FCB: Entspannt zu neuen Abenteuern

Um 10.00 Uhr nimmt der FC Basel am Mittwoch, 4. Januar, wieder das Training auf. Mit einem tiefenentspannten Cheftrainer Heiko Vogel und einem nahezu unveränderten Kader. Eine Bestandsaufnahme.

Der FC Basel und Cheftrainer Heiko Vogel (Zweiter von links) nehmen am Mittwoch das Training wieder auf. (Bild: Keystone)

Um 10.00 Uhr nimmt der FC Basel am Mittwoch, 4. Januar, wieder das Training auf. Mit einem tiefenentspannten Cheftrainer Heiko Vogel und einem nahezu unveränderten Kader. Eine Bestandsaufnahme.

Die Super-League-Clubs nehmen Zug um Zug wieder das Training wieder auf, und der Irrsinn geht weiter. Beim mit 36 Punkten Abzug gebüssten FC Sion hauen die ersten Spieler ab. Und bei Xamax Neuchâtel wird sich nach Informationen des Lokalradios RTN am Mittwoch bei einer Sitzung mit den seit zwei Monaten auf ihre Löhne wartenden Spieler entscheiden, ob sie tags darauf ins Trainingslager in Huelva/Spanien fliegen.

Entschieden ist bereits, dass die vielbeschäftigte Disziplinarkommission der Swiss Football League (SFL) den Neuenburgern vier weitere Punkte für Lizenzvergehen abzieht. Erneut wurde die Zahlung der Löhne und Sozialversicherungsabgaben nicht nachgewiesen. Damit sind es insgesamt bereits acht Zähler, weitere Verfahren laufen, und mit der Verkündung der Entscheidung am Dienstag wurde gleichzeitig bekanntgegeben, dass eine weitere Anzeige der Lizenzadministration vorliegt.

Damit sind Xamax und Präsident Bulat Tschagajew auf bestem Weg, den FC Sion mit seinen minus 5 Punkten in der Tabelle noch zu unterbieten. Nach Stand der Dinge (Rekurs von Xamax läuft) wären die Neuenburger (Tabellenvierter mit 26 Punkten) mit nur noch 18 Punkten Drittletzter.    

Der FCB mit nahezu unverändertem Kader

Derweil bietet der Transfermarkt die üblichen Aufgeregtheiten und Übertreibungen. Offenbar ist der VfL Wolfsburg bereit, für Sion-Stürmer Giovanni Sio tief in die Tasche zu greifen (6 Millionen Franken meldet kicker.de). In der wie gewohnt schier wahllosen Transferpolitik von Felix Magath ist dann noch die Frage, ob die zehn Millionen Franken drinliegen, die sich der FC Zürich für seinen Linksverteidiger Ricardo Rodriguez als Ablöse vorstellt.

Vergleichsweise beschaulich geht es bisher beim FC Basel zu und her. Im Augenblick deutet sich nach Einschätzung der Verantwortlichen nicht an, dass die Stammelf Ziel von akuten Begehrlichkeiten ist. Zwei Spieler stehen nicht mehr im Aufgebot: Fwayo Tembo hat sich nach langer und vergeblicher Clubsuche zu seinem Ex-Verein Etoile du Sahel in Sousse/Tunesien ausleihen lassen. Und der liechtensteinische Jung-Nationalspieler Sandro Wieser ist nach Hoffenheim weitergezogen. Er hat dem FCB eine staatlich Ablöse (rund eine Million Franken) hinterlassen in Anbetracht dessen, dass Wieser keine grosse Rolle einnehmen konnte bei den Rotblauen.

Drei «gediegene Wochen» für Vogel

Bevor sich Heiko Vogel gestern in Warngau hinters Autosteuer setzte und sich auf den Weg zurück an seinen Arbeitsort Basel zu machen, berichtete der Cheftrainer am Telefon von drei «gediegenen Wochen», die er nach dem aufregenden Herbst in der Schweiz bei seiner Familie in Oberbayern verbracht hat. Ablenkung mit etwas Wintersport war nicht möglich, weil der Winter auch in den deutschen Voralpen auf knapp 800 Metern bisher ausgeblieben ist. Aber Heiko Vogel ist im Gegensatz zum hyperaktiven Thorsten Fink nicht der Typ, der nach fünf Ferientagen schon wieder unruhig auf dem Stuhl herumrutscht: «Ich kann mit meiner freien Zeit etwas anfangen und konnte abschalten. Das hat gut getan.»

Seit dem 12. Dezember, dem Tag nach dem letzten Punktspiel 2011 in Neuenburg (1:1), ist Vogel auch offiziell Cheftrainer des FC Basel. Dass es, den FCB betreffend, bisher ruhig geblieben ist auf dem Transfermarkt, dürfte nicht nur ihn gewundert haben. «Schön wäre es natürlich, wenn wir am 1. Februar, nach Ende der Transferperiode sagen könnten, dass wir immer noch das Kader wie zum Ende des letzten Jahres haben.»

Am Montag ins Trainingscamp nach Spanien

Und Heiko Vogel, der Anfang Februar von Reinach nach Oberwil umziehen wird, sagt das am 3. Januar ganz entspannt. Was sich natürlich schlagartig ändern kann. Aber derzeit deutet viel darauf hin, dass der FCB seine nächsten Abenteuer – zuvorderst die Champions-League-Achtelfinals gegen Bayern München am 22. Februar und 13. März –  mit unverändertem Personal aufnehmen kann. 28 Spieler werden am 9. Januar mit ins zehntägige Trainingscamp nach Marbella fliegen, wo der FCB in Estepona die selbe Infrastruktur zur Vorbereitung nutzen wird wie vor einem Jahr.

Ob und wer aus der U21 mit nach Spanien reist, soll am Mittwoch kommuniziert werden. Laut Sportkoordinator Georg Heitz ist es denkbar, dass Spieler noch ausgeliehen werden, etwa Pascal Schürpf (Heitz: «Er muss in seinem Alter spielen») oder Taulant Xhaka, auf dessen Position als Rechtsverteidiger in Philipp Degen neue, hochkarätige Konkurrenz erwächst. Für Heiko Vogel gilt zunächst einmal: «Die Karten werden neu gemischt.» Was freilich nicht für alle Spieler gilt, ehe die Meisterschaft am 5. Februar mit dem Heimspiel gegen den FC Sion fortgesetzt wird.

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