Jokanovic: «Basel soll nicht nach Israel in den Urlaub fahren können»

Auf dem Papier ist der FC Basel gegen Maccabi Tel Aviv der Favorit. Das sehen auch die israelischen Medien so. Maccabis Trainer Slavisa Jokanovic aber ist sicher, dass gegen den Schweizer Meister etwas zu holen ist.

epa04888434 Slavisa Jokanovic (L), Serbian head coach of Israel's Maccabi Tel Aviv FC during a training session at the St. Jakob-Park stadium in Basel, Switzerland, 18 August 2015. Maccabi Tel Aviv FC is scheduled to play an UEFA Champions League play-off round first leg soccer match against FC Basel 1893 on 19 August. EPA/GEORGIOS KEFALAS

(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Auf dem Papier ist der FC Basel gegen Maccabi Tel Aviv der Favorit. Das sehen auch die israelischen Medien so. Maccabis Trainer Slavisa Jokanovic aber ist sicher, dass gegen den Schweizer Meister etwas zu holen ist.

Irgendwas war mit Slavisa Jokanovics Stimme. Jedenfalls erreichte den Coach von Maccabi Tel Aviv die Frage einer israelischen Journalistin, was denn los sei, er klinge komisch. In seiner Art, wenig Emotionen zu zeigen, nahm der 47-Jährige die Frage hin.

Beantworten mochte sie Jokanovic aber nicht. Dafür steht für ihn vor dem Hinspiel in den Champions-League-Playoffs gegen den FC Basel zu viel auf dem Spiel. Nach dem verlorenen Supercup hatte er einiges zu tun. Und möglicherweise rührt die Stimme schlicht daher, dass er in den Trainings der letzten Tage lauter als sonst werden musste:

Wir arbeiten in dieser Phase der Saison hart, um Resultate zu liefern. Und auch wenn wir es manchmal nicht genügend zeigen, wir können guten Fussball spielen. Wir stehen jetzt an einem Punkt, an dem wir sehr nahe an unserem grossen Ziel sind: der Gruppenphase der Champions League. Die Medien glauben zwar, dass die Begegnung gegen den FC Basel bereits entschieden ist. Die Fans glauben aber nicht daran – und ich schon gar nicht. Ich bin nicht pessimistisch, sondern optimistisch. Alles andere wäre auch falsch, schliesslich sind wir Sportler.

Auf dem Papier ist der FC Basel Favorit. Er wäre es gegen jeden möglichen Gegner in diesen Playoffs gewesen. Auch der Trainer des israelischen Meisters erwartet eine tonangebende Basler Mannschaft, entsprechend muss er sein Team ausrichten:

Es geht für uns auch darum, bereit zu sein, wenn Basel uns dominieren sollte. Und in einigen Phasen des Spiels wird das der Fall sein, das erwarten wir. Ich gehe ja nicht davon aus, dass wir am Mittwoch 5:0 gewinnen. Aber es könnte uns durchaus helfen, das eine oder andere Tor zu erzielen. Wir müssen uns in eine Situation bringen, im Rückspiel die Champions League noch erreichen zu können. Das Spiel in Basel ist nur eine Hälfte der Begegnung.

Die zweite Hälfte folgt am Dienstag. Dann wird auch in Isreal die Meisterschaft begonnen haben. Nur ist für den Trainer Maccabis die fussballerische Qualität nicht der einzige Faktor, der in der Begegnung mit Basel über Erfolg oder Misserfolg entscheidet:

Ich glaube wirklich, dass wir das packen können. Jedenfalls sind wir nicht gekommen, um ein Resultat zu erreichen, das Basel in einer Woche einen Ferientripp nach Tel Aviv erlaubt. Wir respektieren den FC Basel. Vor allem aber müssen wir uns selbst respektieren.

Jokanovic ist noch keine zehn Jahre Trainer. Bis in der Saison 2014/15 war er in der zweiten Liga Englands tätig. Und nun spielt er um den Einzug in die Champions League:

Für mich ist das auch eine grosse Chance. Ich bin immer noch ein junger Mann. Und ich werde im Verlaufe meiner Karriere noch viele Herausforderungen meistern müssen. Diejenige morgen ist eine richtig grosse. Ich bin stolz, dass mir der Verein diese Herausforderung anvertraut und ich versuchen darf, diesen wichtigsten Vereinswettbewerb mit Maccabi zu erreichen.

Mittendrin in dieser Qualifikationsphase ist auch Avi Rikan, der Mittelfeldspieler, der im Sommer vom FC Zürich zurück in sein Heimatland gewechselt ist. Er wird im Stadion, das er aus der Super League kennt, die Champions-League-Hymne hören, die ab den Playoffs abgespielt wird.

Das Ziel ist für Rikan damit aber nicht erreicht: «Wir wollen die Hymne lieber in der Gruppenphase hören.»

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