FCB-Luzern: Die Einzelkritik Sommer war der Beste

Goalie Yann Sommer war der beste Basler beim 2:2 gegen Luzern, ein Spiel, in dem sich die Verteidiger etliche Unsicherheiten leisteten, in dem Marcelo Diaz einen schweren Stand hatte, der Neue im FCB-Mittelfeld aber den Ausgleich vorbereitete.

Grosstat: Reflexartig pariert Yann Sommer die Direktabnahme vin Dimitar Rangelov. (Bild: freshfocus/Andreas Meier)

Goalie Yann Sommer war der beste Basler beim 2:2 gegen Luzern, ein Spiel, in dem sich die Verteidiger etliche Unsicherheiten leisteten, in dem Marcelo Diaz einen schweren Stand hatte, der Neue im FCB-Mittelfeld aber den Ausgleich vorbereitete.

Yann Sommer | 6
Überragend sein Reflex gegen Rangelovs Kopfball in der Anfangsphase, fantastisch seine Parade gegen Sorgic‘ Kopfball kurz vor Schluss. Im Gegensatz zu etlichen Teamkollegen ist der FCB-Goalie bereits auf der nötigen Betriebstemperatur.

Philipp Degen | –
Ein Spurt, ein Ziehen im Oberschenkel – da war es nach wenigen Augenblicken auch schon vorbei für den Rechtsverteidiger. Zu kurz auf dem Platz, um bewertet werden zu können.

Radoslav Kovac | 3
Stand im Schilf beim ersten Gegentor, war zu zögerlich beim zweiten und reihte etliche Unsicherheiten aneinander. Hatte den Vorzug vor Gaston Sauro erhalten – und machte keine Werbung in eigener Sache.

Aleksandar Dragovic | 4
Sogar der sonst so abgebrühte Verteidiger liess sich in der ersten Halbzeit anstecken von der Fahrigkeit seiner Mitspieler. Steigerung im zweiten Abschitt und mit einem klasse Pass auf Alex Frei, als der nur den Pfosten traf.

Markus Steinhöfer | 3,5
Kehrte nach Philipp Degens frühem Ausscheiden auf seinen angestammten Platz rechts zurück, sah beim ersten Gegentor nicht gut aus und noch weitaus schlechter beim zweiten, als er den Flankenball offensichtlich falsch taxierte. Aufgehübscht wird seine Leistung durch seine Unermüdlichkeit, die mit dem schönen Assist zum 1:1 belohnt wurde.

David Degen | 3
Lags daran, dass Zwillingsbruder Philipp so früh verletzt ausschied? Jedenfalls war David Degen nach den guten Auftritten in Genf und in Tallinn nicht wiederzuerkennen. Ihm ging quasi nichts vom Fuss, seine Auswechslung gegen Zoua in der 68. Minute drängte sich auf.

Gilles Yapi | 3,5
Versuchte Einfluss auf eine chaotische erste Halbzeit seiner Mannschaft zu nehmen, scheiterte bei diesem Versuch. Eine erste Balleroberung gelang ihm erst kurz vor Seitenwechsel. Danach besser, ohne schon eine wirklich gute Abstimmung mit Diaz zu finden.

Marcelo Diaz | 4
Sein Heimdebüt geriet in den ersten 45 Minuten fast zur Farce. Hatte grösste Mühe sich auf Tempo und Körperlichkeit des Gegners einzustellen. Wie er sich davon jedoch nicht beeindrucken liess, spricht für Qualität und Reife des Chilenen. Nach dem Wechsel hatte er viele Ballkontakte, spielte er ein paar gute Bälle, versuchte er Zibung mit einem Schuss aus 60 Metern zu überraschen und zirkelte schliesslich den Freistoss auf Strellers Kopf, der den Ausgleich brachte. Die Partie zeigte: Es wird Eingewöhnungszeit brauchen.

Valentin Stocker | 4,5
Er ist in Form, das zeigt er in jeder Trainingseinheit. Wie schon in Genf brachte er die PS noch nicht wie gewünscht auf den Platz, aber er war schon in der schlechten ersten Halbzeit des FCB der Spieler mit der besten Körpersprache und hielt mit Biss dagegen. Allerdings muss auch gesagt werden, dass beide Gegentore von Sammy Sarr, dem starken Rechtsverteidiger der Luzerner, über Stockers Couloir entstanden.

Alex Frei | 4,5
Wie so oft ändert ein Tor einiges an der Beurteilung des Topscorers. Grosse Klasse, wie er sich gegen mehrere Luzerner durchsetzte und im Fallen mit dem schwächeren linken Fuss einnetzte. Fand in Bieri für einmal einen Schiedsrichter, der ihm kaum einen Freistoss zugestand, wobei der Unparteiische eine äusserst fragwürdige Zweikampfeinschätzung an den Abend legte. Selten kommt es vor, dass Alex Frei eine Chance wie jene kurz vor der Pause liegen lässt. Pech war es, dass sein Schuss in der 91. Minute am Pfosten endete.

Marco Streller | 4,5
Dito. Der Captain übertrieb es, sich wie ein Glucke vor seine Teamkameraden zu stellen. Verlor seine Konzentration im Dauer-Verbalclinch mit dem Schiedsrichter, dabei aber nicht seinen Torinstinkt, als er sich gegen Stahel durchsetzte und vor dem irrlichternden Zibung zum Ausgleich einköpfelte, der dem FCB wenigstens einen Punkt eintrug.

Joo Ho Park | 3,5
Angesichts der Startaufstellung war für den Südkoreaner wohl eher ein Durchschnaufen eingeplant. Musste dann unvermittelt für Philipp Degen auf den Platz und bekam den linken Flügel nicht dicht. Wurde von Sarr nicht nur beim ersten Gegentor locker überlaufen, es fehlte aber auch an der nötigen Unterstützung, was sich an die beiden zentralen Spieler und auch an Stocker richtet.

Jacques Zoua | 4,5
Wie so oft: Als Joker wirkungsvoll. Mit ihm kam noch einmal Schwung und Ballsicherheit ins Spiel, als der FCB endlich richtig Druck auf den Gegner auszuüben begann.

Cabral | –
Wurde in der 83. Minute für Yapi eingewechselt und war zu kurz im Spiel, um beurteilt werden zu können.

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