Natürlich Philipp Degen – Die Einzelkritik zu FCB-Sion

Was für ein Comeback: Philipp Degen trifft beim 4:1 gegen Sion doppelt – zum ersten Mal in seiner Verteidiger-Karriere. Es gab aber noch ein paar andere starke FCB-Spieler, wie Cabral zum Beispiel oder Valentin Stocker.

Adrenalin pur: Valentin Stocker nach seinem Tor zum 3:1.freut sich ueber seinen Treffer zum 3-1, im Fussballspiel der Super League zwischen dem FC Basel und dem FC Sion, am Mittwoch, 26. September 2012, im Stadion St.Jakob-Park in Basel. (KEYSTONE/Steffen (Bild: Keystone/STEFFEN SCHMIDT)

Was für ein Comeback: Philipp Degen trifft beim 4:1 gegen Sion doppelt – zum ersten Mal in seiner Verteidiger-Karriere. Es gab aber noch ein paar andere starke FCB-Spieler, wie Cabral zum Beispiel oder Valentin Stocker.

Yann Sommer | 4
Musste zwar mit ansehen, wie Sion in der ersten Halbzeit zu Chance um Chance kam, die ganz grossen Reaktionen und Paraden musste der FCB-Schlussmann aber nicht auspacken. Gehöriges Glück hatte er, dass sein Blackout folgenlos blieb, als er Leo den Ball in die Füsse schob, der Brasilianer mit diesem Geschenk aber nichts anzufangen wusste.

Philipp Degen | 6
Was für ein Comeback als Rechtsverteidiger, was für eine Geschichte als Doppeltorschütze: Einmal defensiv überlaufen, das war es dann aber schon, was es zu bemängeln gab. Geistesgegenwärtig beim 1:0, das er mit feinem Innenristschuss macht, sehenswert seine Volleyabnahme zum 2:1, in die er all seine technischen Fähigkeiten und den Mut hineinpackte, den er doch eigentlich schon verloren zu haben schien.

Gastón Sauro | 5
Ein sachlicher Vortrag an der Seite des aufgekratzten Dragovic. Krönte seine Leistung mit seinem ersten Tor im FCB-Dress, eine Kopfballverlängerung am ersten Pfosten auf eine Freistossflanke von Diaz.

Aleksandar Dragovic | 5
Legte von der ersten Minute los wie ein Krieger, rannte, grätsche und blockte was das Zeug hielt, manchmal an der Grenze zu überdrehen. Seine Aggressivität schützte ihn nicht davor, beim Gegentor alt auszusehen. Dennoch: ein gutes Spiel.

Kay Voser | 4
Ersetzte Joo Ho Park als Linksverteidiger und war von Beginn an viel präsenter als der Südkoreaner und aktiv nach vorne. Aber: die gefährlichen Situationen des Gegners entstanden mehrheitlich über seine Seite. Dennoch: eine valable Alternative.

Mohamed Salah | 4
Keine sonderlich glückliche erste Halbzeit, dafür eine leichte Steigerung nach der Pause. Leistete sich zuviele leichte Ballverluste und kleine Unkonzentriertheiten. Dafür half er einmal prima hinten aus, was zeigt, dass er verinnerlicht, was mit einem offensiven Aussenverteidiger wie Philipp Degen hinter ihm nötig ist. Immerhin: zwei gelbe Karten gab es für Sittener Spieler nach Fouls an ihm.

Cabral | 5
Sah beim Gegentor zwar nicht gut aus, als er Gattuso marschieren liess. Aber ansonsten: eine fast fehlerfreie Partie, gewann in der zweiten Halbzeit, als der FCB die Intensität seines Forecheckings erhöhte, extrem viele Bälle. Prima Leistung.

Marcelo Diaz | 5
So ungefähr könnte es gehen mit dem Chilenen im Zentrum: Zwar nicht frei von Fehlern, aber weitaus präsenter als zum Beispiel noch am Sonntag in Bern. Vergab eine gute Kopfballchance, was bei seiner Körpergrösse verzeihlich erscheint. Schöner Freistossball auf Sauros Kopf zum vierten Treffer.

Valentin Stocker | 5
Auch er gehörte zu den FCB-Spielern, die vollgepumpt mit Adrenalin auf dem Platz waren – Stocker spätestens, nachdem er im Rencontre mit Dingsdag einen Schlag abbekommen hatte. Konnte andererseits von Glück sagen, dass ein kerniges Einsteigen in der ersten Halbzeit ungeahndet blieb. Aber er war eine der Triebfedern, schlug den Freistoss zum 1:0, und sein Tor zum bahnbrechenden 3:1, im Doppelpass mit Streller herauskombiniert, war grosse Klasse.

Alex Frei | 4,5
Es bleibt vorerst dabei: Der Torjäger hat keine Fortune im Abschluss, da kann er den Ball von Stocker auch fünf Meter vor dem Tor auf dem Silbertablett serviert bekommen. Was anzuerkennen ist: er beansprucht nicht jeden stehenden Ball für sich (Stocker: Freistoss zum 1:0; Diaz: Freistoss zum 4:1). Einen Extrapunkt für Frei gibt: die Flanke auf Degen zum 2:1.

Marco Streller | 4,5
Ackerte sich durch, obwohl es ihm im Oberschenkel zwickt und zwackt. Und auch wenn er nicht trifft: Seine überlegte Vorarbeit zum 3:1, als er den Ball mit der Sohle auf Stocker zurücklegt, ist halt von grossem Wert.

Jacques Zoua | –
Wurde in der 77. Minute für Streller eingewechselt und war zu kurz im Einsatz, um bewertet zu werden.

David Degen | –
Kam in der 81. Minute für Stocker  und war zu kurz im Einsatz, um bewertet zu werden.

Markus Steinhöfer | –
Seine Einwechslung in der 87. Minute ermöglichte Philipp Degen einen grossen Abgang mit stehendem Applaus des Publikums.

 

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