Marcel Koller übernimmt – der FC Basel findet den Gegenentwurf zu Wicky

Der FC Basel hat den Nachfolger für Raphael Wicky gefunden. Wie erwartet, ist es Marcel Koller, der einen Zweijahresvertrag bekommen hat. Am Samstag coacht der 57-Jährige den FCB gegen seinen Stammverein Grasshoppers, bei dem er seine ganze Spielerkarriere zubrachte und mit dem er als Trainer seinen zweiten Meistertitel gewann.

Hat als Spieler nie den Verein gewechselt, hat jedoch als Trainer über 21 Jahre Erfahrung aus Engagements bei mehreren Mannschaften: Marcel Koller wird beim FC Basel Nachfolger von Raphael Wicky.

Am Donnerstagmittag, einen Tag nach dem deutlichen Scheitern in der Champions-League-Qualifikation, verkündet der FC Basel die Verpflichtung Marcel Kollers, der nach Raphael Wicky und Interimscoach Alex Frei bereits der dritte Trainer der neuen Führung wird. Der 57-Jährige unterschreibt einen Vertrag mit Option und bringt Thomas Janeschitz und Carlos Bernegger als Co-Trainer mit.

Wicky ist in der eigenen Nachwuchsabteilung zum Trainer der ersten Mannschaft gereift. Koller stellt mit seiner langen Trainer-Vita bei den Profis eine Art Gegenentwurf dar. Er bringt mit, was Sportchef Marco Streller unlängst so beschrieb: «Das Profil des neuen Trainers muss von jenem Raphael Wickys abweichen. Es muss ein Trainer kommen, der mehr Erfahrung hat als Raphi und einer, der Ruhe in den Verein bringt. Wir werden nicht wieder einen Trainerneuling an die Seitenlinie stellen.»

Zwei Meistertitel in 21 Jahren als Trainer

Koller begann seine Trainerkarriere vor 21 Jahren. Allerdings ist es inzwischen neun Jahre her, seit er zum letzten Mal eine Klubmannschaft trainiert hat. Nach zwei Meistertiteln in der Schweiz wechselte Koller nach Deutschland, wo er beim 1. FC Köln einen schweren Start hatte und in Bochum sein Glück fand. Im Anschluss an seine Zeit im deutschen Klubfussball wechselte Koller zur österreichischen Nationalmannschaft.

Zwölf Titel in 14 Jahren als Spieler bei den Grasshoppers

Vor 15 Jahren hatte Koller die Schweiz beruflich verlassen, jetzt kehrt er zurück in sein Heimatland. In der Schweiz erlebte der defensive Mittelfeldspieler eine Karriere, wie sie wenige vorzuweisen haben. Er hat kein einziges Mal den Verein gewechselt und wurde zwischen 1982 und 1996 mit sieben Meistertiteln und fünf Cupsiegen zu einer Legende der Grasshoppers.

Unter Christian Gross spielte Koller die erste Saison eines Schweizer Klubs in der Champions League. Kein Trainer war länger Kollers Chef als der spätere FCB-Coach Gross.

FCB-Sportdirektor Marco Streller sagt zum neuen Trainer: «Wir freuen uns, dass wir mit Marcel Koller und seinen beiden Assistenten sehr erfahrene Trainer verpflichtet haben, die den FCB – national wie auch international – wieder auf Kurs bringen sollen.»

Am Donnerstagnachmittag wird Koller bei einer Medienkonferenz präsentiert, am Samstag steht Koller erstmals in der Basler Coaching-Zone. Er empfängt im St.-Jakob-Park seinen Stammverein GC.

https://tageswoche.ch/sport/der-fcb-gelangt-an-einen-tiefpunkt/

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