Die Lücke im FCB-Tor war am Dienstagvormittag augenscheinlich. Da trainierten neben Jonas Omlin die beiden Nachwuchstorhüter Jozef Pukaj (18) und Niklas Steffen (17) mit Goalietrainer Massimo Colomba. Nach den Abgängen von Tomas Vaclik zum Sevilla FC und von Mirko Salvi zu GC (unterdessen nach Luzern ausgeliehen) hat der FC Basel Nachholbedarf bei den Torhütern – und diesen nun gedeckt.
Am frühen Dienstagabend hat der Klub die Verpflichtung von Martin Hansen bekannt gegeben. Der 28-Jährige war vergangene Saison an den SC Heerenveen ausgeliehen, für den er 26 Spiele bestritt, darunter 23 in der Eredevisie. Der FC Basel übernimmt Hansen vom Zweitbundesligisten FC Ingolstadt mit einem Zweijahresvertrag. Für die Bayern hat Hansen 2016/17, in der Abstiegssaison, 23-mal in der 1. Bundesliga gespielt.
Der 1,88 Meter grosse Hansen war als 15-Jähriger von Bröndy in die Nachwuchsakademie des Liverpool FC gewechselt und hat von der U16 an für sämtliche dänischen Junioren-Nationalteams gespielt. Den Durchbruch in Liverpool schaffte er nicht und spielte bei diversen (Leih-)Stationen auch eine Handvoll internationale Partien für den FC Nordsjaelland und Heerenveen.
Von dort kommt er mit guten Referenzen nach Basel. Enge Beobachter des Fussballs in Friesland bezeichnen Hansen ausserdem als Profi mit grossem Teamgeist. Der SC Heerenveen beendete die vergangene Saison als Achter und verpasste in den Playoffs die Europa League knapp.
Damit bekommt der 24-jährige Omlin, den der FCB für eine Ablöse von rund 1,2 Millionen Franken (plus Boni) vom FC Luzern losgeeist hat, einen erfahrenen Trainingspartner – und damit auch einen Konkurrenten um die Nummer 1 im FCB-Tor, die eigentlich für den Obwaldner reserviert schien.
Ohne vier – und ohne Manzambi
Im Dienstagtraining fehlten beim FCB nach wie vor die verletzten respektive angeschlagenen Taulant Xhaka, Samuele Campo, Eder Balanta und Zdravko Kuzmanovic. Ausserdem stand Reservegoalie Signori Antonio nicht auf dem Platz – und auch Neftali Manzambi war nicht dabei. Vom Klub heisst es, der 20-Jährige trainiere für die nächsten vier Wochen bei der U21 mit.
Interpretieren kann man diese Rückversetzung als erzieherische Massnahme für Manzambi, der im Januar 2016 seinen ersten Profivertrag beim FCB unterschrieb und im Mai 2017 unter Urs Fischer in der ersten Mannschaft debütierte. Ende vergangene Saison kam der Offensivspieler bei Raphael Wicky als rechter Verteidiger zu weiteren Einsätzen.
Während Manzambi vorübergehend zurück in den Nachwuchs-Campus beordert wird, hat Eray Cümart nach seiner Schulteroperation schneller als geplant den Anschluss geschafft. Der Innenverteidiger trainiert bereits wieder ohne Einschränkung mit der Mannschaft, für die am Samstag mit dem Heimspiel gegen den FC St. Gallen die neue Saison beginnt.
Der FC Basel hat Mittelfeldspieler Martin Liechti, der eben erst seinen ersten Profivertrag bei seinem Ausbildungsklub unterschrieben hat, bis Ende Jahr an den FC Aarau in die Challenge League ausgeliehen.