Marco Streller sagt Adieu

In wenigen Tagen beendet FCB-Captain Marco Streller seine Profikarriere. Der Club verliert einen Teil seiner Seele.

In wenigen Tagen beendet FCB-Captain Marco Streller seine Profikarriere. Mit ihm geht nicht nur ein Ausnahmespieler, der Club verliert einen Teil seiner Seele.

Es sei für ihn wichtig gewesen, seine Kar­riere als Schweizer Meister zu beenden, sagte Marco Streller am letzten Sonntag, als der FC Basel alles klar machte.

Und wie: Keinem Club hierzulande ist es bisher gelungen, sechsmal hinter­einander die Meisterschaft zu gewinnen. Mit dem 18. Titel haben die Basler in der Besten­liste hinter Rekordmeister Grasshoppers (27 Titel) den zweiten Platz vor Servette Genf (17), dem FC Zürich (12) und den Young Boys (11) eingenommen.

In die Freude über den Triumph mischt sich dieser Tage bei vielen Fans aber auch Wehmut. Denn übernächste Woche wird Marco Streller zum letzten Mal für die Basler auf dem Feld stehen.

Ein Eigentor zum Start

Der heute 34-Jährige startete 2001 mit einer denkwürdigen Aktion beim FC Basel. Gleich im ersten Spiel gegen Servette erzielte er seinen ersten Treffer. Dummerweise landete der Ball im ­eigenen Tor. Wegen dieses Patzers, aber auch wegen seiner dünnen Beine und den manchmal ungelenk anmutenden Bewegungen musste sich der Schlaks eine Weile lang Witzeleien gefallen lassen.

Das änderte sich seit seinem zweiten Auf­enthalt beim FC Basel (ab Sommer 2007) und vor allem unter den beiden deutschen Trainern Thorsten Fink und Heiko Vogel markant. Bald zählte Streller zu den unumstrit­tenen Stützen der Mannschaft. Mitspieler schildern den ­Captain (seit 2011/2012) als einen Menschen, der stets da war, wenn Not am Mann war, wenn Dinge auf oder ­neben dem Rasen aus dem Ruder liefen.

Für jün­gere Spieler, die durch den FCB-Durchlaufer­hitzer gingen, war er eine Identifikations­figur. Und für die Fans blieb er trotz seiner Erfolge «Pipi»: ein Star zum Anfassen, der stets ein sym­pathisches Lächeln für die ­Supporter hatte.

Christoph Kieslich und Samuel Waldis ­­
haben den Vollblut-FCBler zum ­Abschied zu ­einem ­langen Gespräch getroffen. Tränen sind keine geflossen. Aber das kann noch passieren.

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