Holt verlässt die Starwings, ein Novum könnte folgen

Der Amerikaner Jamarkus Holt und die Starwings trennen sich. Es sei das beste für beide Parteien, sagen die Verantwortlichen und wollen sich zu den Gründen nicht äussern. Jetzt wird nach einem Ersatz für Holt gesucht.

Jamarkus Holt (Bild: zVg / www.starwings.ch)

Der Amerikaner Jamarkus Holt und die Starwings trennen sich. Es sei das beste für beide Parteien, sagen die Verantwortlichen und wollen sich zu den Gründen nicht äussern. Jetzt wird nach einem Ersatz für Holt gesucht.

Gelassen sass Jamarkus Holt letzte Woche noch auf einem Barhocker in der Sporthalle Birsfelden und lauschte der Teampräsentation der Starwings Basket Regio Basel. Heute sitzt er bereits wieder im Flieger zurück in seine Heimat USA. Er verlässt die Starwings per sofort, ohne eine einzige Minute in der Schweizer Liga gespielt zu haben.

Weder Starwings-Vizepräsident Pascal Donati noch Teammanager Viktor Mettler äussern sich über die Gründe von Holts Abgang. «Die Trennung ist für beide Parteien das Beste», sagt Mettler und fügt an: «Es gab kein spielerisches Problem mit Jamarkus Holt.»

Abgang aus medizinischen Gründen?

Aus dem Umfeld des Vereins ist jedoch zu vernehmen, dass die Gründe für Holts Abreise gesundheitlicher Natur seien. Diese würden ihm Einsätze in der Schweizer Liga nicht erlauben. Eine Darstellung, der Mettler widerspricht: «Es gab keine medizinischen Probleme.»

Holt wurde im Sommer aus der portugiesischen Liga verpflichtet. Vom 26-jährigen Amerikaner kannten die Starwings lediglich die Statistiken – weder haben sie den Spieler je gesehen, noch absolvierte dieser medizinische Tests.

Statistiken, Agenten und Youtube

Es ist ein generelles Problem, das auch im knappen Budget der Starwings seinen Ursprung hat: Spieler aus fernen Ligen können zu Testzwecken nicht eingeflogen werden, das ist schlicht zu teuer. Die Lösung: Es werden Statistiken zusammengetragen, man spricht mit Agenten, guckt Youtube und fällt basierend darauf Entscheidungen.

Zu Gesicht bekommen die Starwings die Spieler erst bei deren Ankunft in Basel. Und vor allem: Medizinische Tests werden vor der Vertragsunterzeichnung nicht durchgeführt. Das birgt in einem Sportverein, der auf höchster nationaler Ebene spielt, naturgemäss Risiken.

Holt ist bereits der zweite Amerikaner, der die Starwings noch vor Saisonbeginn verlässt. Bereits im August trat Travele Jones von seinem Vertrag zurück, nachdem er es sich anders überlegt hatte und ein Angebot aus Japan anzunehmen wünschte.

Möglicherweise bald ein Novum im Schweizer Basketball

Nun stehen die Starwings mit lediglich drei Ausländern im Kader da und suchen mit Hochdruck nach einem Ersatz für Holt. Schliesslich beginnt die Saison bereits am 5. Oktober mit einem Auswärtsspiel bei den Geneva Lions. «Es gibt momentan drei Kandidaten», sagt Viktor Mettler zur Spielersuche. Zwei davon stehen beim gleichen Agenten unter Vertrag wie Holt. Der dritte ist ein Litauer. 

Es ist also möglich, dass die Starwings nach der Verpflichtung von Arunas Vasiliauskas, Rokas Uzas und Adomas Drungilas mit einem vierten Litauer ein Novum in der Schweiz kreieren würden: eine Mannschaft in der höchsten Schweizer Liga, die nur aus europäischen Spielern besteht.

Problemfall Ausländersuche

Die Suche nach der richtigen Verstärkung aus dem Ausland ist für die regionalen Clubs keine einfache. Mehr dazu in unserer Geschichte «Gesucht: der ideale Ausländer».

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