In den Playoffs verlieren die Starwings vor 400 Zuschauern in der Sporthalle Birsfelden auch das dritte Spiel gegen Lugano mit 67:76. Die Saison ist für die Birstaler damit zu Ende. Zeit für Trainer Roland Pavloski, in die Zukunft zu blicken – in der abermals keine finanziellen Experimente möglich sind.
Nicola Brienza tigert unruhig in seiner Coachingzone auf und ab. Der Trainer der Lugano Tigers gestikuliert wild mit den Armen, verwirft sie dann und wann und gibt seinen Spielern in einer Lautstärke und Energie Anweisungen, die auch auf den Jahrmarkt passen würden. Ab der ersten Sekunde steht der Mann unter Hochspannung. Keine Spielsituation lässt er unkommentiert und bei jedem Angriff seines Teams peitscht er seine Spieler verbal in Richtung Korb.
Der Grund für das angespannte Verhalten des Tessiner Coaches: Starwings-Trainer Roland Pavloski hatte vor dem Spiel von seinem Team gefordert, die Anfangsphase nicht zu verschlafen und möglichst wenige Bälle in der Offensive zu verlieren. Und die Starwings setzten diesen Plan im ersten Viertel beeindruckend um. Auch bei gescheiterten Abschlüssen setzten sie nach und holten sich in vielen Fällen die Rebounds – kein Wunder, war der Tessiner Brienza in den Anfangsminuten kaum zufrieden.
Ein zweites Viertel zum Vergessen
In der Mitte des zweiten Viertels fehlte für einige Minuten die Konzentration bei den Birstalern. «Wir haben im zweiten Viertel kleine Fehler gemacht, die von Lugano ausgenutzt wurden», sagt der US-Amerikaner Octavius Brown. Bereits zur Pause führt der Favorit aus dem Tessin deutlich mit 34:48, und Brienzas Gemüt beruhigt sich. «Eigentlich haben wir das Spiel in vier Minuten verloren. Das ist ärgerlich, da es schon in den ersten beiden Spielen so war», sagt denn auch Pavloski nach dem Aus in den Playoffs vor 400 Zuschauern in der Sporthalle Birsfelden.
Schöner Rahmen zum Abschluss in der Sporthalle Birsfelden. (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)
In der zweiten Hälfte der Partie kämpften sich die Starwings noch auf neun Punkte heran. Drei Viertel entscheiden die Starwings für sich. Das Katastrophale zweite Viertel war aber eine zu grosse Hypothek, am Ende stand eine 67:76-Niederlage.
Roland Pavloski: «Schwierige, aber gute Saison»
Diese dritte Niederlage in der Playoff-Serie bedeutet für die Starwings das Saisonende. Eine Saison, die der Übungsleiter als «schwierige, aber gute Saison» sieht. Die vielen Verletzungen waren für ihn einer der Hauptgründe für seine Sorgen. «Wir haben mit 15 Spielern begonnen, jetzt sind wir noch zu zehnt und das inklusive zweier Junioren. Wenigstens gab es keine ganz schwere Verletzung, die für einen Spieler das Karriereende bedeuten könnte.»
Die Bilanz auf dem Feld in dieser Saison lässt sich sehen. Genf und Monthey sind die einzigen Teams, gegen die die Starwings nicht mindestens einmal gewonnen haben.
Das Team wird nach dem Aus noch gemeinsam den Saisonabschluss feiern. Danach werden die drei Amerikaner für den Sommer in die Heimat fliegen. «Zuerst werde ich meine Familie und Freunde besuchen, danach ist vor allem die Arbeit an der Physis zentral», sagt Brown zu seinen Plänen. Für die Spieler, die in der Schweiz bleiben, steht vornehmlich individuelles Training an. Für den Trainer ist der Sommer die Zeit, in der «wir an individuellen Schwächen arbeiten und versuchen, diese zu verringern».
Spielmacher gesucht
Eine grosse Herausforderung für die neue Saison wird die Zusammenstellung des Teams sein. Topscorer und Spielmacher Chris Jones hat in der kurzen Zeit bei den Starwings viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, auch international. «Chris werden wir wohl kaum halten können», ist sich auch der Trainer bewusst.
Aufgrund des «3+1»-Kontingents für ausländische Spieler sieht Pavloski zwei zentrale Faktoren für die Zusammensetzung des künftigen Kaders: «Die Schweizer Spieler und das Budget. Die Schweizer Spieler sind wichtig, denn wenn wir sie zusammen haben, können wir abschätzen, wo wir noch Verstärkung brauchen. Bei der Verpflichtung der Ausländer ist dann das Budget entscheidend.»
Sprich: das Geld, von dem bei den Starwings seit jeher weniger vorhanden ist als bei der Konkurrenz. Grosse Sprünge können sich die Birstaler also nicht erlauben, und der Trainer versichert: «Die Starwings machen keine finanziellen Experimente, auch nächste Saison nicht.»
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