Lustvoll im Vorwärtsgang beim 5:1 in Vaduz – die Weste des FCB bleibt weiss

Fünf verschiedene Torschützen tragen den FC Basel zum 5:1 (3:1)-Sieg beim FC Vaduz. Marc Janko und Renato Steffen steuern ihre ersten Saisontreffer bei, Seydou Doumbia seinen zweiten, Mohamed Elyounoussi trifft erstmals überhaupt für den FCB und Matias Delgado setzt seine Serie vom Elfmeterpunkt vor. Damit hat der FCB drei Punkte Vorsprung vor YB und trifft kommenden Sonntag auf die andere Mannschaft mit weisser Weste – den FC Luzern.

Basel-Spieler Marc Janko, rechts, jubelt nach seinem Tor zum 1:0 mit dem Basel-Spieler Matias Emilio Delgado, links, im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Vaduz und dem FC Basel, im Stadion Rheinpark in Vaduz, am Sonntag, 31. Juli 2016...(KEYSTONE/Nick Soland)

(Bild: Keystone/NICK SOLAND)

Fünf verschiedene Torschützen tragen den FC Basel zum 5:1 (3:1)-Sieg beim FC Vaduz. Marc Janko und Renato Steffen steuern ihre ersten Saisontreffer bei, Seydou Doumbia seinen zweiten, Mohamed Elyounoussi trifft erstmals überhaupt für den FCB und Matias Delgado setzt seine Serie vom Elfmeterpunkt vor. Damit hat der FCB drei Punkte Vorsprung vor YB und trifft kommenden Sonntag auf die andere Mannschaft mit weisser Weste – den FC Luzern.

Es lief die erste Halbzeit, als Seydou Doumbia seinen Kopf an das Plexiglas der Basler Bank lehnte und kurz einzunicken schien. Mit dem Geschehen auf dem Rasen kann das kaum zu tun gehabt haben, denn das war zwischen dem FC Basel und dem FC Vaduz im Rheinpark vor 5860 Zuschauern immerhin an sechs Toren reich. Den Schlusspunkt zum 5:1-Sieg des Meisters setzte Doumbia, in der 68. hellwach eingewechselt, gleich selbst, in der 92. Minute.

Es war das späte Tor einer Partie, die früh in die von Basel gewünschte Richtung gelenkt worden war: In der vierten Minute traf Marc Janko nach Mohamed Elyounoussis Vorbereitung; Renato Steffen hatte den Führungstreffer mit einem langen Pass eingeleitet. Eine Viertelstunde später holte Torschütze Janko einen Elfmeter heraus, den Matias Delgado in gewohnter Manier verwertete, «einmalig, wie er Elfmeter schiesst», sagte Urs Fischer in die «Teleclub»-Kamera.

Janko war vor Delgados drittem Saisontreffer von Simone Grippo am Trikot gezogen worden. Gerade genug stark, um dem Basler Schiedsrichter Adrien Jaccottet keine andere Wahl zu lassen, als auf den Punkt zu zeigen.

Die Zusammenfassung des Spiels bei Teleclub:

Fischer sieht Situationen, die ihm nicht gefallen

«Über weite Strecken darf man zufrieden sein», sagte Fischer nach dem höchsten Basler Sieg im Rheinparkstadion, «aber so klar wie das Resultat war das Spiel nicht. Ich habe die eine oder andere Unachtsamkeit gesehen, die mir nicht gefallen hat. Aus meiner Sicht sind wir mehrmals fahrlässig mit Situationen umgegangen.» Der Basler Trainer meinte damit auch die 31. Minute, in der der Meister das erste Gegentor der noch jungen Saison kassierte.

Nach einem Eckball flog der bereits abgewehrte Ball zurück in den Strafraum, Marek Suchy verlor das Kopfballduell, Eder Balanta klärte danach ungenügend und schliesslich überlupfte Grippo Tomas Vaclik im Basler Tor. «Das muss man befreien können. Wir haben Vaduz fast eingeladen, ein Tor zu schiessen», so Fischer. Innenverteidiger Grippo, der einst 22 Mal für die Basler U21 aufgelaufen war, nahm dankend an.

Bjarnasons Comeback und Torvorbereitung

Aber was sollen die Liechtensteiner angesicht ihrer eigenen, leichtfertigen Geschenke für den Meister sagen? Der Vaduzer Anschlusstreffer war nicht mehr als ein kurzer Moment der Unruhe, den Basel zehn Minuten später wieder korrigierte. Delgado startete im Strafraum bis zur Grundlinie durch, chipte den Ball auf die linke Seite rüber, wo Mohamed Elyounoussi zum 3:1 traf.

Es war der Knackpunkt der Partie, wie auch beide Trainer unisono festhielten. Und es war der erste Treffer des erst vor wenigen Wochen verpflichteten Norwegers, den Fischer als einen von drei neuen Spielern im Vergleich zur Saisonpremiere vor einer Woche in die Startelf beordert hatte.

Mohamed Elyounoussi zu seinem Treffer und zur Basler Frühform:

Nach gut einer Stunde gab Birkir Bjarnason, der letzte Rückkehrer von der Europameisterschaft, sein Comeback und wurde zum 16. eingesetzten Basler Spieler in dieser Meisterschaft. Und der Isländer brauchte nicht lange, um sich den ersten Scorerpunkt notieren zu lassen: Nach einem Doppelpass mit Luca Zuffi spielte er den Ball zur Mitte, wo Steffen, einer der besten Basler, das 4:1 erzielte. Noch eine Minute blieb in der regulären Spielzeit. In den gut 120 Extrasekunden traf Doumbia nach Pass Luca Zuffis zum 5:1.

Bjarnason, Doumbia, Callà – was Fischer da von seiner Ersatzbank ins Rennen schickte, hinterliess bei den Vaduzern Eindruck. «Vielleicht», gab Giorgio Contini zu bedenken, «haben die Fehler, die wir gemacht haben, auch etwas mit der Qualität zu tun.» Mit der seiner Spieler und jener der Basler.

Dennoch: Die Liechtensteiner spielen einen engagierten, gepflegten Fussball, traten gegen den FCB mit einer Dreierabwehrkette auf und kamen gegen den Meister schliesslich auf 52 Prozent Ballbesitz. «Dafür können wir uns nichts kaufen», meinte Captain und Torschütze Simone Grippo zwar trotzig, doch die für den Klassenerhalt nötigen Punkte wird seine Mannschaft gegen andere Kaliber als Basel holen müssen.

Es droht schon wieder Langeweile

Der FCB wahrt nach zwei Runden seine weisse Weste. Heisst: sechs Punkte aus zwei Spielen, acht Tore erzielt, einen Gegentreffer kassiert. Und weil die Young Boys am Abend zuvor im eigenen Stadion mit 1:2 dem FC Lugano unterlegen sind, haben die Basler bereits nach acht Tagen Ligabetrieb drei Punkte Vorsprung auf den meistgenannten Konkurrent um den Meistertitel.

Vielleicht ist Doumbia also gar nicht wegen der Partie in Vaduz eingenickt, sondern weil er daran dachte, was der Super League Ausgabe 2016/17 bereits jetzt schon wieder droht: Langeweile. Zu stabil wirkt der FCB trotz einiger neu einsortierter Spieler, zu breit die Brust einer Mannschaft, in der einiges an lustvollem Vorwärtsdrang steckt. Einzig der FC Luzern hält Schritt, trug vier der 21 Tore am Super-Sonntag bei – und empfängt den FCB am kommenden Sonntag zum ersten Spitzenkampf der Saison.

» Luzern trifft viermal und feiert den zweiten Sieg

 

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