Wie schon in der Qualifikation zur Champions League trifft der FC Basel in den Sechzehntelfinals der Europa League auf Maccabi Tel Aviv. Ein attraktiver Gegner würde in der nächsten Runde warten: Ajax Amsterdam oder Salzburg. Basel-Bezwinger Schalke 04 wurde in der Champions League Real Madrid zugelost.
Eine lösbare Aufgabe hat Ciro Ferrara für den FC Basel gezogen. Ferrara (46), ehemaliger Innenverteidiger, 1996 mit Juventus Gewinner der Champions League und Botschafter für den Europa-League-Final am 14. Mai in Turin, fingerte am Hauptsitz der Uefa in Nyon zuerst Maccabi Tel Aviv und dann den FCB aus dem Lostopf. Gegen den israelischen Meister setzte sich der FCB vergangenen Sommer in der Qualifikation zur Champions League durch.
Nach einem dünnen 1:0-Heimsieg durch ein Tor von Valentin Stocker lieferten sich die beiden Teams in Tel Aviv ein spektakuläres Rückspiel, in dem der FCB bis zur 31. Minute 3:0 vorne lag, um bis zur 54. Minute noch in grösste Schwierigkeiten zu kommen und in einem Angriffswirbel der Israelis das 3:3 zu kassieren. Diesmal ist die Paarung umgekehrt: Zuerst tritt der FCB am Donnerstag, 20. Februar, in Tel Aviv an, eine Woche später ist das Rückspiel in Basel.
Macht Salah noch einmal die Reise mit?
Unvergessen ist diese Qualifikatiosnrunde auch, weil die Reise von Mohamed Salah nach Israel für grosse Aufregung in seiner ägyptischen Heimat sorgte und mithin auch bei den israelischen Gastgebern. Es wurde zu einem Eiertanz, den der FCB einigermassen unfallfrei übers diplomatische Parkett brachte. Den Kniefall Richtung Mekka konnte sich Salah nach seinem Tor im Bloomfield Stadium jedoch nicht verkneifen.
Ob den FC Basel ein weiteres Mal unerwünschte Begleiterscheinungen beschäftigen werden, wird sich wohl erst zur Schliessung des Transferfensters Ende Januar abzeichnen. Salah ist seit Wochen umworben, das ist kein Geheimnis. Vor allem aus der Premier League werden Ablösesummen bis 22 Millionen Franken herumgereicht. Zahlungswillig scheinen Tottenham und Liverpool zu sein.
Maccabi schlägt Bordeaux und Frankfurt
Während der FCB in der Champions League einerseits mit zwei Siegen gegen Chelsea für Furore sorgte, nach zwei Niederlagen gegen Schalke 04 jedoch ausschied und als Gruppendritter das Trostpflaster Europa League erhielt, belegte Maccabi in der Europa League hinter Gruppensieger Eintracht Frankfurt den zweiten Rang in Gruppe F und sorgte ebenso für Aufsehen.
Murat Yakin nennt die Neuauflage gegen Maccabi ein «gutes Los». Auf der Website des Clubs wird der FCB-Trainer zitiert: «Wir kennen den Gegner noch von unseren Begegnungen in diesem Sommer. Es herrscht eine tolle Atmosphäre im Bloomfield-Stadion. Und die Tatsache, dass sich Maccabi in der Gruppenphase der Europa League so souverän durchgesetzt hat, zeigt auf, dass die Israeli ein starkes Team haben.»
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Maccabi gewann in der Gruppenphase bei Girondins Bordeaux mit 2:1, bezwang daheim Eintracht Frankfurt mit 4:2 und am letzten Spieltag – so gut wie sicher qualifiziert für die Sechzehntelfinals – erneut Bordeaux mit 1:0. Als jeweils dreifache Torschützen zeichneten sich Barak Itzhaki und Eran Zahavy aus, der auch schon gegen Basel getroffen hatte.
