Dem FC Black Stars gegen den FCZ und dem SV Muttenz gegen YB sind zwei attraktive Heimspiele für die zweite Runde im Schweizer Cup beschert worden.Und damit auch nicht geringe organisatorische Anforderungen. Titelverteidiger FC Basel muss an den südlichen Zipfel des Tessins zum FC Chiasso reisen. Die Sechzehntelfinals finden am 10./11. November statt.
Viel besser hätte es für die beiden verbliebenen Amateurclubs aus der Region nicht kommen können: Der FC Black Stars wird am Wochenende 10./11. November den FC Zürich empfangen. Wo, wird die Frage sein, denn dass der Buschweilerhof den Anforderungen an die Sicherheit standhält, ist unwahrscheinlich. Der Rankhof dürfte die erste Ausweichadresse sein. Mit ähnlichen Fragen wird sich der SV Muttenz auf dem Margelacker beschäftigen, bevor die Young Boys zu Gast sein werden.
FCB seit 1980/81 ungeschlagen gegen Chiasso
Seit 21 Jahren haben sich die Wege der beiden rotblauen Vereine nicht mehr gekreuzt. 1990/91 trafen sie in der Nationalliga B sowie in der Auf-/Abstiegsrunde viermal aufeinander, drei Unentschieden und ein Basler 3:0 resultieren aus dieser Zeit. Der letzte Sieg der Tessiner gegen den FCB datiert aus der Nationalliga-A-Saison 1980/81 – ein 3:0 im Stadio Comunale.
Im Schweizer Cup hat der FC Basel noch nie gegen Chiasso verloren. Seit 1934 und einem 3:0 gegen den damaligen B-Ligisten trafen die beiden Clubs sechsmal aufeinander, darunter 1972/73 im Hin- und Rückspielmodus (2:0 und 5:2) und zuletzt 1974, als die Basler sich in den Sechzehntelfinals mit 1:0 im südlichsten Zipfel des Tessins durchsetzen. (cok)
Es ist auf jeden Fall das grosse Los für Black und Muttenz und dürfte einen schönen Zustupf in die Vereinskasse der beiden Vertreter aus der 1. Liga Classic bedeuten. Von einer grösseren Kulisse ausgehen wird auch der Challenge-Ligist FC Chiasso, am Samstag 3:1-Sieger in Arlesheim, wenn der FC Basel ins Tessin kommt. Im Schnitt sehen den aktuell Tabellenfünften (7:8 Tore nach acht Spielen) knapp über 1000 Zuschauer bei den Heimspielen.
Kein Champagner, dafür eine Sitzung
Die Champagner-Korken sind bei den Black Stars und in Muttenz allerdings nicht geknallt. Beim SVM hat Präsident Manfred Wieland umgehend eine Sitzung einberufen. «Da werden wir besprechen, wie wir diesen Match meistern wollen.» Wieland geht davon aus, dass die Young Boys auf dem Margelacker empfangen werden können und hofft auf eine Kulisse von 3500 Zuschauern.
Das letzte Mal, dass Muttenz einen grossen Cup-Match erlebte, war 1977. In der ersten Runde wurde damals der Nationalliga-B-Stadtrivalen Nordstern aus dem Wettbewerb geworfen (2:1). In den Sechzehntelfinals war dann daheim gegen den FC Zürich Endstation (1:4).
Auch die Black Stars haben schon einmal gegen den FCZ im Cup gespielt. Dazu muss man im Geschichtsbuch des Schweizer Cup allerdings bis 1930 zurückblättern, um das Zürcher 6:0 zu finden. «Es ist das zweitbeste Los», sagt Peter Fae ganz emotionslos. Lieber wäre dem Sportchef der Black Stars der FC Basel gewesen. Nun muss er sich mit organisatorischen Herausforderungen auseinandersetzen, die FCZ-Fans bei der Anreise nach Basel nun einmal stellen.
Black Stars träumen von 5000 Zuschauern
Da sich der Sportplatz Buschweilerhof derzeit im Umbau befindet, kommt er nicht in Frage. Wie auch die Schützenmatte. Deshalb läuft es auf den Rankhof hinaus, wo Verkehrs- und Parkplatzprobleme bei grösserem Zuschaueraufkommen zu bewältigen sind. «Das macht uns alles grosse Sorgen», räumt Fae ein, der aber dennoch von einer Rekordkulisse für den Verein träumt: «5000 Zuschauer – ich kann mir vorstellen, dass die Stadt auch hinter dem anderen FCB steht.»
In die neu gegründete 1. Liga Classic sind die Black Stars unter ihrem ambitiösen Sportchef sehr gut gestartet und rangieren nach fünf Runden auf Platz 3. Trainer Samir Tabakovic, bekannt als ehemaliger Spieler des FC Basel, wird von Fae gelobt: «Er ist ein akribisch arbeitender Trainer.» Die wenigen Gegentore, die das eingespielte Team bisher kassiert hat, kämen nicht von ungefähr.
Auch die Muttenzer vertrauen einem ehemaligen FCB-Spieler als Trainer: Attila Sahin trug Ende der 90er Jahre das rotblaue Dress und wechselte dann in die Türkei zu Göztepe Izmir.
Es zeichnet sich ab, dass die Black Stars am Samstag, 10. November, und der SV Muttenz am Sonntag, 11. November spielen werden. Der Sonntag dürfte auch der logische Cup-Termin für den FC Basel in Chiasso sein, da am Donnerstag zuvor noch der Europa-League-Match daheim gegen Videoton auf dem Programm steht.
GC bei Vallemaggia
Die beiden Überraschungssieger der 1. Runde können sich Hoffnung machen, zumindest an den Achtelfinals zu schnuppern: Die SR Delémont, die den FC Luzern in einem Elfmeterdrama aus dem Rennen geworfen hat, bekommt es erneut mit einem Super-Ligisten zu tun und empfängt Lausanne-Sport, und der FC Cham (2:1 gegen Servette) trifft daheim auf den FC Locarno aus der Challenge League.
Von den beiden letzten im Wettbewerb verbliebenen Zweitligisten kann die AC Vallemaggia jubeln: Sie zog Rekordmeister Grasshoppers. Der FC Schönbühl hat das weitaus weniger attraktive Los mit dem SC Kriens gezogen.
Die 16 Begegnungen der 2. Runde im Schweizer Cup
FC Lugano (ChL)–FC Thun (SL)
AC Vallemaggia (2. Liga)–Grasshoppers (SL)
FC Hergiswil (2. Int.)–FC Sion (SL)
FC Black Stars (EL)–FC Zürich (SL)
FC Biel-Bienne (ChL)–FC St. Gallen (SL)
SV Muttenz (EL)–Young Boys (SL)
SR Delémont (EL)–Lausanne-Sport (SL)
FC Chiasso (ChL)–FC Basel (SL)
FC Köniz (EL)–FC Winterthur (ChL)
FC Aarau (ChL)–AC Bellinzona (ChL)
FC Schönbühl (2. Liga)–SC Kriens (EL)
FC La Sarraz-Eclépens (2. Int.)–SC Brühl (EL)
FC Schötz (EL)–FC Wil (ChL)
SC Cham (EL)–FC Locarno (ChL)
FC Baden (EL)–FC Schaffhausen (EL)
FC Grenchen (EL)–FC Wohlen (ChL)
Termine: 10./11. November. – Weiter: Achtelfinals: 8./9. Dezember, Viertelfinals: 27. Februar 2013; Halbfinals: 17. April; Final: 20. Mai (Pfingstmontag).
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