Roland Pavloski kehrt bei den Starwings Basket Regio Basel wenig überraschend an die Seitenlinie zurück. Seine Nominierung hat auch damit zu tun, dass das Budget für die Saison 2014/2015 um rund 20 Prozent gekürzt wird. Das Kader und der neue Präsident sind noch nicht bekannt.
Ein Ausrufezeichen findet sich in der Medienmitteilung der Starwings Basket Regio Basel. Nach dem Satz, der die Budgetkürzung für die anstehende Saison ankündigt. Die eigentliche Neuigkeit aber ist, dass Roland Pavloski das Traineramt beim einzige Deutschschweizer NLA-Verein übernimmt. Budget und Trainer, das gehört bei den Starwings zusammen.
Pavloskis Nominierung ist keine Überraschung. Der 41-Jährige, Gründungsmitglied des Vereins, war bereits Chef– und mehrmals Assistenztrainer der Starwings (siehe Grafik unter dem Text), die ab Oktober die zehnte NLA-Saison in Folge spielen werden. Und: Er ist vor allem günstiger als eine externe Profilösung. «Ich kriege Spesen und eine kleine Entschädigung, es ist aber fast ein Ehrenamt», sagt der ehemalige Nationalliga-Spieler, der den Trainerposten von Viktor Mettler übernimmt.
Assistent wird einer, der auch noch spielen könnte
Assistiert wird Pavloski vom Kroaten Martin Mihajlovic. Der 33-Jährige kennt den Schweizer Basketball aus seiner Aktivzeit bei Vacallo und Lugano. Zudem spielte der 2,08-Meter-Mann in der 1. Bundesliga sowie der höchsten türkischen Liga. «Wir lösen für ihn auch eine Spielerlizenz», bestätigt Pavloski, sagt aber auch: «Es ist eigentlich nicht das Ziel, dass er aktiv ins Spielgeschehen eingreift.»
Wer dies tun soll, ist noch weitestgehend unklar. Zwar sollen die Juniorennationalspieler Branislav Kostic und Alessandro Verga mehr Verantwortung übernehmen. Doch fehlen dem Verein weiter die Zustimmung sowohl von Joël Fuchs, der mit Rekordmeister Fribourg Olympique in Verbindung gebracht wird, als auch von Stefan Petkovic, der ebenfalls abwandern könnte.
Ausländer sind noch nicht bekannt
Ebenfalls unbekannt sind die Namen der Ausländer, die im Basketball de facto alles entscheiden. Doch drei Monate vor Saisonbeginn macht sich Pavloski deswegen keine Sorgen: «Ausländische Basketballprofis gibt es wie Sand am Meer. Das Schwierige dabei: Wir müssen das richtige Korn finden.»
Die Starwings wissen zudem noch nicht, mit wie vielen ausländischen Professionals sie antreten wollen. «Die Schweizer sollen die Basis des Teams sein, um die wir die Ausländer scharen», sagt Pavloski.
Ohne Team keine sportlichen Ziele
Die Frage nach den Ausländern ist unmittelbar verbunden mit der geplanten Budgetkürzung von rund 20 Prozent. «Beim Salär der Ausländer müssen wir darauf schauen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt», äussert sich Pavloski. In Gedanken wohl auch an die letzte Saison, als die Starwings über ihren Verhältnissen lebten.
Ohne das Team zu kennen, will sich Pavloski nur zögerlich zu den sportlichen Zielen äussern. Das hat auch damit zu tun, dass sich die Liga noch nicht für einen Modus entschieden hat. «Nach zwei Runden und 14 Spielen wird es in der Achterliga wohl einen Cut geben. Die ersten Sechs werden in einer weiteren Runde um die vier Playoff-Plätze spielen», erläutert Pavloski und nennt als vages Ziel: «Wir wollen nach dem ersten Cut noch dabei sein und sind uns bewusst, dass vor allem die ersten vier Teams finanziell um einiges besser dastehen als wir.»
«Der Verein braucht jetzt zwei Jahre Ruhe»
Heisst: Platz sechs nach der ersten Hin- und Rückrunde ist ein erster Anhaltspunkt, wohin es sportlich mit den Starwings in der Saison 2014/2015 gehen soll. Letzte Saison haben sie mit einem hochgelobten Kader die angestrebten Playoffs verpasst. Gut möglich, dass man in der Sporthalle Birsfelden zurückbuchstabiert hat, möglicherweise auch, weil die letzte Saison von Turbulenzen auf und vor allem neben dem Feld begleitet worden war.
Bescheidener als auch schon hören sich die Parolen an beim Verein, der nach der Trainerwahl auf seiner Internetseite das Wort «Vernunft» braucht: «Der Meistertitel wird nicht drin liegen», sagt ein gut aufgelegter Pavloski und schiebt nach: «Mein oberstes Ziel ist es, dass der Verein in ruhigere Fahrwasser kommt. Er braucht jetzt zwei Jahre Ruhe.»
Dafür soll auch der neue Präsident sorgen. Doch noch ist nicht klar, wer den abtretenden Martin Spörri ersetzen wird.