Monsieur le Président braucht keine Angst zu haben – Basler und Ex-Basler an der EM

18 Spieler und Ex-Spieler des FC Basel nehmen an der Europameisterschaft in Frankreich teil. Am Mittwoch bestreiten in der Gruppe A einige von ihnen bereits die zweite Partie – und in der ersten Runde machten sie gehörig auf sich aufmerksam.

Swiss goalkeeper Yann Sommer during the UEFA EURO 2016 group A preliminary round soccer match between Albania and Switzerland, at the Stadium Bollaert-Delelis, in Lens, France, Saturday, June 11, 2016. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)

(Bild: Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT)

18 Spieler und Ex-Spieler des FC Basel nehmen an der Europameisterschaft in Frankreich teil. Am Mittwoch bestreiten in der Gruppe A einige von ihnen bereits die zweite Partie – und in der ersten Runde machten sie gehörig auf sich aufmerksam.

In diesen Nationen spielen aktuelle und ehemalige FCB-Spieler – ihre Bilanz in der ersten Runde ist nur einen Klick entfernt: Island (1 Spieler) / Schweiz (8) / Tschechien (2) / Albanien (4) / Österreich (2) / Kroatien (1)

Island

Birkir Bjarnason

Löst bei einer Redaktionsmitarbeiterin aus einem anderen Ressort seit Monaten Fantasien aus. Und eine ebenso ekstatische Wirkung hatte Bjarnasons Treffer gegen die Portugiesen auf den isländischen TV-Kommentator. Beim einem historischen ersten Tor an einer Endrunde, das dem Land den ersten Punkt beschert, kann der sonst ruhige Isländer schon mal die Kontrolle verlieren. Bjarnason ist seit dieser 50. Minute in Saint-Etienne gegen das grosse Portugal des noch grösseren Cristiano Ronaldo fester Bestanteil der Fussballgeschichte auf dem Inselstaat – und derjenigen Europas.

Prognose für die kommenden Spiele: Lars Lagerbäck hat ab sofort keine Wahl mehr: Nimmt er Bjarnason nicht in die Startformation, löst der schwedische Coach in Island eine Staatskrise aus. Immerhin sagt er im Interview mit der TagesWoche: «Es ist ein Privileg, dieses Tor geschossen zu haben.»



Iceland's Birkir Bjarnason celebrates after scoring his side's first goal during the Euro 2016 Group F soccer match between Portugal and Iceland at the Geoffroy Guichard stadium in Saint-Etienne, France, Tuesday, June 14, 2016. (AP Photo/Laurent Cipriani)

Fliegt höher als Turkish Airlines – Birkir Bjarnasons Jubelsprung nach dem 1:1 gegen Portugal. (Bild: LAURENT CIPRIANI)

Schweiz

Breel Embolo

Befindet sich an der Europameisterschaft in einer Art Zwischenwelt. Vielleicht geht es nach dem Turnier in Frankreich nach England zu Manchester United, vielleicht ist am Ende das ostdeutsche Leipzig doch noch Reiz genug, nur ein Verbleib beim FC Basel, der würde dann doch irgendwie überraschen. Wenig überraschend stand der 19-Jährige im Startspiel gegen Albanien auf dem Platz, wenngleich nur für die letzte halbe Stunde. 

Prognose: Wird auch weiterhin zum Zug kommen in Vladimir Petkovics EM-Team – angesichts der wenig überzeugenden Leistung Admir Mehmedis möglicherweise gar von Beginn, wenn es am Mittwoch um 18 Uhr gegen Rumänien geht. Und bezüglich seiner Zukunft im Verein, da harren wir jetzt einfach mal der Dinge.



epa05357216 Breel Embolo (C-L) of Switzerland and Burim Kukeli (C-R) of Albania in action during the UEFA EURO 2016 group A preliminary round match between Albania and Switzerland at Stade Bollaert-Delelis in Lens Agglomeration, France, 11 June 2016.....(RESTRICTIONS APPLY: For editorial news reporting purposes only. Not used for commercial or marketing purposes without prior written approval of UEFA. Images must appear as still images and must not emulate match action video footage. Photographs published in online publications (whether via the Internet or otherwise) shall have an interval of at least 20 seconds between the posting.) EPA/SHAWN THEW EDITORIAL USE ONLY

Wer vier Gegenspieler beschäftigt, ist in der Startformation nicht fehl am Platz. (Bild: Keystone/SHAWN THEW)

Michael Lang

Wurde am Ende der Saison vom FC Basel freigestellt: Verletzt war der Rechtsverteidiger nicht mehr einsetzbar, die Meisterschaft war längst entschieden, zudem lockte die Nationalmannschaft und die erste Teilnahme an einer Europameisterschaft. In Frankreich hat er die Nummer hinter Stephan Lichtsteiner gezogen, der Petkovics Stammkraft auf der rechten Aussenbahn ist.

