Nach der kurzen Auszeit wegen der in Montreal aufgetretenen Rückenbeschwerden stand Federer gegen Tiafoe unter besonderer Beobachtung. Alle Zweifel an seinem Fitnessstand konnte der fünffache US-Open-Sieger bei seinem ersten Einsatz im Arthur-Ashe-Stadiums nicht beseitigen. Er bewegt sich weniger gut, als man sich das in diesem Jahr von ihm gewohnt ist.
Die ersten Minuten des Matches misslangen Federer komplett. Er kassierte gleich im ersten Game nach drei unerzwungenen Rückhand-Fehlern das entscheidende Break. Tiafoe hat dann seine beste Phase, zeigte seine Qualitäten von der Grundlinie mit der wuchtigen Vorhand und fügte Federer den ersten Satzverlust bei einem Erstrunden-Match in New York seit 2003 bei. Die Unbekümmertheit ging dann beim Teenager mit Wurzeln in der Sierra Leone verloren.
Nur vier Gewinnschläge im vierten Satz
Federer kam im Verlauf des zweiten Satzes besser auf, wirkte beweglicher und war offensiver. Tiafoe leistete mit zahlreichen Fehlern seinen Beitrag dazu, dass der Weltranglistendritte ohne grössere Probleme wieder in die Spur kam. Alles deutete darauf hin, dass er zu einem letztlich doch relativ problemlosen Viersatzsieg marschieren würde.
Doch wie fragil Federer an diesem Abend war, zeigte sich in den letzten beiden Umgängen, dem vierten, den er in 24 Minuten und nach 13 unerzwungenen Fehlern und nur vier Gewinnschlägen verlor. Aber auch im fünften, als er den Aussenseiter nochmals heranlassen musste, als er bei 5:3 zum Match aufschlug.
Schliesslich kämpfte er sich doch noch zum Sieg und verhinderte die erste Erstrunden-Niederlage bei einem Major seit dem French Open 2003. In der 2. Runde trifft er am Donnerstag entweder auf den Russen Michail Juschni (ATP 101) oder den Slowenen Blaz Kavcic (ATP 88).