Bernhard Heusler reist mit einem guten Gefühl von der Auslosung der Champions-League-Achtelfinals nach Hause. Mit Bayern München als Gegner kann der designierte Präsident des FC Basel gut leben. Und er hat in Nyon erlebt, wie sehr die Achtung vor dem Schweizer FCB in der Welt des Fussballs gestiegen ist.
Weit hatte es Bernhard Heusler nicht, um sich mit den Vertretern des kommenden Gegners in der Champions League auszutauschen. Die Delegation des FC Basel sass während der Auslosung am Hauptsitz der Uefa in Nyon direkt neben jener des FC Bayern München. Auch sonst wird dieser Achtelfinal ein Duell der kurzen Wege. Nicht nur wegen der einfachen Anreise für das Auswärtsspiel in der bayrischen Metropole. Auch die Clubspitzen kennen sich gut. Der designierte FCB-Präsident Heusler arbeitet in der European Club Association eng mit Karl-Heinz Rummenigge zusammen, dem Vorstandsvorsitzenden der Bayern.
Bernhard Heusler, wir haben ein Lächeln über Ihr Gesicht huschen sehen, nachdem Paul Breitner die Bayern als FCB-Gegner ausgelost hatte. Was war das Freude – oder Fatalismus, weil München bereits 2010 gegen Basel gespielt haben?
Als unser Los gezogen wurde, waren ja nur noch vier Gegner offen. Da war die Chance nicht mehr so klein, dass es München werden würde. Ich persönlich halte die Bayern in vielerlei Hinsicht für ein tolles Los. Die Anreise zum Rückspiel in München ist für unsere Fans sensationell einfach. Dazu haben wir auf verschiedenen Ebenen gute Kontakte zwischen den Clubs. Und vom Zuschauer-Interesse her glaube ich, dass es keinen Club gibt, der in der Region Basel besser zieht.
Viele Leute in der Region hatten aber darauf gehofft, nicht schon wieder auf die Bayern zu treffen. Können Sie diese Reaktion nachvollziehen?
Ich muss manchmal schon staunen. Wir können doch nicht enttäuscht sein, weil wir zweimal innerhalb von zwei Jahren gegen einen Club aus den Top 5 des europäischen Fussballs spielen. Wenn das der Fall wäre, dann wären wir wirklich das Opfer des eigenen Erfolgs geworden. Ich denke nicht, dass der FC Barcelona enttäuscht ist, wenn er zum dritten Mal hintereinander auf Chelsea trifft.
Spüren Sie seit der Qualifikation für die Achtelfinals eine Veränderung darin, wie der FC Basel im Ausland wahrgenommen wird?
Ich spüre eine riesige Wertschätzung, die dem FC Basel entgegengebracht wird. Ich habe mir hier in Nyon schon fast den Mund fusselig geredet, weil soviele Interviews zu geben waren. Sogar «Al Jazeera» wollte wissen, wie wir beim FCB die Chancen gegen Bayern einschätzen. Und ich stelle anhand der Fragen fest, dass sich vor allem englische Journalisten ganz genau mit dem FCB auseinander gesetzt haben. Das spricht natürlich auch dafür, wie fussballverrückt die Engländer sind.
Hatte der FCB eigentlich ein Mitspracherecht, als es darum ging, an welchem der vielen Termine Hin- und Rückspiel stattfinden?
Nein. Glücklicherweise haben wir nun beim Heimspiel nicht die Fasnachts-Woche getroffen. Sonst wären ein paar Basler vor einer ganz harten Entscheidung gestanden. So sind wir zwar in der zweiten Ferienwoche, in der viele aus der Region in den Ski-Ferien sind. Aber die werden es halt einfach so machen müssen wie ich: Für das Spiel zurückreisen.
Die Achtelfinals der Champions League
Dienstag, 14. Februar 2012 (Rückspiele Mittwoch 7. März)
Olympique Lyon–Apoel Nikosia (20.45 Uhr)
Bayer Leverkusen–FC Barcelona (20.45)
Mittwoch, 15. Februar (Rückspiele Dienstag, 6. März)
Zenit St. Petersburg–Benfica Lissabon (18.00)
AC Mailand–FC Arsenal (20.45)
Dienstag, 21. Februar (Rückspiele Mittwoch 14. März)
ZSKA Moskau–Real Madrid (18.00)
SSC Neapel–FC Chelsea (20.45)
Mittwoch, 22. Februar (Rückspiele Dienstag 13. März)
FC Basel–Bayern München (20.45)
Olympique Marseille–Inter Mailand (20.45)