Prognose: Fällt Lichtsteiner nicht verletzt oder gesperrt aus, hat Lang lediglich Chancen auf Teileinsätze. Es sei denn, in der Innenverteidigung reissen alle Stricke – dort könnte der 25-Jährige ebenfalls eingesetzt werden.

Granit Xhaka

Hat das Schlimmste hinter sich: das Duell gegen seinen Bruder Taulant, das sich keiner der beiden gewünscht hatte. Die Suppe war dann weniger heiss, als sie gekocht wurde. Die beiden kreuzten auf dem Platz selten die Wege, und wenn, dann wurden all diejenigen enttäuscht, die sich insgeheim auf unschöne Aktionen zwischen Brüdern eingestellt hatten.

Prognose: Bleibt zusammen mit Valon Behrami das Herz des Schweizer Spiels. Wird auch gegen Rumänien, Frankreich und dann, wenn es nach ihm geht, auch im Achtelfinal, im Viertelfinal, im Halbfinal und im Endspiel die Zügel in der Hand halten. Nur der Pokal wird dann einem anderen überreicht werden.



epa05357015 Granit Xhaka of Switzerland reacts during the UEFA EURO 2016 group A preliminary round match between Albania and Switzerland at Stade Bollaert-Delelis in Lens Agglomeration, France, 11 June 2016.....(RESTRICTIONS APPLY: For editorial news reporting purposes only. Not used for commercial or marketing purposes without prior written approval of UEFA. Images must appear as still images and must not emulate match action video footage. Photographs published in online publications (whether via the Internet or otherwise) shall have an interval of at least 20 seconds between the posting.) EPA/LAURENT DUBRULE EDITORIAL USE ONLY

Das Schweizer Spiel in den Händen dieses Mannes: Granit Xhaka. (Bild: Keystone/LAURENT DUBRULE)

Yann Sommer

Es machten schnell mal die Wortspiele die Runde, von wegen Sommer-Märchen in diesem verregneten Juni. Der Schweizer Tormann Nummer 1 löste seine Aufgabe gegen Albanien in der Tat formidabel. Mehr Sommer geht nicht. Zumindest nicht auf dem Rasen, aber lassen wir das.

Prognose: Bleibt Primus inter Pares der vielleicht stärksten Torhütergruppe dieser Europameisterschaft: Gleich drei Bundesligastamm-Goalies stehen Petkovic zur Verfügung.

Fabian Schär

Ist und bleibt ein Gefahrenherd, weil er sich immer wieder Fehler gegen den Ball leistet. Ist und bleibt aber auch der torgefährlichste Innenverteidiger. Schraubte seine Trefferquote im 21. Länderspiel auf sechs Erfolge und sicherte der Schweiz damit die ersten drei Punkte.

Prognose: Ist in der Innenverteidigung gesetzt. Wegen seiner Torgefahr. Und weil es mit Steve von Bergen und dem unerfahrenen Nico Elvedi nicht so wirklich Alternativen gibt.



Switzerland's Fabian Schaer beats Albania goalkeeper Etrit Berisha to score a goal during the Euro 2016 Group A soccer match between Albania and Switzerland, at the Bollaert stadium in Lens, France, Saturday, June 11, 2016. (AP Photo/Darko Vojinovic)

Fabian Schär mitten im Geschehen, das er mit diesem Tor gegen Albanien entscheidet. (Bild: Keystone/DARKO VOJINOVIC)

Xherdan Shaqiri

54 Länderspiele mit 17 Toren hat der 24-Jährige jetzt auf dem Buckel – und seit dem Albanien-Spiel einen Assist mehr. Der Eckball auf den Kopf von Fabian Schär war sein wertvollster Beitrag im Spiel der vielen Emotionen. Nun, mit einem freien Kopf, könnte auch der Wahl-Engländer Shaqiri etwas länger als nur eine Halbzeit lang Fussball bieten. 

Prognose: Hattrick gegen Rumänien. Hat er zumindest beim letzten Turnier, der WM in Brasilien, gegen Honduras gemacht. Auf ihn wird es jedenfalls ankommen gegen Rumänien.