Ganz offensichtlich hat Maccabi ein paar Lehren aus dem Ausscheiden gegen den FC Basel gezogen. Gegen Apoel Nikosia spielte man zweimal torlos unentschieden. Nach dem Coup beim aktuell Vierten der League 1, Girondins Bordeaux, begannen die Israelis in Frankfurt zwar mutig, gerieten nach zweifachem Handspiel und Gelb-Rot für ihren hoffnungsvollen Jungstürmer Ben Haim in numerische Unterzahl und konnten trotz «geballter Bewachung der eigenen Hälfte» (Frankfurter Allgemeine») gegen eine «turmhoch überlegene Eintracht» die 0:2-Niederlage nicht abwenden.
Die «historische, glorreiche Nacht», die sich Maccabi-Trainer Paulo Sousa schon im Sommer gegen Basel vergeblich gewünscht hatte und die er auch im Vorfeld des Rückspiels gegen Frankfurt versprach, gab es dann am 7. November tatsächlich: Statt wie gegen Basel nach einer halben Stunde schon schier aussichtslos zurückzuliegen, drehte Tel Aviv den Spiess um und legte bis zur 35. Minute ein 3:0 vor. Aus dem «engagierten Forechecking» («Frankfurter Rundschau») wurde nach dem Anschlusstreffer der Deutschen allerdings ein langes Zittern bis in die Nachspielzeit und dem 4:2 durch einen strittigen Handelfmeter.
In der heimischen Liga ha’Al führt Maccabi die Tabelle an und erwartet heute, Montag, 16. Dezember, im Stadtderby Hapoel Tel Aviv. Wenn es 20. Februar zum ersten Spiel gegen den FCB kommt, wird Maccabi ohne jegliche Pause über den Jahreswechsel voll im Rhythmus sein. Oder genauer gesagt: Sie stehen dann bereits vier Runden vor Saisonschluss, während der FCB bis dahin die ersten drei Spiele in der Super League und das Nachholspiel im Cup ausgetragen haben wird.
Und dann: Entweder Ajax oder aufstrebende Salzburger
Vorausgesetzt, der FCB nimmt die Hürde gegen Tel Aviv erneut, wartet in den Achtelfinals ein attraktiver Gegner: Entweder Ajax Amsterdam, ein schillernder Name des europäischen Fussballs, wenn auch nicht mehr zur ersten Garde zählend. In der Champions League schieden die Niederländer aus, mit acht Punkten und hinter Barcelona und Milan. Oder es wird der FC Salzburg. Nach jahrelangen Bemühungen und Alimentation durch den Red-Bull-Konzern scheint der Salzburger Fussball sich in dieser Saison jener Qualität anzunähern, die man sich versprochen hat.
Unter dem deutschen Supervisor Ralf Rangnick und dem deutschen Trainer Roger Schmidt hat Salzburg gegen Esbjerg (Dänemark), Elfsborg (Schweden) und Standard Lüttich alle sechs Spiele in der Europa League gewonnen, und in der Meisterschaft erst am Sonntag die Tabellenführung auf neun Punkt ausgebaut. Mit einem eindrücklichen 4:0 im Spitzenspiel gegen den auf Platz vier zurückgefallenen Meister Austria Wien.
Schalke zieht ein Traumlos
Basel-Bezwinger Schalke 04 trifft in den Achtelfinale der Champions League auf Real Madrid. Bayern München misst sich in einer vielversprechenden Affiche mit dem Arsenal FC. Die Bundesliga ist erstmals mit vier Clubs unter den letzten sechzehn Mannschaften vertreten. Dortmund trifft auf Zenit St. Petersburg, gegen das sich der FC Basel im Frühjahr in den Achtelfinale der Europa League durchgesetzt hatte, und Bayer Leverkusen bekommt es mit dem Paris St-Germain und Zlatan Ibrahimovic zu tun.
Termine, Hinspiele: 18./19./25./26. Februar; Rückspiele: 11./12./18./19. März | |
Champions League, Achtelfinals | |
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Manchester City | FC Barcelona |
Olympiakos | Manchester United |
AC Milan | Atletico Madrid |
Bayer Leverkusen | Paris St-Germain |
Galatasary | Chelsea FC |
Schalke 04 | Real Madrid |
Zenit St. Petersburg | Borussia Dortmund |
Arsenal FC | Bayern München |