Mohamed Elneny ist jetzt auch offiziell ein Gunner

Nach wochenlangem Papierkrieg ist es nun offiziell: Mohamed Elneny wechselt mit einem Vertrag bis 2020 vom FC Basel zum Arsenal FC nach London. Der Transfer dürfte dem FCB um die zwölf Millionen Franken einbringen, der dritthöchste Ablösebetrag in der Geschichte des Clubs. Nur Mohamed Salah und Xherdan Shaqiri waren noch teurer.

(Bild: flickr.com/Arsenal)

Nach wochenlangem Papierkrieg ist es nun offiziell: Mohamed Elneny wechselt mit einem Vertrag bis 2020 vom FC Basel zum Arsenal FC nach London. Der Transfer dürfte dem FCB um die zwölf Millionen Franken einbringen, der dritthöchste Ablösebetrag in der Geschichte des Clubs. Nur Mohamed Salah und Xherdan Shaqiri waren noch teurer.

Einig waren sich die beiden Vereine sowie der Spieler und sein neuer Club schon seit geraumer Zeit. Den sportmedizinischen Check hatte Mohamed Elneny in Paris längst erfolgreich hinter sich gebracht und ein mehrjähriger Vertrag war vereinbart. Offiziell Klarheit verschafft wurde aber erst an diesem Donnerstag zur Mittagszeit. Die Laufzeit des Kontraktes wurde vom Arsenal FC nicht bekanntgegeben und soll gemäss englischen Medien viereinhalb Jahre bis 2020 betragen.

» «Ich bleibe für immer FCB-Fan» – Mohamed Elneny zum Abschied beim FC Basel
» Der Elneny-Transfer auf der Webseite des Arsenal FC

Bereits am Mittwoch, im Anschluss an das 3:3-Unentschieden in Liverpool, hatte Arsenals Trainer Arsène Wenger bestätigt, das Elneny zu den «Gunners» wechselt und kündigte an, dass aufgrund der Verletztensituation der 23-Jährige Ägypter bereits am Sonntag in der Partie gegen Stoke City (wo Xherdan Shaqiri derzeit verletzt ausfällt) sein Debüt in der Premier League geben könnte.

Der Vollzug des für Schweizer (und ägyptische) Verhältnisse spektakulären Transfers hatte sich hingezogen, da Mohamed Elneny einerseits um eine neue Befreiung vom Militärdienst in Ägypten ersuchen musste. Ausserdem sind in England Spielern aus Nicht-EU-Ländern hohe Hürden gesetzt, weil die englische Football Association (FA) deren Zahl reduzieren will, um dem eigenen Nachwuchs bessere Chancen zu verschaffen.

Ausnahmeregelung für Elneny

Nicht-EU-Ausländer erhalten nur eine Arbeitserlaubnis, wenn sie aktueller Nationalspieler eines Landes sind, welches sich in den Top 50 des Fifa-Rankings befindet und wenn sie 75 Prozent ihrer Länderspiele innerhalb der letzten zwei Jahre absolviert haben. Letzters Kriterium erfüllt Elneny; Ägyptens Nationalteam allerdings ist aktuell nur auf Rang 58 klassiert.

Die FA kann jedoch Ausnahmen für sogenannte aussergewöhnliche Talente machen, auch wenn sie nicht aus einer der europäischen Top-6-Ligen kommen, zu den die Schweizer Super League nun eben einmal nicht zählt.

Einem solchen Antrag des Arsenal FC wurde nun offenbar stattgegeben und damit Arsène Wengers Argumentation gefolgt, die der Arsenal-Trainer schon bei der Vorstellung der restriktiven Massnahmen betont hatte: «Man könnte die Grenzen komplett dicht machen und nur mit englischen Spielern spielen. Was würde das bringen? Es würde die Attraktivität der Liga töten.»

Elnenys Qualitäten

Dass Elneny ein aussergewöhnlicher Fussballer ist, hat er in Basel vergangene Saison und insbesondere im zurückliegenden Halbjahr unterstrichen. Er gehört zwar nicht zur Kategorie Spektakelspieler, hat sich mit seiner Laufstärke, seinem strategischem Geschick und seiner Mannschaftsdienlichkeit aber einen hohen Stellenwert beim FCB erarbeitet, viele Fans gewonnen – und sich für einen Club mit dem Renommee Arsenals interessant gemacht.

Im Januar 2013 war Elneny auf Leihbasis vom Arab Contractors SC aus Kairo zum FC Basel gestossen und ein halbes Jahr später definitiv übernommen worden. Für eine Ablöseinvestition, die unter einer Million Franken lag. Nach 144 Partien in Rotblau und 10 Toren – davon allein sechs in der laufenden Saison – verabschiedet sich der FCB mit einem Dank an Elneny «für unermüdlichen Einsatz».

Drittteuerster Spieler in der FCB-Transferhistorie

Die Vertragsverlängerung im Sommer 2014 bis 2018 hat ihren Einfluss auf die Transfersumme, die der FCB nun für den 40-fachen ägyptischen Nationalspieler einstreicht. Nach Informationen und Einschätzung der TagesWoche dürfte sie bei zwölf Millionen Franken liegen; jedenfalls liegt der Betrag deutlich höher als die fünf Millionen Pfund (sieben Millionen Franken), der anfangs in England herumgereicht wurde.

Damit ist Elneny der drittteuerste Spieler, den der FC Basel in seiner Clubgeschichte transferieren konnte. Nach seinem Landsmann Mohamed Salah, der im Januar 2014 für den Rekordbetrag von umgerechnet 20 Millionen Franken vom Chelsea FC abgeworben wurde, und Xherdan Shaqiri, der für rund 14 Millionen Franken im Sommer 2012 zu Bayern München wechselte.

Mohamed Elnenys Leistungsdaten in drei Jahren FC Basel:

Nächster Artikel