Football Soccer - Albania v Switzerland - EURO 2016 - Group A - Stade Bollaert-Delelis, Lens, France - 11/6/16 Switzerland's Xherdan Shaqiri in action with Albania's Etrit Berisha REUTERS/Carl Recine Livepic

Tor nicht getroffen, fairerweise den Torhüter aber auch nicht. (Bild: Reuters/Carl Recine)

Fabian Frei

Es wäre durchaus denkbar gewesen, dass an dieser Stelle über Luca Zuffi berichtet wird. Aber Petkovic entschied sich im Mittelfeldzentrum für den Bundesliga-Akteur Fabian Frei und nicht für den Basler Vielspieler. Eine Viertelstunde durfte der Ex-Basler für Blerim Dzemaili ran. In das Gedächtnis der Schweizer Fussballgeschichte hat er sich dabei nicht gespielt, es bleibt dabei: Sein bisher letztes Ausrufezeichen im internationalen Geschäft ist das Tor an der Anfield Road gegen den FC Liverpool.

Prognose: Kommt über die Reservistenrolle nicht hinaus, zu stark ist das zentrale Mittelfeld besetzt. Aber wenn er dann doch noch seinen Auftritt an der Anfield Road vergessen machen sollte, die Schweizer Supporter würdens gerne sehen.

Eren Derdiyok

Hat nach einem Kreuzbandriss bei Kasimpasa Istanbul wieder Anschluss gefunden mit 14 Toren in 32 Spielen. Der türkische Erstligist (Siebter nach dieser Saison; Europacup knapp verpasst) ist die vierte Station Derdiyoks nach seinem Wechsel 2009 vom FCB zu Bayer Leverkusen (es folgten: Hoffenheim und erneute Ausleihe an Leverkusen). Der am Sonntag 28 Jahre alt gewordene Derdiyok hat sich ins Nationalteam (52 Einsätze/10 Tore) zurückgekämpft, trat dort in den Testspielen vor der EM allerdings nicht überzeugend auf.

Prognose: Nach der nächsten vergebenen 100-Prozentigen von Haris Seferovic lässt ihn Petkovic mal ran.



Football Soccer - Euro 2016 - Switzerland Training - Stade de la Mosson, Montpellier, France - 9/6/16 - Switzerland's Eren Derdiyok and Ricardo Rodriguez during training. REUTERS/Yves Herman

Eren Derdiyok: Vielleicht bald auch im Matchtrikot zu sehen? (Bild: Reuters/YVES HERMAN)

Tschechien

Tomas Vaclik

Seine Rolle im tschechischen Nationalteam besteht darin, dem ewigen Peter Cech im Training zur Seite zu stehen und ansonsten keine schlechte Laune als zweiter Torhüter zu verbreiten. Also eine Art tschechischer Germano Vailati. Grund zum Wechsel hat Tschechiens Nationalcoach Karel Vrba (seit 2014) auch nicht im Geringsten, wenn man sieht, wie lange Cech sich im ersten Spiel erfolgreich gegen die spanische Armada stemmte.

Prognose: Der 27-jährige Vaclik wird sich, wenn Cech (34-jährig) den Buffon (38-jährig) oder sogar den Kiraly (40-jährig) macht, noch lange mit der Nummer 2 begnügen müssen. Es sei denn, der alte Haudegen, vor einem Jahr von Chelsea zu Arsenal gewechselt, macht seine vage Ankündigung wahr und tritt nach der Euro aus dem Nationalteam zurück.



epa05360304 Czech goalkeeper Petr Cech during a training session at Stade Municipal de Toulouse in Toulouse, France, 12 June 2016. Czech Republic will face Spain in the UEFA EURO 2016 soccer championship group D preliminary round match at Stade Municipal de Toulouse in Toulouse on 13 June 2016...(RESTRICTIONS APPLY: For editorial news reporting purposes only. Not used for commercial or marketing purposes without prior written approval of UEFA. Images must appear as still images and must not emulate match action video footage. Photographs published in online publications (whether via the Internet or otherwise) shall have an interval of at least 20 seconds between the posting.) EPA/KHALED ELFIQI EDITORIAL USE ONLY

Noch steht Tomas Vaclik (am Boden) Peter Cech (Mitte) vor der Sonne. (Bild: Keystone/KHALED ELFIQI)

Marek Suchy

Tauchte beim ersten Spiel, dem Widerstandskampf gegen Spanien, nicht einmal auf dem Spielberichtsbogen auf, sondern sass in Toulouse auf der Tribüne. Schlichter Grund: Er brummte eine Sperre für einen dämlichen Platzverweis im letzten, bedeutungslosen Qualifikationsspiel gegen die Niederlande ab.

