Hallensanierung bringt nicht mehr Zuschauer an die Swiss Indoors

Bis 2018 wird die St. Jakobshalle saniert, sie wird neu 12’000 Leuten Platz bieten. Wegen der eigenen Tribünengestaltung bleibt die maximale Zuschauerzahl der Swiss Indoors allerdings bei 9000. Für das Basler Tennisturnier hat die Sanierung andere Auswirkungen.

Switzerland's Roger Federer, front, returns a ball to France's Paul-Henri Mathieu, back, during their semifinal match at the Swiss Indoors tennis tournament at the St. Jakobshalle in Basel, Switzerland, on Saturday, October 27, 2012. (KEYSTONE/Georgios Ke (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Bis 2018 wird die St. Jakobshalle saniert, sie wird neu 12’000 Leuten Platz bieten. Wegen der eigenen Tribünengestaltung bleibt die maximale Zuschauerzahl der Swiss Indoors allerdings bei 9000. Für das Basler Tennisturnier hat die Sanierung andere Auswirkungen.

1975 waren die Swiss Indoors der erste Anlass, der in der St. Jakobshalle durchgeführt wurde. «Wir sind Mieter der ersten Stunde», sagt Marc Zimmermann, Stellvertreter von Turnierdirektor Roger Brennwald, und will damit wohl auch die Wichtigkeit dieses Anlasses für die Halle unterstreichen.

Mit 107 Millionen Franken wird die Halle in Münchenstein zwischen 2015 und 2018 saniert werden. Vieles wird sich danach ändern, doch nicht alle Umgestaltungen betreffen auch die Swiss Indoors. Beispielsweise die medienwirksamste Veränderung: die Aufstockung der Zuschauerkapazität von 9000 auf 12’000 Plätze.

«Für uns spielt das keine Rolle, wir haben per se schon andere Tribünen drin», sagt Zimmermann. Die maximale Zuschauerzahl erhöht sich für das Tennisturnier dadurch also nicht, sie bleibt bei 9000 – auch nach der Sanierung.

Die grossen Investitionen für die Umnutzung von Räumen

Viel entscheidender sei für das Turnier mit 18 Millionen Franken Budget, dass der Publikumsbereich grösser wird. «Wer schon mal am Turnier war, der weiss, dass es in den Gängen relativ eng ist», sagt Zimmermann über die knappen Platzverhältnisse.

Dass die aktuellen Raumaufteilungen einer Sanierung bedürfen, hat für Zimmermann aber auch noch andere Gründe: «Wir müssen momentan sehr viele Investitionen tätigen, damit wir Räume für etwas nutzen können, wofür sie eigentlich nicht gedacht sind. Beispielsweise das Medienzentrum, für das wir jeweils das Hallenbad auspumpen und einen Boden legen müssen.»

In der Person von Roger Walmer, dem technischen Leiter, hat die Turnierorganisation Einsitz in die Planungskommission der Sanierung. So können die Swiss Indoors ihre Bedürfnisse in die Umgestaltung einbringen.

Laut Vertrag bleibt die Miete gleich

Die Sanierung ändere nichts an den Mietkosten für die Halle, sagt Zimmermann: «Gemäss bestehendem Vertrag wird sich die Miete im gleichen Rahmen bewegen. Noch nicht überschaubar sind die Auswirkungen während der Bauphase auf unsere temporären Einrichtungen.» Klar ist für den stellvertretenden Direktor aber, dass «die Sanierung ein Meilenstein für die Zukunft unseres Turniers sein wird».

Unabhängig von der Modernisierung der Halle haben die Swiss Indoors in den vergangenen Jahren schon einmal eine einschneidende Veränderung durchgemacht. Äusserlich. 2011 entschied sich die Direktion, die Professionals nicht mehr auf roter, sondern auf blauer Unterlage spielen zu lassen.

Blauer Belag ist keine Neuheit im Tennis, bereits das Australian Open wechselte von grün auf blau. Und der Farbwechsel in Basel war auch nicht ganz so innovativ wie der blaue Sand beim Masters-1000-Turnier in Madrid. Dafür war er beständiger als in der spanischen Hauptstadt, denn dort hielt er sich vor allem wegen den Reklamationen von Topspielern wie Rafael Nadal oder Novak Djokovic lediglich ein Jahr.


Die erfolgreiche Kombination zwischen dem blauen Sand und Roger Federer: Der Baselbieter gewinnt das Turnier 2012 im Final gegen Tomas Berdych.

Die Farbänderung habe man sich genau überlegt, sagt Zimmermann: «Es gab mehrere Gründe dafür: Der Aspekt der Frische ist einer, aber es ging auch um die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Fernsehen. Blau ist zuschauerfreundlicher.»

Für die Spieler ist anderes wichtig

Zudem wolle man den Spielern die gleichen Bedingungen bieten wie an den World Tour Finals in London zum Ende des Tennisjahres. In Basel ist nicht nur die Farbe des Belags gleich, sondern auch der Belag selbst. Und es werden die gleichen Bälle gespielt wie in London.

Das sind zwei Elemente, die auch in Zukunft vielleicht den einen oder anderen Topspieler von einer Teilnahme in Basel überzeugen könnten. Jedenfalls sind es für die Spieler die wichtigeren Entscheidungshilfen als die sanierte Halle. Denn diese nützt den Professionals während ihrer Spiele – nichts.


Die diesjährigen Swiss Indoors finden vom 18. bis 26. Oktober statt. Den Spielplan gibts hier.

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