduzer nicht noch einmal Morgenluft gewittert hätten.

So aber fiel nur eine Minute später das entscheidende 3:0. Und wieder war es Vaclik, der Entscheidendes beitrug. Sein weiter Ball flog Breel Embolo in den Lauf, der kühl vollendete. Es war der erste Assist für den Nachfolger Yann Sommers im FCB-Dress.

Wobei – eigentlich hätte es bereits sein zweiter Assist sein müssen, rechnete Vaclik vor: «Wenn Breel damals in Aarau auch schon getroffen hätte.» Und erinnerte damit an eine denkwürdig vergebene Chance des 17-jährigen Stürmers, der inzwischen trotzdem auf 9 Treffer in 15 Spielen kommt.

Vaclik selbst war dann noch ehrlich genug zuzugeben, dass sein Zuspiel keineswegs so geplant gewesen war: «Sie haben mir zwar in der Kabine gesagt, ich solle angeben, dass ich den Ball genau so zu Breel spielen wollte. Aber ich habe ihn einfach so weit als möglich von meinem Tor weggeschlagen.»

Ein langer Ball seines Goalies, der bei Paulo Sousa für einmal nicht für Kritik sorgen sollte. Nicht nur deswegen, weil er zu einem Tor führte, sondern auch, weil in der Pause abgesprochen worden war, dass Vaclik in der zweiten Halbzeit öfters die Sicherheitsvariante wählen würde.

Das Bier muss wohl noch ein wenig warten

Der Keeper hatte vor dem Seitenwechsel je einen Schlag auf das rechte Knie und den rechten Oberschenkel erhalten und quälte sich unter Schmerzen über die Zeit. Die Reise zum tschechischen Nationalteam wird Tomas Vaclik trotzdem unternehmen. Zumal er dort hinter Petr Cech noch immer eine Nummer 2 ist, die sich keine Hoffnung auf Einsätze macht: «Ich kenne meine Stellung in der Nationalmannschaft. Und ich kann gut damit umgehen.»

Fabian Schär dagegen kann sich grosse Chancen darauf ausrechnen, bei der Schweizer Auswahl zum Einsatz zu kommen. Das Bier, das er Tomas Vaclik ausgeben will, muss aller Voraussicht nach bis nach der Nationalmannschaftspause warten.

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