Prognose: Nur wenn Roman Hubnik (Pilsen) und Tomas Sivok (Bursaspor), die gegen Spanien begonnen haben, oder dem eigentlich in der Innenverteidigung gesetzten Michael Kadlec (Fenerbahce) so etwas passiert wie Suchy gegen die Niederlande, schlägt die Stunde des Wahl-Baslers.

Albanien

Taulant Xhaka

Malträtierte bei seiner Auswechslung im Spiel gegen die Schweiz eine Getränkeflasche, derart sauer war er, dass seine Heimat gegen seine andere Heimat mit 0:1 im Rückstand lag und schliesslich verlieren sollte. Wer will schon vor den Eltern gegen den Bruder verlieren!

Prognose: Wird er nicht wegen des Flaschenwurfs gesperrt, so, wie das anderen schon passiert ist, bleibt er im zentralen Mittelfeld der Doppeladler gesetzt.



Football Soccer - Albania v Switzerland - EURO 2016 - Group A - Stade Bollaert-Delelis, Lens, France - 11/6/16 Albania's Taulant Xhaka and Switzerland's Granit Xhaka REUTERS/Carl Recine Livepic

Beim bösen Blick in Richtung seines Bruders blieb es – ernsthaftere Zusammenstösse gab es nicht zwischen Taulant (rechts) und Granit Xhaka. (Bild: Reuters/Carl Recine)

Naser Aliji

Hat ja mit dem FC Basel auch schon ein bisschen was gesehen von der grossen, weiten Fussballwelt. Wirkte im Stade Bollaert-Delelis von Lens aber immer noch wie ein staunender Novize (22-jährig, 4 Länderspiele), als er nach der albanischen EM-Premiere zum Mannschaftsbus trottete. Anerkannte den Schweizer Sieg als unter dem Strich nicht unverdient und findet: «Einen Einsatz zu bekommen an dieser EM wird schwierig, schliesslich hat die Mannschaft gut gespielt.»

Prognose: Wird eher ausgeruht nach Basel zurückkehren vom EM-Turnier. Wenn er denn zum FC Basel zurückkehrt.

Shkelzen Gashi

Lebt jetzt, wie der 27-Jährige selbst sagt, in der MLS bei den Orlando Rapids seinen «american dream». Hätte zum Schweizer Albtraum werden können, wenn Yann Sommer seine Grosschance nicht verteilt hätte. Gashi («Habe den Ball schon drin gesehen») war nach der Start-Niederlage gegen die Schweiz so mitteilsam wie selten zu seiner Basler Zeit, die im Januar zu Ende ging und mit der Leistung der Albaner bei ihrer EM-Premiere nicht unzufrieden: «So eine Niederlage kann man gut verarbeiten.»

Prognose: So aufgeräumt der Goalgetter wirkt, wird er vielleicht noch sein persönliches Erfolgserlebnis haben an dieser Euro (bisher: 1 Tor in 14 Länderspielen).



Football Soccer - Albania v Switzerland - EURO 2016 - Group A - Stade Bollaert-Delelis, Lens, France - 11/6/16 Albania's Shkelzen Gashi shoots at goal REUTERS/Darren Staples Livepic

Ach Shkelzen Gashi, diesen Ball muss ein Stürmer versenken! (Bild: Reuters/Darren Staples)

Arlind Ajeti

Feinste Barbierarbeit bei Arlind Ajeti.

Feinste Barbierarbeit bei Arlind Ajeti. (Bild: Keystone)

Vielleicht gibt es an dieser Europameisterschaft keinen Spieler, der den Bart derart präzis rasiert trägt. So klar die Linie zwischen behaartem und unbehaartem Bereich im Gesicht des ehemaligen Baslers ist, so klar schein vor dem Spiel auch, dass er nicht in der Startformation stehen würde. Durfte sich nach der Gelb-Roten Karte gegen Lorik Cana nach gut einer halben Stunde für in paar Minuten warmlaufen, setzte sich dann aber wieder, da der Trainer Giovanni de Biasi eine andere Idee für das unendlich lange Unterzahlspiel entwickelt hatte.

