Am Samstag treffen sich Weltmeister, Europameister und Landesmeister im Schützenmattpark zum grössten Kubb-Turnier der Schweiz. Ihr gemeinsames Ziel: der Sturz des Königs.
Nein. Ein Kubb-Set hat auf Anfrage keiner der einseitig interessierten Hobbyfussballer einer Mannschaft der Basler Alternativliga. Ob man das auf der Playstation spielen könne, fragt einer. Ein anderer schlägt vor, sich aus leeren Bierflaschen selbst ein Set zusammenzustellen – und schliesslich bietet immerhin einer sein Mölkky an: Das finnische Pendant könne man auch unter Alkoholeinfluss spielen, weil es weniger kompliziert sei als das schwedische Kubb.
Nun ist dieses Kubb auch deswegen ein Renner auf den Basler Grünanlagen, weil es in Tat und Wahrheit durch seine Einfachheit besticht: Zwei Mannschaften versuchen mit Wurfhölzern die fünf Holzklötze der gegnerischen Mannschaft und schliesslich den Königsklotz zu treffen. Das geht auch mit etwas Zielwasser wunderbar. Voilà.
Schuld sind die Austauschstudenten
Kubb, das von Mannschaften zwischen einem und sechs Spielern gespielt werden kann, wurde von Austauschstudenten im Ursprungsland Schweden entdeckt und in die Schweiz gebracht. Hierzulande wird ungefähr seit der Jahrtausendwende nach Holzklötzen geworfen und seit diesem Jahr ist das Spiel in Basel vom Dachverband des privatrechtlichen Sports als offizielle Sportart anerkannt.
Am Samstag ab 9.30 Uhr findet sich die ganze Schweizer Kubb-Gemeinschaft in Basel ein: Im Schützenmattpark wird das The Sure Shot Swiss Kubb Open ausgetragen. Das Turnier feiert heuer sein zehnjähriges Bestehen; Grund genug, um den ehemaligen Namen ‚The Sure Shot Kubbmeisterschaften beider Basel‘ durch einen neuen zu ersetzen.
Rang und Namen spielt um Ruhm und Ehre
Für das Turnier haben sich rund 120 Teams à 3 Spielern angemeldet – knapp 400 Kubb-Spieler also, die um den Titel kämpfen. Mit dabei ist auch die 12-malige Weltmeistermannschaft Team Ekeby aus Schweden.
Im Schützenmattpark kommt das Who is Who der Kubb-Szene zusammen: Neben den amtierenden Weltmeistern aus Deutschland, die gleichzeitig Europameister und Deutscher Landesmeister sind, treten im Jubiläumsjahr des Turniers auch die schwedischen, belgischen und schweizerischen Landesmeister an.
Gold und Kunst den Siegern
Insgesamt können 18.5 Gramm Gold gewonnen werden, welche der schwedische Botschaftssekretär in Bern, Per Sjönell, übergeben wird. Er überreicht auch die Pokale des Basler Eichenplastikers Beat Breitenstein.
Es handelt sich dabei um verschieden grosse Kubb-Könige, die der Künstler mit der Kettensäge aus einer Eiche herausgesägt hat. Gold und ein Kunstwerk – Preisgeld einmal anders.