Kevin Bua gibt nach seinem Wechsel zum FC Basel ein erstes Interview und spricht dabei über den FC Zürich, seinen Traum von der Champions League und den unglaublichen Aufstieg, den er in den letzten zwei Jahren erlebt hat.
Sportchef Georg Heitz steht auf dem Nachwuchs-Campus neben dem Rasen, auf dem der FC Basel gegen den FC Lausanne-Sport testet. Gleich mehrere neuer Spieler präsentiert der Schweizer Meister beim ersten Vorbereitungsspiel vor eigenem Publikum. Noch nicht auf dem Rasen steht Kevin Bua, dessen Verpflichtung der FCB kurz vor Anpfiff bekannt gab.
Es habe beim 22-jährigen Offensivspieler des FC Zürich «eine Gelegenheit gegeben, ihn zu verpflichten», sagt Heitz – also hat der FCB sie wahrgenommen. Die Zürcher sind abgestiegen und hätten Bua mit einem Vertrag bis Sommer 2019 mindestens eine Spielzeit Partien in der Challenge League und als Cupsieger in der Europa League bieten können. Beim FC Basel hat der Westschweizer die Möglichkeit, weiterhin in der Super League zu spielen und sich erstmals in seiner Karriere in der Champions League zu zeigen.
Geschätzte zwei Millionen Franken Ablöse
Viel Überzeugungsarbeit war für den FCB kaum nötig bei diesen Voraussetzungen. Etwas Geld musste er jedoch in die Hand nehmen, allerdings weit weniger als die vier bis fünf Millionen Franken, die Zürichs Präsident Ancillo Canepa gefordert haben soll. Die Ablösesumme dürfte bei rund zwei Millionen liegen.
Ein erster Kontakt mit dem neuen Captain: Kevin Bua mit Matias Delgado (rechts). (Bild: Steffen Schmidt/freshfocus)
Bua sei beim Schweizer Meister im Herbst bereits ein Thema gewesen, sagt Sportchef Heitz. Mit ein Grund für die Verpflichtung war neben seinen Qualitäten auf dem Rasen auch die Herkunft des Offensivspielers. Bua ist spanisch-schweizerischer Doppelbürger, «und so viele Schweizer Spieler haben wir ja nicht», sagt Heitz.
Die 2:3-Niederlage gegen Lausanne verfolgt Bua zusammen mit der Basler Führungsetage, die ihren neuesten Angestellten nach der Partie für ein erstes Interview zur Verfügung stellt:
Kevin Bua, wie fühlt man sich als 22-jähriger Fussballer, der gerade seine Unterschrift unter ein Arbeitspapier mit dem FC Basel gesetzt hat?
Ich bin sehr glücklich, jetzt zu dieser Meistermannschaft zu gehören. Für mich ist das ein grosser Schritt. Mehrere Clubs waren interessiert.
Nämlich?
Oh, das weiss ich selbst gar nicht.
Die Young Boys?
Kontakte gibt es immer. Aber ich habe immer gesagt, dass Basel meine Präferenz ist, und ich habe diese Chance wahrgenommen. Jetzt will ich auf dem Platz mein Können zeigen. Und ich glaube, wenn der FC Basel mich verpflichtet hat, dann kommt das nicht von ungefähr. Der Verein hatte schon immer eine intelligente Spielerrekrutierung.
Kevin Bua (rechts) mit den Menschen, die ihn verpflichtet haben: FCB-Präsident Bernhard Heusler (zweiter von links) und Sportchef Georg Heitz (Mitte). (Bild: Steffen Schmidt/freshfocus)
Können Sie abschätzen, inwiefern der Abstieg des FC Zürich Ihren Transfer vereinfacht hat?
Das müssten Sie den Präsidenten des FC Zürich (Ancillo Canepa, Red.) fragen, ich bin nicht die richtige Person für diese Frage. Aber heute ist der Wechsel vollzogen, und ich profitiere von diesen Momenten des Glücks.
Die letzte Saison war sehr schwierig für den FCZ.
Was passiert ist, ist passiert. Ich hoffe, dass die Zürcher den direkten Wiederaufstieg schaffen.
Mit der Mannschaft ist das nicht undenkbar.
Absolut. Das Potenzial ist gross.
Was bedeutet Ihr Wechsel nach Basel für den FC Zürich?
Einen Spieler zu verlieren, ist immer eine schwierige Situation. Ich glaube aber, dass Zürichs Präsident verstanden hat, dass es das Beste für mich ist, diesen Schritt zu machen.
Vor zwei Jahren haben Sie in der Challenge League gespielt. Jetzt könnten Sie erstmals in der Champions League auflaufen.
Das ist unglaublich! Im Fussball geht es immer um Fortschritt. Ich habe das mit Servette erlebt, habe da in der Challenge League gespielt, kam dann zum FC Zürich in die höchste Spielklasse. Und jetzt habe ich den nächsten Schritt gemacht. Es war eines meiner Ziele, eines Tages in der Champions League zu spielen. Ich habe das Glück, dass Basel qualifiziert ist, und es liegt jetzt an mir, diese Chance zu nutzen und meinen Traum zu verwirklichen.
Ein junger Mann gibt gelassen Auskunft. (Bild: Steffen Schmidt/freshfocus)