FCB-YB – die Einzelkritik

Was soll man nach einem solchen Abend noch gross rumkritisieren? Machen wir es kurz und schmerzlos.

Und noch mal alle auf Bild, bitte: Der Meister FC Basel. (Bild: Reuters/ARND WIEGMANN)

Was soll man nach einem solchen Abend noch gross rumkritisieren? Machen wir es kurz und schmerzlos.

Yann Sommer | 4,5
Beim ersten Gegentor machtlos. Der Cupfinal-Held hielt noch mal einen Elfmeter, den er selbst verursachte, weil er den Bruchteil einer Sekunde zu spät war und Martinez Sommers Hand als Abflugrampe benutzte. Diesmal parierte Sommer ohne Faxen gegen Moreno Costanzo, hatte dann aber gegen den Nachschuss von Matias Vitkieviez keine Chance.

Markus Steinhöfer | 4
Eine Flanke aus vollem Lauf zu Alex Freis tollem Kopfball in der 17. Minute. Steuerte beim 1:1 seinen neunten Assist in dieser Saison bei – für einen Aussenverteidiger eine wahrlich beachtliche Bilanz. Allerdings beschworen die Berner über seine Seite die meiste Gefahr herauf.

David Abraham | 4,5
Zum Abschied noch ein paar Einlagen, unter anderem ein Tackling vor dem Herrn. Sah beim 0:1 nicht gut aus. Dennoch: Einfach schade, dass er geht. Kriegt ihn Thorsten Fink beim HSV, wird er immerhin nicht so weit aus dem Blickfeld geraten.

Aleksandar Dragovic | 4
Eine eher unauffällige Partie des zweiten Innenverteidigers.

Joo Ho Park | 4,5
So oft und so weit vorne zu finden wie selten.

Xherdan Shaqiri | 5
Zum Schluss noch mal der Beste in Rotblau. Ein paar tolle Zuspiele und ein tolles Tor, ein typisches für ihn: Mit dem Ball und Tempo an den Verteidigern vorbei zur Mitte und dann trocken abziehen. Er feierte mit Handküsschen ins Publikum. So was werden die Leute in München auch gerne sehen.

Benjamin Huggel | 4,5
Trug zum Abschied die Captainbinde. Zeigte mit ein paar Pässen seine spielerische Qualität. Auch wenn es in einer (unwichtigen) Niederlage mündete – ein schöner Schlusspunkt.

Granit Xhaka | 4,5
Liess Costanzo beim ersten Gegentreffer etwas gar teilnahmslos entwischen, handelte sich früh eine gelbe Karte ein, spielte aber zwei, drei Zuckerpässe.

Valentin Stocker | 4,5
So lange die Kräfte reichten sehr viel unterwegs. Das Glück im Abschluss blieb ihm aber versagt. Wie schon zuletzt: Aufsteigende Tendenz. Das wird wieder, wenn Mitte Juli die nächste Saison beginnt.

Alex Frei | 4
Der alte Torschützenkönig der Schweiz ist auch der neue. Das stand schon länger fest, aber Frei hätte an diesem Abend seinen 24 Toren noch manches hinzufügen können. Eine erstaunliche Ineffizienz des Meisters an Effizienz.

Jacques Zoua | 4
Auch er sündigte im Abschluss, aber an einem solchen Abend und vor diesem Hintergrund sollte man keinem Basler einen Strick drehen – auch nicht Zoua.

Gilles Yapi | 4
Einer der – wie es der Trainer formulierte – vorgegeben Wechsel dieses Spiels: In der 61. Minute bekam Shaqiri seinen stürmisch beklatschten Abgang, für Yapi rückte Huggel irgendwo in den Angriff nach vorne, aber der Ivorer brachte nichts mehr zustande, was dem Spiel noch eine andere Richtung gegeben hätte.

Fabian Frei | 4,5
Er kam in der 72. Minute aufs Feld, als sich Huggel seine letzte stehende Ovation des Publikums abholte. Frei gehörte in der Schlussphase zu den Aktivposten und traf den Pfosten: Mit einem satten Distanzschuss in der Schlussminute.

Scott Chipperfield | alltime 5
Natürlich zu kurz im Spiel, um bewertet zu werden, als er in der 83. Minute unter frenetischem Jubel eingewechselt wurde und von Frei die Captainbinde um den Oberarm gewunden bekam. Was wäre wohl los gewesen, hätte Chipperfield in der 90. Minute den vom Pfosten zurückspringenden Ball ins Netz gesetzt? Wölfli hatte mit seiner Reflexreaktion etwas gegen diese Schlusspointe des Spiel und unter eine grosse Zeit des Australiers beim FCB.

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