Was eine Mannschaft drei Tage nach dem Titelgewinn vorhat? Weiter gewinnen. Gelingt das dem FC Basel heute Abend (19.45 Uhr, St.-Jakob-Park) gegen den FC Thun, wäre es der 20. Sieg im 30. Saisonspiel – und mit 24 Spielen in Serie ohne Niederlage ein Rekord.
Blendend weggesteckt hat der Meistertrainer die lange Nacht des Feierns. Heiko Vogel ist ja auch erst 36 Jahre und hat noch einiges vor. Mit dem FC Basel zum Beispiel, sämtliche verbleibenden Spiele dieser Saison zu gewinnen. Auch im Hinblick auf den Cupfinal am 16. Mai in Bern gegen den FC Luzern verbietet sich für ihn jegliche Nonchalance: «Wir können die Füsse nicht hochlegen, schon allein aus Respekt vor den Gegner: Für die geht es noch um etwas.»
Der FC Thun etwa kommt als Tabellenvierter in den St.-Jakob-Park mit der Aussicht, einen Europa-League-Platz zu ergattern. Diese Chance hat sich die Mannschaft von Bernard Challandes, der am Dienstag seinen Vertrag um ein Jahr verlängert hat, eher auf dem heimischen Kunstrasen erspielt, aber auch mit vier Auswärtssiegen und total 15 Punkten in der Fremde. Und das mit lediglich neun Toren, die sie dort erzielte.
26‘100 Karten hat der FCB im Vorverkauf für die Partie abgesetzt – für das GC-Heimspiel bereits 27‘700 und für das letzte Heimspiel gegen YB und die Pokalübergabe am 23. Mai sogar schon 30‘600. Und diesen Zuschauern will der FCB eine Fortschreibung seiner imposanten Zwischenbilanzen präsentieren: elf Siege, zwei Unentschieden und eine Heimniederlage (1:2 gegen den FC Zürch am 13. August 2011) gab es im St. Jakob-Park, garniert von 35:9 Toren.
Die historische Serie
Und dann ist da noch die Serie: Bleibt er auch im 24. Spiel in Folge ungeschlagen, übertrifft der FCB seinen Rekord aus der Saison 2003/04. «Ich weiss um die Serie, aber sie interessiert mich nicht», behauptet Heiko Vogel, «die Serie wird nicht Hauptbestandteil meiner Motivationsrede vor dem Spiel sein.» Mit fast finsterer Entschlossenheit kündigt er an: «Es ist nicht so, dass wir die Saison jetzt ausklingen lassen. Wir gehen mit dem Vorsatz, alles gewinnen zu wollen, in jedes der letzten sechs Spiele.»
Seine Spieler werden ihm gewiss gut zuhören, nach einem Nachmittagstreffen am Montag, das unter das Motto «Ausschwitzen» gestellt war, kehrte der FCB am Dienstag zum normalen Alltag zurück. «Wir werden vorbereitet sein», sagt Vogel und stellt in Aussicht, dass es ein paar Wechsel in der Startelf geben wird.
Dazu werden nicht zur Verfügung stehen die Dauerverletzten Scott Chipperfield, Kay Voser, Darko Jevtic und neu Arlind Ajeti, für den mit einer Muskelverletzung die Saison vorbei ist.