Dreimal Europa League und zweimal Champions League – das ist der Fünfjahresplan, den Bernhard Burgener mit dem FC Basel hat. So glaubt der Präsident und Mehrheitseigner des FCB, die wirtschaftliche Prosperität des Klubs aufrechterhalten zu können.
In diesen Plan mit einberechnet sind sämtliche Zutaten wie sportliches Renommee, Attraktivität des Standorts sowie Wertsteigerung von Transferrechten an den eigenen Spielern, die das internationale Schaufenster mit sich bringt.
Den ganz grossen Reibach hat der FCB mit dem sang- und klanglosen Scheitern gegen Paok Thessaloniki verpasst. In der Champions-League-Qualifikation hätte Basel allein durch die neue Verteilung der Vermarktungs-Milliarden eine Garantiesumme von fast 40 Millionen Franken eingestrichen, noch bevor in der Gruppenphase überhaupt der Anpfiff ertönt wäre.
Rund 6000 Tickets hat der FCB bis Dienstagmittag im Vorverkauf für das Playoff-Hinspiel am Donnerstag (20 Uhr, St.-Jakob-Park) gegen Apollon Limassol abgesetzt. Wie schon in der Runde zuvor hat der Klub die Eintrittspreise zwischen 15 und 40 Franken vergleichsweise niedrig angesetzt. Er hofft, eine Zuschauerzahl zu erreichen, die zwischen dem Heimspiel gegen Paok Thessaloniki (14’300) und Vitesse Arnheim (12’300) liegt.
In der Europa League können die 48 Klubs, die eine der zwölf Vierergruppen erreichen, zwar bei Weitem nicht so viel Geld verdienen. Der mit dieser Saison beginnende neue Dreijahreszyklus bei der Vermarktung bringt jedoch zum Teil erhebliche Steigerungen bei der Ausschüttung an die Teilnehmer mit sich. 560 Millionen Euro verteilt die Uefa in der Europa League. Das entspricht den Dimensionen der Champions League vor zehn Jahren.
Damals erhielten die Klubs in der Königsklasse drei Millionen Euro als Startgeld und für jedes der sechs Gruppenspiele weitere 400’000 Euro, also insgesamt 6,4 Millionen fix. In der aktuellen Europa League beträgt die Garantiesumme neu 2,92 Millionen Euro.
Ein Sprung gemacht wurde vor allem bei den leistungsbezogenen Prämien: 575’000 Euro gibt es für einen Sieg in der Gruppe, 190’000 für ein Unentschieden. Zum Vergleich: 600’000 Euro betrug vor zehn Jahren die Siegesprämie in der Champions League.
Was ab dieser Saison zusätzlich einschenkt, ist die Geldverteilung über die Zehn-Jahres-Wertung. Qualifiziert sich der FCB für die Europa League, darf er mit zusätzlich drei Millionen Euro rechnen.
Gegenwärtig rangiert er von seinen Koeffizientenpunkten her auf Platz sieben, hinter den direkt qualifizierten Chelsea, Arsenal und Milan sowie den in den Playoffs stehenden Klubs Sevilla FC, Zenit St. Petersburg und Benfica. Macht Platz 42 für Basel und würde dementspechend multipliziert mit dem Koeffizientenanteil von 17’430 Euro.
Fast zehn Millionen Franken liegen drin
Auf den ersten Blick sind es Brosamen, die für die Europa League abfallen von den 3,25 Milliarden Euro Bruttoeinnahmen, die die Uefa aus der zentralen Vermarktung ihrer beiden Vereinswettbewerbe schöpft. Notabene durch die Firma Team Football Marketing AG in Luzern, bei der Burgener bis vor einem Jahr Verwaltungsrat war, und die nach wie vor zu den Töchtern seiner Highlight Communications AG gehört.
Gesetzt den Fall, der FCB qualifiziert sich und erreicht mit zwei Siegen sowie zwei Unentschieden den zweiten Gruppenplatz, der zusätzlich mit einer halben Million honoriert wird, dann käme er mit der Prämie für die Sechzehntelfinals summa sumarum auf 8,45 Millionen Euro, was bei aktuellem Kurs 9,6 Millionen Franken entspräche. Dazu kämen die Einnahmen aus dem Ticketverkauf für die drei Heimspiele.
Das sind das Grössenordnungen, mit denen der FCB vor zehn Jahren in der Champions League kalkulieren konnte.