Noch mehr Litauer, weniger Schulden und der Titelkampf

Die Starwings trennen sich von einem «schwierigen Charakter», holen bereits den dritten Litauer und haben eine komplett neue Mannschaft. Die Schuldenlast des Vereins wird derweil kleiner.

Familienduell: Miroslav Petkovic (links, Starwings) trifft auf seinen Stefan (Fribourg). (Bild: Keystone)

Die Starwings trennen sich von einem «schwierigen Charakter», holen bereits den dritten Litauer und haben eine komplett neue Mannschaft. Die Schuldenlast des Vereins wird derweil kleiner.

Travele Jones ist Basketballspieler und ein «flamboyant american», wie ihn Viktor Mettler, Teammanager der Starwings Basket Regio Basel bezeichnet. Auf die neue Saison hin unterzeichnete der Amerikaner einen Vertrag mit dem Verein aus Birsfelden, wird allerdings keinen einzigen Punkt in den Schweizer Basketballhallen werfen.

Nachdem Travele Jones den Vertrag mit den Starwings unterzeichnet hatte, sei der Verein wenig später vom Spieleragenten mit der Bitte kontaktiert worden, den Vertrag doch wieder aufzulösen, erzählt Mettler. Jones habe ein Angebot aus Japan und würde dieses gerne annehmen, habe es vom Agenten geheissen.

«Nur mit lieben Spielern kommt man auch nicht weiter»

Die Starwings wussten laut Mettler um den «schwierigen Charakter» Jones’: Bereits zu dessen Zeit beim Tessiner Verein SAM Massagno Basket seien «schlechte Sachen im Training passiert.» Da der Amerikaner aber ein extrem talentierter Spieler sei und man nur «mit lieben Spielern auch nicht weiterkommt», ist der Verein das Risiko der Verpflichtung eingegangen.

Dass der Spieler schlussendlich doch wieder bei den Starwings bleiben wollte, diese dem Wunsch des Amerikaners aber nicht mehr nachkommen wollten, ist nur das Ende eines Pokers, der nicht aufgegangen ist: «Ja, wir haben mit Jones gepokert», bestätigt Mettler.

Ein dritter Litauer kommt

Die Ausländerposition von Jones wird nun mit Arunas Vasiliauskas besetzt. Nach Rokas Uzas und Adomas Drungilas stösst somit bereits der dritte Litauer zu den Starwings. Der 28-jährige Flügel wurde der sportlichen Leitung von Uzas empfohlen und besetzt nun neben seinen Landsleuten und dem amerikanischen Center Jamarkus Holt die vierte Ausländerposition bei den Starwings.

Für Mettler könnte das Engagement der Litauer einen Trend einleiten: «Wenn wir damit erfolgreich sind, dann bedienen sich vielleicht auch die anderen Schweizer Mannschaften in diesem Markt. Noch sind wir die einzigen, die Litauer im Kader haben.»

Folgt dem ersten Petkovic ein zweiter?

Mit der Rückkehr des Spielmachers Miroslav Petkovic, der zusammen mit den vier Ausländern die Startformation bilden wird, steht somit eine komplett neue Mannschaft auf dem Parkett.

Bezüglich der Schweizer Spieler ist inzwischen bekannt, dass neben Miroslav Petkovic auch Reto Schwaiger zu den Starwings stösst und Niels Matter reduziert weiterhin zur Verfügung steht. Weiter hat laut Mettler die Verpflichtung Miroslavs Bruder, Nationalspieler Stefan Petkovic, Priorität.

«Wir wollen um den Titel spielen»

Stimmen von dem Verein nahestehenden Personen sprechen davon, dass der Meistertitel dieses Jahr über die Starwings führen wird. Darauf angesprochen lacht Viktor Mettler laut: «Ich kann die anderen Mannschaften nicht beurteilen. Sicherlich sind wir aber stärker als letzte Saison und wollen wieder in die Playoffs.»

Die Aussagen des Teammanagers decken sich mit den offiziellen Zielsetzungen des Vereins: Neben den Playoffs, zu denen ein Rang unter den ersten vier in der Qualifikation berechtigt, wollen die Starwings im Schweizer Cup ins Halbfinal und im Liga-Pokal den Final erreichen.

Noch offensiver gibt sich Trainer Marko Simic: «Wir wollen um den Titel spielen, sonst müssten wir gar nicht antreten. Die Leute können sich jedenfalls auf schönen und attraktiven Basketball freuen.» Im gleichen Atemzug sagt Simic aber auch: «Wir müssen den Ball aber tief halten.» Ob das im Basketball eine gute Idee ist?

Schulden drücken weiter

Ob es nun die offiziellen Zielsetzungen des Vereins oder diejenigen des Trainers sind: Sie sind hoch für einen Verein, an dessen «Budget sich im Vergleich zur letzten Saison nichts verändert hat» (Mettler) und der weiter eine Schuldenlast beklagt.

Einer Medienmitteilung der Generalversammlung vom letzten Montag ist diesbezüglich zu entnehmen, dass «Verbindlichkeiten weiter abgebaut werden konnten» und dass der «definitiven Schuldentilgung auch künftig das allergrösste Augenmerk» gelte.

• Die Saison beginnt für die Starwings am 5. Oktober auswärts gegen die Lions de Genève

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