Heiko Vogel und der falsche rote Faden

Der FC Basel verliert seinen letzten Test vor dem Saisonbeginn gegen Standard Lüttich 0:1 (0:0). Trainer Heiko Vogel sieht vor dem Saisonstart vom 13. Juli Steigerungspotenzial, bleibt aber gelassen.

Kernige Härte. Gaston Sauro macht in seinem ersten Einsatz für den FCB klar, dass er durchaus einen Bezug zur kernigen Grätsche hat. (Bild: Sacha Grossenbacher)

Der FC Basel verliert seinen letzten Test vor dem Saisonbeginn gegen Standard Lüttich 0:1 (0:0). Trainer Heiko Vogel sieht vor dem Saisonstart vom 13. Juli Steigerungspotenzial, bleibt aber gelassen.

Eigentlich schön, wenn einem als Fussballreporter die Arbeit vom Trainer abgenommen wird. So, wie nach dem Testspiel des FC Basel gegen Standard Lüttich. Da stand Heiko Vogel hin und analysierte: «Spielerisch klappt bei uns schon Vieles. Aber generell stelle ich die Haltung fest, dass wir die Dinge nicht auf den Punkt bringen.»

Eigentlich langweilig, wenn einem als Fussballreporter die Arbeit vom Trainer abgenommen wird. Was soll da noch gross zum letzten Test des FCB vor dem Saisonstart geschrieben werden? Ausser, dass der Trainer – anders als sein Team – die Dinge exakt auf den Punkt gebracht hat?

Alex Frei wird geschont

Vielleicht, dass Alex Frei deswegen nicht im Aufgebot war, weil er nach einer Muskelverhärtung geschont wurde. «In einem Punktspiel wäre er aber auf dem Feld gestanden», gab Vogel mit Blick auf die Partie in Genf Entwarnung.

Ausserdem, dass Gaston Sauro seine ersten 15 Minuten in Rotblau absolviert hat. «Der Ball ist nicht sein Feind», stellt Vogel danach befriedigt fest. Und Lüttichs Offensivspieler Frédéric Bulot durfte sich davon überzeugen, dass der neue argentinische Innenverteidiger des FCB einer kernigen Grätsche nicht völlig abgeneigt ist.

Mehr defensive Löcher als nötig

Vielleicht auch noch, dass sich Jacques Zoua als Frei-Ersatz im Sturm ganz gut machte – mal von seinem Hang abgesehen, auch beste Chancen auszulassen. Oder, dass das Dreieck Radoslav Kovac, Markus Steinhöfer und David Degen auf der rechten Seite defensiv vielleicht ein paar Löcher mehr offen liess, als unbedingt nötig war.

Wobei dieselbe Seite mit Fabian Schär für Kovac, Philipp Degen für Steinhöfer und Stephan Andrist für David Degen auch nicht wasserdicht blieb. So hatte der einzige Treffer der Partie in der 87. Minute auf der rechten Basler Seite seinen Ursprung. Abgeschlossen wurde die Aktion durch einen Weitschuss Astrit Ajdarevics; ein unhaltbarer Ball für FCB-Goalie Yann Sommer.

Spielfreude ohne Abschluss

Offensiv hatten sich die Basler gegen den Fünften der vergangenen belgischen Saison durchaus von ihrer spielfreudigen Seite gezeigt. Nur, dass eben die entscheidende letzte Aktion zu wenig präzise war. «Das zieht sich durch die gesamte Vorbereitung wie ein roter Faden», bemängelte Vogel noch.

Es ist der falsche roten Faden, den der FCB-Trainer da ausgemacht hat. Der richtige sollte sich durch das Basler Aufbauspiel bis zum erfolgreichen Abschluss ziehen. Besorgt wirkte Vogel deswegen allerdings nicht: «Meine Mannschaft hat letzte Saison bewiesen, dass sie im richtigen Moment das Tor findet.»

Der richtige Moment wäre zum Beispiel am Freitag, 13. Juli ab 19.45 Uhr. Dann starten die Basler bei Servette Genf in die neue Meisterschaft.

FC Basel–Standard Lüttich 0:1 (0:0)
Schützenmatte. – 1500 Zuschauer. – SR Gremaud. – Tor: 87. Ajdarevic 0:1.
FCB: Sommer; Steinhöfer (67. P. Degen); Kovac (75. Schär), Dragovic (75. Sauro), Park (67. Voser); D. Degen (75. Andrist), Yapi (75. F. Frei), Cabral, Stocker (75. Vuleta); Streller (81. Grether), Zoua (67. Pak).
Lüttich: Moris; Goreux, Ciman, Van Damme, Pocognoli; Mujangibia (70. Seijas), Buyens (91. Zennaro), Vainqueur (85. Cisse), Verbeek (70. Bulot); Gonzalez (70. Ajadarevic), Biton Dudu (80. Ezekiel).
Bemerkungen: FCB ohne Ajeti (verletzt), Jevtic (rekonvaleszent), A. Frei, Salah, Salvi und Diaz (nicht im Aufgebot). – 75. FCB-Debüt für Sauro.

 

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