Bis am 7. Juli muss sich jemand finden, der die Aktien und die Schulden der EHC Basel AG übernimmt. Sonst wird der Konkurs über dem Basler Spitzeneishockey-Projekt eröffnet. Jetzt sucht ein Verein Gelder zur Rettung.
Viel Zeit bleibt nicht mehr. Am 7. Juli ist das Stichdatum, an dem sich entscheidet, ob über der EHC Basel AG der Konkurs eröffnet wird. Die Bilanz war am 23. Juni deponiert worden, nachdem der Verwaltungsrat um Präsident Matthias Preiswerk nicht mehr bereit gewesen war, das Defizit der vergangenen Saison zu decken.
Jetzt wendet sich der Verein «Pro EHC Basel» an die Öffentlichkeit, um das National-League-B-Team in letzter Minute noch zu retten. «Es ist sicher nicht zu früh», sagt Stefan Voegele, der sich beim EHC um Sponsoring und Marketing gekümmert hat und nun für «Pro EHC Basel» spricht, «aber wir konnten nicht voraus sehen, dass der EHC die Bilanz deponieren würde. Es brauchte Zeit, bis das Ganze koordiniert wurde.»
Das Ziel des Vereins ist laut Voegele nicht, die Aktien des EHC und damit auch die Schulden der Aktiengesellschaft zu übernehmen. Diese dürften sich auf rund 1 bis 1,4 Millionen Franken belaufen. Stattdessen sei «Pro EHC Basel» bloss ein Teil eines Puzzles, das zur Rettung beitragen soll, sagt Voegele: «Wir wollen möglichst breit aufgestellt sein und wir wollen die Saison finanzieren. Man muss den möglichen Investoren ein Zeichen geben, dass der EHC noch lebt.»
Gelingt die Rettung nicht, wird das Geld zurück bezahlt
Engagieren können sich alle (siehe Bankverbindung unten). «In unserer Situation hilft jeder Franken, der reinkommt», sagt Vogele. Und der Verein bürgt dafür, dass das einbezahlte Geld nicht verschwindet, sollte der EHC nicht gerettet werden können. In diesem Fall werden die Spenden wieder zurück bezahlt.
Doch auch wenn der Verein breit unterstützt werden sollte, braucht es einen Investor (oder Mäzen), der Geld in die AG einschiesst, um den EHC am Leben zu halten. Bloss soll dieser nicht das Gefühl bekommen, dass er genau so alleine auf weiter Flur steht, wie es dem bisherigen Verwaltungsrat um Privatbanquier Preiswerk ergangen ist. «Aber wir brauchen Liquidität, damit wir die Lizenz für die kommende Saison bekommen», sagt Voegele, «die Saison muss finanziert sein. Sollten wir einen Investor finden, kann der das nicht alles alleine tragen.»
Noch ist die Investorensuche nicht konkret
Einfach ist die Suche nach einem Investor nicht. Auf der Westschweizer Website «Planète Hockey» war zu lesen, der Zürcher Privatbanker Thomas Matter, der sich bereits bei den EHC Kloten Flyers engagiert hatte, sei am EHC interessiert. Das kann Voegele jedoch nicht bestätigen: «Ich hatte nie Kontakt mit Herrn Matter.» Stattdessen gebe es einige andere Interessenten: «Allerdings haben wir noch nichts Konkretes, es gibt auch nichts Schriftliches.»
Unterdessen hat die National League B einen Modus für jenen Fall beschlossen, dass der EHC an der kommenden Saison nicht teilnehmen wird. Gleichzeit haben sich die NLB-Clubs verpflichtet, bis zum endgültigen Lichterlöschen in Basel keine EHC-Spieler unter Vertrag zu nehmen. «Ein extrem schönes Zeichen» findet das Voegele.
Und EHC-Trainer Dino Stecher, der sich ebenfalls bei «Pro EHC Basel» engagiert, meldet über die Stimmung in der Mannschaft: «Es ist natürlich ein Auf und Ab. Aber die haben sich dazu bekannt, dass sie solidarisch sind und warten. Sie sehen, dass wir alles tun, was möglich ist.»