Die Ausgangslage: Vor diesem Gegner fürchtet sich Basel nicht
Am Montag hat die Liga bekannt gegeben, dass Luzerns Hekuran Kryeziu für drei Spiele gesperrt wird. Der kosovarische Nationalspieler hatte am Samstag den Basler Raoul Petretta gefoult und dafür die rote Karte gesehen. Das Vergehen war derart grob, dass Luzern auf einen Rekurs verzichtet. Die Sperre gilt auch für den Cup-Viertelfinal am Mittwoch zwischen dem FC Basel und dem FC Luzern (St.-Jakob-Park, 19.30 Uhr).
Die Leuchtenstädter müssen also auf den zentralen Mittelfeldspieler verzichten und ihr Trainer Markus Babbel sagte schon am Wochenende: «Jetzt müssen wir uns halt wieder etwas einfallen lassen.» Einfallen deswegen, weil das Zentralschweizer Kader auf dieser Position nicht sonderlich gut bestückt ist und Babbel viele Verletzungen beklagt.
«Ob es dann 7500 oder vielleicht 12’000 Zuschauer sind, das Stadion wird sowieso leer aussehen.»
Egal wer im Zentrum spielt: Diesen Luzernern, die inzwischen auf dem Abstiegsplatz liegen, ist kaum zuzutrauen, dass sie den Titelverteidiger aus dem Cup werfen. Erst recht nicht nach der Leistung, die sie am Wochenende bei der 1:4-Niederlage gegen die Basler abriefen. Der FC Basel hatte mehr Ballbesitz (54 Prozent) und er schoss neun Mal öfter aufs Tor als der Gastgeber (11 zu 2).
Ein Luzerner Sieg wäre also eine echte Überraschung. Und zu allem sportlichen Übel kommt auch noch, dass Babbel am Tag vor dem Spiel die Medienkonferenz krank absagen musste. An seiner Stelle sagte Assistent Patrick Rahmen: «Die Ausgangslage ist nicht rosig nach den letzten Resultaten.»
Es hat insofern auch mit dem formschwachen Gegner zu tun, dass der FC Basel die Tickets kaum los wird. Am Dienstag hatte er erst 7500 Plätze verkauft, weitere werden zwar an der Abendkasse noch abgesetzt, doch viel Stimmung wird kaum aufkommen. «Egal ist mir das nicht», sagt Trainer Raphael Wicky, «und ob es dann 7500 oder vielleicht 12’000 Zuschauer sind, das Stadion wird sowieso leer aussehen. Natürlich würden wir lieber vor vollen Rängen spielen, aber ich kann das nicht beeinflussen.»
Der FC Basel wird immer stabilier – und Wicky freut sich
Über die möglichen Gründe für das ausbleibende Interesse denkt Wicky so: «Die Leute können extrem viel Fussball schauen, an sechs von sieben Tagen läuft ein Spiel. Zudem ist möglicherweise die Anspielzeit oder die Temperatur ein Thema.»
Seit Mitte Oktober hat der FC Basel fast alle vier Tage gespielt – und mit den Siegen gegen Sion, Manchester United und Luzern die letzten Erfolge einer guten Phase gefeiert. Da kann sich auch mal der Fan eine Pause gönnen, auch wenn er dadurch eine Mannschaft verpasst, die sich immer stärker präsentiert.
In den nationalen Wettbewerben liegt die letzte Niederlage zehn Wochen zurück, ein einziges Mal noch musste sich der FCB seit da geschlagen geben: beim 1:2 gegen Moskau in der Champions League. «Ich bin zufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft und der Stabilität, die sich einstellt», sagt Wicky. «Aber ich will mich auch nicht zurücklehnen, dafür gibt es keinen Grund. Man muss mehr wollen und hungrig bleiben.»
Die Personallage: Mirko Salvi steht wieder im Tor
Wie in den ersten Runden gehört das Tor im Cup Mirko Salvi. Raphael Wicky will zwar nichts wissen vom Begriff «Cup-Goalie», aber für den Viertelfinal legt er sich fest.
Auf der Seite der Abwesenden gibt es keine Neuigkeiten im Vergleich zum Meisterschaftsspiel vom Wochenende: Ricky van Wolfswinkel ist weiter im Aufbau, Omar Gaber noch immer krank und sowohl Geoffroy Serey Dié als auch Kevin Bua sind mit ihren Muskelverletzungen noch nicht einsatzbereit.
Mögliche Aufstellung in einer 4-2-3-1-Grundordnung: Salvi – Lang, Suchy, Akanji, Riveros – Xhaka, Zuffi – Steffen, Fransson, Elyounoussi – Ajeti.