Prognose: Innenverteidiger Cana fehlt gesperrt im nächsten Spiel. Ob Arlind Ajeti gegen Frankreich für ihn zum Einsatz kommt, hängt von den offensichtlich wechselhaften Ideen des italienischen Übungsleiters ab.

Österreich

Marc Janko

100-prozentig fit ist der Mann nicht, mit 32 Jahren der zweitälteste im österreichischen Kader. Das war zumindest der Anschein am TV-Bildschirm bei der österreichischen Startpleite gegen Ungarn. Aus einer Muskelverletzung kommend von Basel zur Nationalmannschaft gereist, machten Janko zuletzt auch noch Nackenbeschwerden zu schaffen. Im engmaschigen, aggressiven ungarischen Abwehrverband war nicht viel zu holen. Bis zu seiner Auswechslung in der 65. Minute hatte der 20-fache Torschütze für den FC Basel gerade einmal acht Pässe gespielt (und nach Uefa-Statistik fünf an den Mitspieler gebracht) und keinmal aufs Tor geschossen. Bei den von Opta für Fourfourtwo.com aufbereiteten Daten sieht das so aus:



Marc Jankos Pass-Statistik.

Marc Jankos Pass- und Schuss-Statistik. (Bild: Screenshot fourfourtwo.com)

Prognose: Könnte gegen Portugal geschont werden, um dann in einem kleinen Endspiel um den Einzug in die Achtelfinals am kommenden Mittwoch gegen den FCB-Teamkollegen und neuen Island-Helden Birkir Bjarnason wieder bei Kräften zu sein.

Aleksandar Dragovic

Was für ein bitterer Moment für den 25-Jährigen, diese 66. Minute gegen Ungarn: ein Foul von ihm, der vermeintliche Ausgleich aberkannt und die Gelb-Rote Karte. «Eher der Übermotivation als der Dringlichkeit geschuldet», wie der «Standard» kommentiert. Nichtsdestotrotz: Dragovic hat sich seit seinem Abgang in Basel in den drei Jahren bei Dynamo Kiew und mit seinem Beitrag (1 Tor in 48 Länderspielen) zum österreichischen Aufschwung für den nächsten Karriereschritt empfohlen.

Prognose: Nicht so schwer: Das nächste Spiel gegen Portugal muss er gesperrt zuschauen und Cristiano Ronaldo jemand anders stoppen. Und überhaupt: Es wird eher nicht reichen, am 10. Juli nach dem Finale in Paris Monsieur Le Président bei der Pokalübergabe den Hinterkopf zu tätscheln.



Szenen einer gelbroten Karte: links das Foul, in der Mitte das Unverständnis des Aleksandar Dragovic, rechts dessen Abgang.

Szenen einer Gelb-Roten Karte: links das Foul, in der Mitte das Unverständnis des Aleksandar Dragovic, rechts dessen Abgang. (Bild: Reuters)

Kroatien

Ivan Rakitic

Wohl dem, der sein Zentrum mit einem Spieler des FC Barcelona (Rakitic) und von Real Madrid (Modric) besetzen kann. Rakitic, 2005 von Basel ausgezogen, um bei Schalke, Sevilla und Barcelona eine Weltkarriere zu starten, blieb beim Auftaktsieg gegen die Türkei diskreter als Kollege und Siegtorschütze Modric, der es bei 108 Ballkontakten nicht nur auf eine Passquote von 89 Prozent brachte, sondern auch mehr Einfluss als der etwas weiter vorne positionierte Rakitic (66 Pässe; Quote 81%).

Prognose: Diese Kroaten könnten es weit bringen in Frankreich (zuletzt in der WM-Vorrunde gescheitert; zweimal in EM-Viertelfinals 2008 und 1996). Und der Möhlemer Rakitic hat das Zeug dazu, den Unterschied auszumachen.



epa05359236 Ivan Rakitic of Croatia reacts during the UEFA EURO 2016 group D preliminary round match between Turkey and Croatia at Parc des Princes in Paris, France, 12 June 2016.....(RESTRICTIONS APPLY: For editorial news reporting purposes only. Not used for commercial or marketing purposes without prior written approval of UEFA. Images must appear as still images and must not emulate match action video footage. Photographs published in online publications (whether via the Internet or otherwise) shall have an interval of at least 20 seconds between the posting.) EPA/GEORGI LICOVSKI EDITORIAL USE ONLY

Einer von zwei Klassespielern im zentralen Mittelfeld: Ivan Rakitic, einst als junger Mann beim FC Basel. (Bild: Keystone/GEORGI LICOVSKI)

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