Rückkehrer und Abtaucher – der FCB in der Einzelkritik

Fussball kann so einfach sein: Kaum schiesst einer zwei Tore, ist er der Mann des Spiels. So wie Alex Frei bei unserer Bewertung zum Cup-Viertelfinal des FC Basel beim FC Thun.

Dank an den Matchwinner: Alex Frei mit den Degen-Zwillingen und Gilles Yapi. (Bild: EQimages/Daniel Teuscher)

Fussball kann so einfach sein: Kaum schiesst einer zwei Tore, ist er der Mann des Spiels. So wie Alex Frei bei unserer Bewertung zum Cup-Viertelfinal des FC Basel beim FC Thun.

Yann Sommer | 4

Durfte in der 26. Minute etwas tun, was er in diesem Jahr bislang fast gar nie tun durfte: Warf sich in die Ecke und wehrte einen richtigen Schuss ab. Machte dann beim Thuner 1:1, was er fast den gesamten Rest der Partie und von ein paar Flanken abgesehen, die es herunterzupflücken galt, tat: untätig zusehen.

Philipp Degen | 5


Erfreut sich einer schönen Februar-Form. Tat das, was seinem Zwillingsbruder eine Reihe weiter vorne nicht gelingen wollte: eine gut getimte Flanke in die Mitte treten, wo Alex Frei zum 1:0 einnickte. Streute seine Offensiv-Läufe mit Bedacht aber Nachdruck ein und wurde dabei von Ferreira dabei zweimal gefoult, was für den Thuner das Ende des Arbeitstages in der 89. Minute bedeutete.

Gaston Sauro | 4


Hatte in der ersten Halbzeit eher wenig zu tun, brachte den Schiedsrichter aber dank einer abenteuerlichen Grätsche im Mittelkreis dennoch dazu, ihn zu verwarnen. Wirkte danach nicht immer sattelfest, manchmal ein bisschen Orientierung suchend, aber immer bereit, sich mit Haut und Haar für seine Farben einzusetzen.

Aleksander Dragovic | 4

Wirkte grundsätzlich präsent im Basler Abwehrzentrum. Legte allerdings eine nicht ganz unwesentliche Präsenzpause ein, als er – zusammen mit vier Kollegen – erstarrt zuschaute, wie Marco Schneuwly das 1:1 erzielte.

Markus Steinhöfer | 3,5


Ersetzte aus einem zu Beginn nicht ersichtlichen Grund Alex Frei als Schütze aller Eckbälle. Lieferte die Erklärung bis zum Ende der Partie nicht nach. Wurde von Thuns Trainer Urs Fischer zur Pause als Basler Schwachpunkt in der Defensive ausgemacht und musste sich danach mit dem starken Steffen auseinandersetzen, der die Seite gewechselt hatte. Knallte dann so unglücklich mit eben diesem Steffen zusammen, dass der ins Spital musste, und wurde in der Folge statt von Steffen von Schneuwly und Salamand überlaufen.

Gilles Yapi | 4

Eroberte irgendwann in der zweiten Halbzeit den Ball am gegnerischen Sechzehner, um ihn sogleich mit einer Massimo-Ceccaroni-Gedenk-Flanke weit hinter das Thuner Gehäuse zu dreschen. Spielte genau so auch in der restlichen Stunde, die ihm zugestanden wurde: gut und schlecht im steten Wechsel.

Mohamed Elneny | 4


Liess bei seinem Steilpass auf Philipp Degen vor dem 1:1 seine Fähigkeit für die offensive Spielauslösung aufblitzen. Meldete sich danach vom Spielgeschehen weitgehend ab, tauchte aber just dann in der Verlängerung wieder aus der Versenkung auf, als sich besorgte Beobachter schon fragten, ob der Ägypter wohl nicht mitbekommen hatte, dass es im Schweizer Cup bei Unentschieden nach 90 Minuten weitergeht.

Geoffroy Serey Die | 4,5


War von all den vielen gelernten zentralen Mittelfeldspielern auf Basler Seite der auffälligste. Wollte viele Bälle, bekam viele Bälle und schenkte auch viele Bälle her. Allerdings nie in einer für den FCB gefährlichen Zone. Wurde trotz aktiver Spielbeteiligung in der zweiten Halbzeit der Verlängerung vom Feld genommen.

David Degen | 3

Trug so gut wie nichts bei zum Basler Spiel, was nur mit einer gewissen Übermotivation zu erklären war. Fiel erst auf, als er sich eine gelbe Karte einhandelte, weil er weiterspielte, als der Schiedsrichter abgepfiffen hatte. Dann noch einmal, als er Schirinzi vor dem Gesicht herumfuchtelte und man den Eindruck hatte, dass er ganz knapp am Rande eines Platzverweises wandelte. Der Trainer liess ihn – etwas überraschend angesichts der Vorbelastung – nach Seitenwechsel noch bis zur 62. Minute auf dem Platz. Besser wurde er bis dahin nicht.

Marcelo Diaz | 3,5

Hatte zu Saisonbeginn mit dem Blick zurück auf seine Zeit als Flügelspieler gesagt: «Ich fühlte mich dort nie wohl.» Gab trotzdem so etwas wie einen linken Flügel und fühlte sich dort offensichtlich nicht wohl. Spielte erst einen riesen Stiefel zusammen, beschwor obendrein im eigenen Strafraum mit ungenügenden Bällen Gefahr herauf, steigerte sich dann aber, als er aus der Verbannung auf links nach einer Stunde ins Zentrum rücken durfte und rettete seinen Abend noch knapp, als er in seinem lichtesten Moment das 2:1-Siegtor einleitete.

Alex Frei | 6

Wurde vom Trainer erstmals im neuen Jahr wieder für wettkampftauglich erachtet. Führte das Team – da Marco Streller daheim blieb – als Captain auf den Thuner Kunstrasen, und wurde zum grossen Rückkehrer, der den Match mit seinen beiden Toren entscheidet. Besser kann man es nicht hinkriegen – und allen zeigen. Es waren wettbewerbsübergreifend seine Saisontreffer zehn und elf (vier im Cup). Spielte in einem 4-3-3 den Zentrumsstürmer, der aber nicht so häufig mit langen Bällen gesucht wurde, wie wenn Streller auf dem Platz steht. Machte seine Tore dort, wo er schon immer stark war: in der Box.

Mohamed Salah | 4

Für ihn ging David Degen in der 62. Minute vom Platz. Führte sich mit einem starken Pass auf Fabian Frei ein, der ersten guten Offensivaktion des FCB im zweiten Durchgang, dann geriet sein Vortrag etwas wirr. Weil er sich dann – im Sog einer sich am Riemen reissenden Mannschaft – steigerte, ging von ihm die grösste Torgefahr aus. Allerdings vergab er seine Chancen allesamt

Fabian Frei | 5

Als er in der 62. Minute für Gilles Yapi kam, übernahm er von Diaz den linken Flügel. Hatte gleich eine gute Szene, als er einen schönen Rückpass auf Alex Frei spielte, der von den Thunern in höchster Not geblockt wurde. Half dem Team vor allem in der Verlängerung mit seinem Punch. Hatte Pech mit dem Lattentreffer in der 106. Minute und war neun Minuten später dann doch an der spielentscheidenden Szene mit der Vorlage zum 2:1 massgeblich beteiligt.

Jacques Zoua | –

Kam in der 106. Minute für Serey Die und war zu kurz im Einsatz, um bewertet werden zu können.

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