Finanzlage der Starwings erfordert pragmatische Entscheidungen

Mit Viktor Mettler steht bis Saisonende ein ehrenamtlicher Trainer an der Seitenlinie der Starwings Basket Regio Basel. Ein Entscheid, der auf der schwierigen finanziellen Lage des Vereins gründet. Im Januar werden weitere Weichen gestellt.

Der neue Birstaler Trainer Viktor Mettler waehrend des Spieles der Basketball National League A zwischen den Starwings Basket Regio Basel und der Union Neuchatel in der Sporthalle in Birsfelden, am Sonntag, 22. Dezember, 2013. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Mit Viktor Mettler steht bis Saisonende ein ehrenamtlicher Trainer an der Seitenlinie der Starwings Basket Regio Basel. Ein Entscheid, der auf der schwierigen finanziellen Lage des Vereins gründet. Im Januar werden weitere Weichen gestellt.

64 Bewerbungen haben die Starwings Basket Regio Basel auf die vakante Stelle des Cheftrainers erhalten – 22 mehr als die Grasshoppers bei ihrer Suche nach einem Ersatz für Uli Forte. Am Freitag besetzten die Basketballer den Posten mit Viktor Mettler, der sich nicht offiziell beworben hatte, aber nie einen Hehl daraus machte, dass ihn die Aufgabe reizen würde.

Mit der Wahl des 42-jährigen Vorstandsmitglieds entschieden sich die Starwings für die interne und damit pragmatische Lösung, die sich bereits nach dem nicht ganz freiwilligen Rücktritt Marko Simic‚ abgezeichnet hatte: Mettler, der bis zum Saisonende an der Seitenlinie stehen wird, war als Teammanager massgeblich am Aufbau der Mannschaft beteiligt und ist mit ihr dementsprechend vertraut, zumal er seit Wochen die Trainings leitet. Vor allem aber kostet er den Verein keinen einzigen Franken an Entschädigung.

Das Problem des zu teueren Kaders

Eine externe Lösung hätte den Kostenrahmen gesprengt, ein bekanntes Leid regionaler Sportvereine, wie unlängst der Trainerwechsel bei den Handballern des RTV Basel zeigte. «Mit Wohnung, Auto und Lohn würde uns ein Trainer rund 5000 bis 6000 Franken im Monat kosten», sagt Mettler. Ein Betrag, den sich die Starwings nicht leisten können, zu hoch war die Schuldenlast noch zu Beginn der Saison, zu teuer sind die Auslagen für das zu Saisonbeginn hochgelobte Kader.

Insbesondere die Verpflichtungen des Litauers Povilas Cukinas und des Amerikaners Justin Rutty strapazieren die Vereinskasse. Solche Übungen sind bei den Starwings nur möglich, weil sich immer wieder jemand findet, um die finanziellen Löcher zu stopfen, wie Mettler bestätigt: «Wir sind auf Leute angewiesen, die sehr wohlwollend sind.»

Das Duell mit dem Meister um einen Playoff-Platz

Dieses Wohlwollen dürfte inskünftig auch vom Erreichen der sportlichen Ziele abhängen: den Playoffs. Doch diese sind in Gefahr, denn vom erforderlichen vierten Platz sind die Starwings zwar nur zwei Punkte entfernt, die mutmasslichen Gegner um diese Klassierung sind jedoch zwei Mannschaften, die stärker als die Birstaler einzustufen sind: der BBC Monthey, gegen den die Starwings eine ihrer schlechtesten Saisonleistungen zeigten, und die Lions de Genève – die Meistermannschaft der letzten Saison.

Ein erster Schritt zur Korrektur des verpatzten Saisonstarts machten die Starwings in den letzten beiden Spielen, in denen sie mit Viktor Mettler an der Seitenlinie gegen den BC Boncourt und Union Neuchâtel gewannen (siehe auch Grafik «Saison der Starwings» am Ende des Textes). Spätestens im April entscheidet sich, ob die Starwings an der Runde der besten Vier teilnehmen werden.

Der Januar als erster Monat der Entscheidungen

Bereits im Januar haben die Starwings verschiedene Entscheide zu fällen. Erstens muss sich der Vorstand Gedanken darüber machen, wer die Mannschaft in der Spielzeit 2014/15 führen soll. Einigen der 64 Bewerbern teilte der Verein deswegen mit, dass ihre Dossiers dannzumal interessant werden könnten.

Damit geht zweitens die Frage einher, wo die Birstaler sparen können, um sich einen Profitrainer leisten zu können. Ein Ansatz sei laut Mettler, den Schweizer Spielern mehr Gewicht zu geben und nur noch drei anstatt der erlaubten vier Ausländer einzusetzen. Damit würden die Lohnkosten gesenkt – ein sportlicher Nachteil gegenüber den anderen Mannschaften wäre allerdings die Folge.

Auf dem Feld ablegen, was daneben die Devise ist

Vertraglich wäre dieser Lösungsansatz problemlos, denn die ausländischen Spieler sind nur bis zum Saisonende (alle Litauer) oder bis Ende Januar (Rutty) an den Verein gebunden. Rutty scheint einen fixen Platz in der Ausrichtung der Starwings zu haben – im neuen Jahr muss die Vertragsverlängerung mit dem Amerikaner die erste Handlung neben dem Platz sein.

Auf dem Platz stehen im Januar ein Cupspiel und zwei Meisterschaftspartien an (siehe Spielplan). Die erste gegen den Meister und direkten Konkurrenten um den vierten Playoff-Platz, Lions de Genève, die zweite gegen den Tabellenletzten BC Boncourt. Und was bezüglich der Finanzen gilt, darf auf dem Feld keinen Platz mehr haben: Zurückhaltung.

 

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