Marek Suchy, ein Dreijahresvertrag und der Sommer-Nachfolger

Der von Spartak Moskau ausgeliehene Innenverteidiger Marek Suchy ist so glücklich darüber, beim FC Basel bleiben zu können, dass er über den designierten Yann-Sommer-Nachfolger Tomas Vaclik mehr erzählt, als er es eigentlich tun sollte.

Bildnummer: 13186571 Datum: 08.09.2009 Copyright: imago/Jan Huebner 08.09.2009, L‰nderspiel, Deutschland U21 - Tschechien U21 hintere Reihe v.l. Marek Suchy (Tschechein U21), Ondrej Mazuch (Tschechein U21), Ondrej Celustka (Tschechein U21), Marcel Geco (Bild: Imago)

Der von Spartak Moskau ausgeliehene Innenverteidiger Marek Suchy ist so glücklich darüber, beim FC Basel bleiben zu können, dass er über den designierten Yann-Sommer-Nachfolger Tomas Vaclik mehr erzählt, als er es eigentlich tun sollte.

Marek Suchy macht einen sehr gelösten Eindruck. Es ist ja auch kein Wunder, denn der 26-Jährige ist, wie er sagt, «glücklich». Über einen fehlerfreien Auftritt in St. Gallen, darüber, dass in der AFG-Arena seine Mutter und seine Schwester dabei waren und gesehen haben, an was sich FCB-Fans bis auf ganz wenige Ausnahmen die vergangenen drei Monate über gewöhnt haben: einen starken tschechischen Innenverteidiger des FC Basel.

Verwandtschaftsbesuche aus Prag, das war in der Vergangenheit, in den vier Jahren Suchys bei Spartak Moskau, eine kompliziertere Reiseangelegenheit. Das soll künftig einfacher werden. Der FCB will den tschechischen Nationalspieler definitiv übernehmen. «Grossartige Neuigkeiten» sind das, wie Suchy findet.

Georg Heitz findet, dass das nicht mehr weiter überraschen kann: «Wenn man seine Leistungen anschaut, dann ist das ein logischer Schritt. Uns war es schon länger klar, dass wir Marek Suchy halten wollen.» Vergangene Woche, so berichtet der Spieler, habe er Präsident Bernhard Heusler und Sportdirektor Heitz gesagt, dass er «sehr interessiert sei, in Basel zu bleiben.»

Suchy verzichtet auf Geld und kostet den FCB über drei Millionen Ablöse

Auf einen Dreijahresvertrag habe man sich geeinigt, zu Gehaltskonditionen, die er auch jetzt schon beim FCB verdient. Das sei weniger als in Moskau, «aber ich habe dem FC Basel gesagt, dass ich gerne bleiben würde.» Und dafür ist er bereit, auf Geld zu verzichten.

Er will, der FC Basel will – demnächst wird Marek Suchy einen Dreijahresvertrag unterschreiben.

Er will, der FC Basel will – demnächst wird Marek Suchy einen Dreijahresvertrag unterschreiben. (Bild: Manuel Geisser)

Eine vergleichsweise kleine Leihgebühr von 130’000 Franken kostet Suchy den FCB für das erste halbe Jahr in Basel. Mit Spartak ausgehandelt waren bereits im Januar die Konditionen für eine definitive Übernahme. Etwas über drei Millionen Franken werden dem Vernehmen nach aus der gut gefüllten Einkaufskasse fällig werden, sobald der Transfer mit Vertragsende am 30. Juni offiziell über die Bühne gebracht werden kann.

Suchy überzeugt mit Übersicht und zupackender Art

Es ist eine lohnende Investition, davon konnte man sich in den bisher 20 Spielen (2 Tore, 1 gelbe, 1 rote Karte) überzeugen. Suchy verkörpert mit seinem ruhigen, aber zupackenden Spiel sowie seiner Übersicht den Patron in der Abwehr. Ein einziges Mal war er nicht er auf der Höhe – als er nach einem unsinnigen und rüden Foul in Salzburg vom Platz flog.

Suchy Zwischenfazit lautet: «Nach vier Jahren Moskau war es mein Ziel, einen guten Job beim FC Basel zu machen.» Nun ist er glücklich, «denn es ist ein besseres Gefühl, wenn man über die Zukunft Bescheid weiss.» Seine Frau und die dreijährige Tochter sind bereits mit Sack und Pack nach Basel umgezogen, das Haus in der Umgebung von Moskau ist verkauft und Suchy bereit für das nächste Spiel und das nächste Ziel: die Schweizer Meisterschaft.

Der designierte Sommer-Nachfolger von Meister Sparta Prag

Unterdessen zeichnet sich ab, dass die Verteidigung des FCB einen stärkeren osteuropäischen Anstrich erhalten wird. Neben dem rekonvaleszenten Verteidiger Ivan Ivanov steht ein weiterer Tscheche ante portas: Tomas Vaclik, der Torhüter des frisch gebackenen tschechischen Meisters Sparta Prag.

Anfang April pfiffen es die Spatzen Vacliks Namen erstmals vom Dach des «Tagesanzeiger». Und Suchy findet, dass der 1,89 Meter grosse Vaclik alles mitbringt, um in Basel in die grossen Fussstapfen von Yann Sommer zu treten.

Suchy sollte es wissen, denn man kennt sich. Der eine hat bis 2010 bei Slavia gespielt (Suchy), der andere ist seit 2012 bei Sparta. Sie haben in der tschechischen U21-Auswahl zusammengespielt, pflegen privaten Kontakt und sie kennen sich aus der Nationalmannschaft, wo der 25-jährige Vaclik noch im Schatten des grossen Petr Cech steht.

«Für Vaclik ist es ein guter Schritt nach Basel»

«Er ist Erfolgsdruck gewohnt, auch mit Sparta geht es immer um den ersten Platz», sagt Suchy, «und der Schritt nach Basel ist der nächste, gute Schritt in seiner Karriere.» Am Sonntag feierte Vaclik mit Sparta vorzeitig die Meisterschaft. Zwar verlor Sparta am 27. Spieltag zum ersten Mal in dieser Saison, doch weil Verfolger Viktoria Pilsen nur unentschieden spielte, ist bei neun Punkten Vorsprung und dem besseren direkten Vergleich das Titelrennen entschieden.

Und während Suchy von dem designierten Nachfolger Yann Sommers als Nummer 1 im FCB-Tor schwärmt, während Suchy also hofft, «dass es klappt» und glaubt, nach allem, was er mitbekommen hat, der Transfer sei «auf einem guten Weg», merkt er, wie weit er sich aus dem Fenster lehnt: «Ich will ja nicht mehr dazu sagen als es der Club tut.» Und der sagt wie üblich in solchen Fällen gar nichts dazu. Sagt Georg Heitz.

» Tomas Vacliks Profil bei wikipedia
» Tomas Vacliks Leistungsdaten bei transfermarkt.ch

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