Fabian Frei ist der beste Basler – und schiesst an die Latte. Ziemlich symptomatisch für diesen verlorenen Cupfinal. Die Spieler in der Einzelkritik.
Yann Sommer | 4,5
Ohne einen Yann Sommer im Tor wäre der FCB wohl nicht einmal in die Verlängerung gekommen. Einmal gegen Gashi und einmal gegen Vilotic zeigte Sommer eine Sommer-Parade. Gerne hätten wir ein paar solche auch noch im Penaltyschiessen gesehen. Aber heute war Sommer im Penaltyschiessen für einmal ein ganz gewöhnlicher Torhüter.
Fabian Schär | 3
Oje, Fabian Schär. Er versuchte sich am Marco-Walker-Gedenkschuss (leider nicht ganz), am Salah-Gedenk-Spitzkick (etwas zu hoch) und am Ceccaroni-Gedenk-Verstolperer (ziemlich erfolgreich). Und er gewährte Vilotic dreimal unverschämt viel Platz. Man kann es nur wiederholen: Dieser Mann ist müde. Dafür verwandelte er seinen Penalty souverän.
Aleksandar Dragovic | 4,5
Dieser Blick. Dieser Blick! Er wird uns in unseren Träumen verfolgen. Wie Dragovic Anatole Ngamukol vor seinem (rotwürdigen) Tackling fixierte (der Ball war irgendwo), das darf man seinen Kindern nicht zeigen. Abgesehen von diesem Dragovic-Aussetzer eine souveräne Partie.
Kay Voser | 3,5
Gegen Tottenham war er besser. Gegen Chelsea auch. Aber heute wirkte Voser auf seiner rechten Abwehrseite stets ein bisschen überfordert. Vor allem in der ersten Hälfte hatte Voser viel zu tun, die meisten Angriffe von GC liefen über seine Seite. Wurde in der 58. Minute für Markus Steinhöfer ausgewechselt.
Joo Ho Park | 4
Wenig gegen vorne, souverän gegen hinten. Erlebte in der zweiten Hälfte der Verlängerung einen zweiten Frühling und fiel plötzlich auf. Ansonsten ein typisches Spiel von Park: sehr bemüht, sehr quirlig.
Fabian Frei | 5
Der beste Basler auf dem Platz. Und dabei nicht mal richtig gut. Aber quasi der Einzige, der aus dem vielen Ballbesitz auch Torchancen schaffen konnte (oder eher noch wollte). Dabei war Frei nicht immer sehr präzis, aber dafür sehr präsent. Am Schluss spielte das keine Rolle: Nach seinem Lattentreffer stieg Frei mit Tränen in den Augen auf die Tribüne.
Geoffroy Serey Die | 4
Fahrig, wie so oft in den letzten Spielen. Mal gewinnt er einen Zweikampf, mal verliert er einen. Was ist nur aus dem Serey Die vor einem halben Jahr geschehen? Wurde in der 106. Minute für David Degen ausgewechselt.
Mohamed Elneny | 4
Ohne Chef hat es sein Zuträger schwer. Elneny hatte keine zündenden Ideen heute, spielte eher quer als vertikal. Aber das wenigstens mit grossem Einsatz und Präzision.
Marcelo Diaz | 3,5
Diaz hat drei Szenen in diesem Spiel: Sein Schuss in der 9. Minute, sein Innenverteidiger-mässiges Ablaufen von Ben Khalifa in der 111. Minute (was wohl penaltywürdig war) und sein sicher verwandelten Penalty. Dazwischen war: wenig, zu wenig.
Valentin Stocker | 3,5
In einem solchen Spiel muss mehr von Stocker kommen. Natürlich war er sehr engagiert («heiss» sogar!), aber die Hitze verpuffte irgendwo zwischen Grichting und Salatic und den ewigen Weiten zwischen dem Basler Mittelfeld und dem Basler Sturm. Kommt hinzu: Beim Ausgleichstreffer trifft Stocker eine falsche Entscheidung und orientiert sich zur Mitte statt Richtung Hajrovic.
Marco Streller | 3,5
Der arme Streller. Verloren vor dem Strafraum, hart bedrängt von Eisenfuss Grichting. Es gelang ihm nur wenig und Streller wird froh sein, wenn diese epische Saison ihrem Ende zugeht. Für ihn war der Cupfinal in der 69. vorbei, er musste sich angeschlagen auswechseln lassen.
Markus Steinhöfer | 4
Den Vierer bekommt Steinhöfer für sein Tor. Das er so erzielte, wie der FCB in diesem Cupfinal spielte: mit Hängen und Würgen. Abgesehen vom Tor war es ein typischer Steinhöfer-Nachmittag. Viele Flanken, viele Dribblings, viele Fehler.
Raul Bobadilla | 3,5
Die Wand. Beeindruckend wie er Lang auflaufen liess und sich sein Körper keinen Zentimeter bewegte. Qua seiner Masse holte er sich auch den Assist zum 1:0. Aber eben: Es war ein Cupspiel, es wurde durch Penaltyschiessen entschieden und er setzte seinen Schuss an die Latte. Das ist nicht genügend für einen Stürmer.
David Degen | –
Kam in der 106. Minute für Serey Die. Zu kurz im Spiel, um benotet zu werden.