Montandon macht wohl trotz achter Gehirnerschütterung weiter

Gegen den FC Basel wird der St. Galler Captain Philippe Montandon am Donnerstag (20 Uhr, St.-Jakob-Park, #rotblaulive) nicht auflaufen. Wegen einer Gehirnerschütterung, der achten in seiner Karriere. Inzwischen haben Tests ergeben, dass einem Comeback aus medizinischer Sicht nichts im Weg steht.

Solche Szenen stehen oft am Ursprung von Gehirnerschütterungen: Philippe Montandon im Kopfballduell mit Marco Streller (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Gegen den FC Basel wird der St. Galler Captain Philippe Montandon am Donnerstag (20 Uhr, St.-Jakob-Park, #rotblaulive) nicht auflaufen. Wegen einer Gehirnerschütterung, der achten in seiner Karriere. Inzwischen haben Tests ergeben, dass einem Comeback aus medizinischer Sicht allerdings nichts im Weg steht.

Wenn die Mannschaft des FC St. Gallen am Donnerstagabend zur Partie gegen den FC Basel aufläuft (20 Uhr, St.-Jakob-Park), fehlt ihr Captain Philippe Montandon. Der Innenverteidiger hat sich beim 2:2 gegen den FC Aarau in der 4. Runde der Super League eine Gehirnerschütterung zugezogen (Spielbericht des SRF, Szene der Verletzung nach zwei Minuten). Es ist bereits die achte in der Karriere des 32-Jährigen.

Seit der siebten Gehirnerschütterung, an deren Ursprung wie bei der jüngsten Verletzung ein Zusammenprall mit Mitspieler Marco Mathys stand, spielt Montandon mit einem Kopfschutz. 

Die Frage, ob Montandon seine Karriere fortsetzt oder nicht, scheint inzwischen geklärt zu sein. Laut St. Gallens Pressesprecher Daniel Last gehe es dem Spieler relativ gut, er habe keine Kopfschmerzen mehr. Der Verein hoffe gar, dass Montandon am Montag bereits wieder auf dem Fahrrad und auf der Joggingstrecke erste Bewegungseinheiten absolvieren könne.

Gehirnerschütterungen sind keine Seltenheit

«Das Karriereende ist für Montandon weit weg», sagt Last und berichtet davon, dass ein medizinischer Test mit Spezialisten gute Resultate gezeigt habe. «Aus medizinischer Sicht steht einem Comeback also nichts im Weg», äussert sich Last zu einer Rückkehr Montandons, sagt aber auch, dass die letzte Entscheidung beim Spieler selbst liege. Er denke im Weiteren, dass ein Einsatz in der Meisterschaft in frühestens drei Wochen zum Thema werden könne.

Montandon ist nicht der einzige Spieler der Super League, in dessen Verletzungsliste Gehirnerschütterungen stehen. In der 21. Runde der Saison 2013/2014 wurde beispielsweise GC-Torhüter Roman Bürki vom St. Galler Gegenspieler Kristian Nushi am Kopf getroffen und nach einem Spielunterbruch von mehreren Minuten direkt ins Spital gebracht.


Spielbericht des SRF, beginnend mit der Szene von Bürkis Verletzung

Bereits eine Woche danach stand der zum SC Freiburg Abgewanderte beim 1:1 gegen den FCB wieder auf dem Platz. Möglich gemacht hat diese Entscheidung ein Basistest, den GC-Teamarzt Alex Nieper im Vorfeld bei den Spielern durchgeführt hatte, wie der Tagesanzeiger weiss.

Neurologischer Basistest für Spieler der Super League

Im Vorfeld der Saison 2014/2015 wurden im Rahmen eines Kooperationsprojekts der Fifa Spieler mehrerer Super-League-Vereine einem solchen Basistest unterzogen. Mit dem Ziel, einen Professional nach einer Kopfverletzung ein zweites Mal zu testen und die Resultate mit denjenigen des ersten Tests zu verglichen.

Die festgestellten Differenzen erlaubten, «auch geringe Beeinträchtigungen zu erfassen, die der Spieler im Alltag nicht merkt», schreibt die Fifa und zitiert Projektleiterin Nina Feddermann, Ärztin an der Klinik für Neurologie des Unispitals Zürich: «So führen beispielsweise eine verlangsamte Reaktionszeit oder eine verminderte Aufmerksamkeit bei frühzeitiger Rückkehr zum Spiel zu einem erhöhten Risiko für eine weitere Verletzung und letztlich zu einem erhöhten Risiko für Langzeitfolgen.»

Der FC St. Gallen hat im Gegensatz zum FC Basel und weiteren Vereinen nicht am Projekt teilgenommen. Für Montandon hat dies mutmasslich wenig Bedeutung, denn nach acht Gehirnerschütterungen dürften ausreichend neurologische Daten des Innenverteidigers zusammengekommen sein.

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