Paulo Sousa kehrt in den St.-Jakob-Park zurück

Der FC Basel startet in der Gruppe I der Europa League und trifft auf Ex-Trainer Paulo Sousa und sein neues Team: die AC Fiorentina. Auch der zweite Gegner ist mit Lech Posen ein alter Bekannter. Und das Schicksal beschert den Baslern mit OS Belenenses wieder einmal eine portugiesische Mannschaft.

Der FC Basel startet in der Gruppe I der Europa League und trifft auf Ex-Trainer Paulo Sousa und sein neues Team: die AC Fiorentina. Auch der zweite Gegner ist mit Lech Posen ein alter Bekannter. Und das Schicksal beschert den Baslern mit OS Belenenses wieder einmal eine portugiesische Mannschaft.





Die Europa-League-Gruppen in der Übersicht.

«Schau einer an!», ruft Urs Fischer in die kleine Runde mit einem Dutzend Journalisten, «da haben Sie ja wieder ganz schön viel Stoff, worüber Sie schreiben können.» Eben ist während der Medienkonferenz vor dem Spiel gegen den FC Zürich bekannt geworden, dass der FC Basel in der Europa League gegen die AC Fiorentina spielen wird – und somit auf Fischers Vorgänger Paulo Sousa trifft.

Sousa kehrt also in den St.-Jakob-Park zurück. Nicht zum ersten Mal, er war schon im Playoff-Hinspiel anwesend, als sich der FCB die Hypothek gegen Maccabi Tel Aviv einhandelte, die letztendlich zum Scheitern in der Champions League geführt hat. Die beiden Übungsleiter tauschten sich zehn Minuten aus, nachdem ein Treffen kurz vor Fischers Präsentation als FCB-Trainer noch gescheitert war.

Und nun werden sie also gegeneinander spielen, gleich am ersten Spieltag reist der FCB nach Florenz:

Die Spiele des FC Basel in der Europa League 2015/16
Datum
Gegner
Ort
Uhrzeit
17. September ACF Fiorentina a 21.05
  1. Oktober Lech Posen h 19.00
22. Oktober Belenenses h 19.00
5. November Belenenses a 21.05 (Schweiz: 22.05) 
26. November ACF Fiorentina h 19.00
10. Dezember Lech Posen a 21.05
Der komplette Spielplan bei uefa.com und die Gruppe I bei weltfussball.com

Die Gruppe I komplettieren der portugiesische Vertreter OS Belenenses und der polnischen Meister Lech Posen. Der FCB trifft somit nicht nur mit Paulo Sousa auf einen alten Bekannten, gegen Posen mit dem Ex-Basler Darko Jevtic hat er in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League schon gespielt.

Alex Frei, der Finalbotschafter, zieht die Gruppen der Europa League 2015/16.

Insgesamt ist das eine Gruppe, die Fischer als «attraktiv und schön» einstuft und für den Schweizer Meister mehr als machbar ist. Posen hat der FCB zweimal ohne grössere Mühe bezwungen; und Belenenses, der Sechste der abgelaufenen portugiesischen Liga, darf als Mannschaft eingestuft werden, die in Basels Reichweite liegt.

» Paulo Sousa feiert rauschendes Debüt in Florenz

Bleibt die AC Fiorentina, der stärkste Gegner; taktisch unter Sousa so eingestellt wie der FC Basel in der abgelaufenen Meisterschaft. Fischer erinnert sich an die Begegnung mit Basel, die er als Trainer des FC Thun so erlebte: «Paulo Sousa hat mit viel Rotation immer eine funktionierende Mannschaft auf den Platz gebracht, die viel Ballbesitz hatte und dominant agierte.»



epa04895368 Fiorentina's head coach Paulo Sousa gestures during the Italian Serie A soccer match at Fiorentina vs Milan at Artemio Franchi stadium in Florence, Italy, 23 August 2015. EPA/MAURIZIO DEGL' INNOCENTI

Urs Fischer weiss, was ihn gegen die AC Fiorentina und Paulo Sousa erwartet: «Er hat mit viel Rotation immer eine funktionierende Mannschaft auf den Platz gebracht, die viel Ballbesitz hatte und dominant agierte.» (Bild: MAURIZIO DEGL‘ INNOCENTI)

Wer Favorit in dieser Gruppe sei, darüber mache er sich keine Gedanken, sagt Fischer. Unterschätzen werde er die Gegner nicht, gerade Posen sei nach wie vor eine starke Mannschaft. Trotzdem muss der FCB mit dem klaren Ziel in diese Gruppenphase steigen, auch im Frühjahr 2016 europäisch vertreten zu sein. «Sonst müssten wir den ganzen Aufwand, den auch die Europa League mit sich bringt, nicht auf uns nehmen», sagt Fischer.

Aufwand – und weniger Ertrag als die Champions League. Das bedeutet das Ausscheiden aus der Königsklasse: Das Stadion wird in den Heimspielen kaum ausverkauft sein, die Startprämien sind niedriger.

«Ist doch super, dass eine Schweizer Stadt diesen Final austragen darf!»

Und dass der Final in Basel stattfinden wird, daran möchte Fischer gar nicht tröstlich denken. Erstens wäre die Teilnahme am Endspiel auch im kleineren der beiden europäischen Vereins-Wettbewerbe eine Überraschung für den FCB. Und zweitens «ist dieses Spiel noch ganz schön weit weg», wie Fischer sagt.

Er jedenfalls werde dann im Stadion sein, wenn er es sich irgendwie einrichten könne. Das darf man realistischerweise so interpretieren, dass Fischer die Teilnahme an diesem Spiel als nicht sonderlich wahrscheinlich erachtet.

«Aber es ist doch super, dass eine Schweizer Stadt diesen Final austragen darf!», schliesst der Trainer, für den jetzt erst mal das Spiel gegen seinen Ex-Verein FC Zürich ansteht – bevor während der Nationalmannschaftspause etwas Ruhe einkehrt beim FC Basel.

Reaktionen aus dem Netz zur Auslosung:

Es ist ja nicht so, dass da 35 Teams zur Auswahl gestanden hätten … #rotblaulive

— Florian Raz (@razinger) 28. August 2015

Gruppe I läuft unter dem Motto «ein Wiedersehen mit alten Freunden». #rotblaulive

— Mr. Oli (@aulit_z) 28. August 2015

Diesem Sousa zeigen wir es aber! #FCBasel #rotblaulive #UELdraw

— David Sieber (@CR_Sieber) 28. August 2015

Dangge Alex! #rotblaulive #UELdraw @acffiorentina

— Sali Zämme! (@salizaemme) 28. August 2015

Warme Worte von Frei an Basel:

Alex Frei wählte nicht nur interessante Gegner, sondern nutzte die Gelegenheit auf der Bühne in Monaco gleich für etwas Werbung: Dass das Final der Europa League im St.-Jakob-Park stattfinden wird, sieht Frei als Chance, «nicht nur für den Club, sondern für die gesamte Stadt, die sich präsentieren kann». Und dass das Final bei den Baslern gut ankommen wird, konnte Frei auch schon verraten: «Basel ist eine Fussballstadt.»

» Die Termine der Europa League: 17. September, 1. und 22. Oktober, 5. und 26. November, 10. Dezember.

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