Beim achten Fraumatt-Schwinget am Samstag wird nicht nur ein Rekordteilnehmerfeld erwartet. Das Fest erlebt mit dem Auftritt von Christian Stucki, einem der populärsten Schwinger des Landes, eine besondere Aufwertung.
Von seinen Anfängen, einem Haus-Schwinget auf der Wiese vor dem Haus der Handwerkerfamilie Brunoni, hat sich das Oberwiler Schwingfest zu einer kleinen, aber feinen Veranstaltung im Kalender gemausert. Im Leimental erfreut sich der Fraumatt-Schwinget mit seinem volkstümlichen Abend samt Risottoplausch am Vorabend einer so grossen Beliebtheit, dass sich OK-Präsident Ivano Brunoni keine Sorgen um Gabentempel und Lebendpreise machen muss. Die Spender stehen quasi Schlange.
Aus kleinen Anfängen – auf einer gemähten Wiese unterhalb des Bernhardbergs, wo die Brunonis wohnen und seit 1978 ihr Gipsergeschäft betreiben – hat sich der Schwinget des Schwingklub Oberwil einen Namen gemacht. 151 Schwingfeste finden in diesem Jahr in der Schweiz statt, dazu 119 Nachwuchs- und Jungschwingertage, aber der Fraumatt-Schwinget ist eine von 40 Veranstaltungen, wo Aktive, Nachwuchs und Jungschwinger ins Sägemehl steigen.
Christian Stucki: eine der populärsten Schwingerfiguren
Schon vergangenes Jahr wurde das Fest aufgewertet durch den erstmaligen Auftritt eines Spitzenathleten: Bruno Gisler machte seine Aufwartung und gewann standesgemäss überlegen. Und nun kommt einer der populärsten und imposantesten Schwingerfiguren des Landes: Christian Stucki. Der Zwei-Meter-Mann aus Aarberg mit Schuhgrösse 51 und so etwas wie der ewige Zweite in der Schwingerszene.
«Zwei Wochen vor dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Estavayer sind wir einer der wenigen Schwinget im Land, die einige Aktive aus Vorsicht dazu bewegt, nicht mehr ins Sägemehl zu steigen, im Fall von Stucki ist es hingegen zu einem Glücksfall für uns geworden», erzählt Ivano Brunoni.
Gute Beziehungen und ein Zufall
Denn Christian Stucki musste verletzungsbedingt den Brünig-Schwinget absagen und sucht nun vor dem Saisonhöhepunkt noch einmal Wettkampfpraxis. Dass der 31-Jährige dies in Oberwil tut, hat auch mit einem langen Umwerben zu tun. Denn der Michel Kurt aus Biel-Benken, wie es in Schwingerkreisen so schön heisst, pflegt eine freundschaftliche Beziehung zum Stucki Chrigu. Die kommt nun zum Tragen.
Fraumatt-Schwinget in Oberwil 2016 (Bild: fraumatt-schwinget.ch)
Dass Stucki in der Fraumatt antritt, ist aber auch einem Zufall geschuldet: Zu Jahresbeginn müssen Schwingfeste nach den strengen Regeln des Verbandes anmelden, welche beiden Gastverbände sie einladen möchten. Die Oberwiler gaben die Freunde aus Unterägeri und die Seeländer an. Und nur weil Stucki dem Schwingklub Unteres Seeland angehört, ist ihm der Auftritt am Fraumatt-Schwinget gestattet.
Einen solchen Publikumsmagneten präsentieren zu können, findet die für die Administration und Finanzen bei dem Fraumatt-Schwinget zuständige Bea Brunoni «einfach irrsinnig». Tische und Bänke für über 1000 Festbesucher sind vorbereitet und die Oberwiler dürfen damit rechnen, dass sie die Besucherzahl der letzten beiden Jahre von circa 1500 noch übertreffen werden. Und diese Besucher bekommen Stucki auch noch bei freiem Eintritt geboten.
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Anschwingen bei dem Fraumatt-Schwinget ist am Samstag, 13. August, um 9.15 Uhr. Die Schlussgänge sind gegen 16.30 Uhr geplant.
Leimentaler Schwing-Mekka: Das Festgelände des Fraumatt-Schwinget in Oberwil. (Bild: fraumatt-schwinget.ch)
Leimentaler Schwing-Mekka: Das Festgelände des Fraumatt-Schwinget in Oberwil. (Bild: fraumatt-schwinget.ch)
Das Fraumatt-OK im Jahr 2014 mit Ivano und Bea Brunoni (Zweiter und Dritte von links). (Bild: fraumatt-schwinget.ch)