Rutty, der MVP als Ersatz für Drungilas bei den Starwings

Justin Rutty ersetzt bei den Starwings den verletzten Litauer Adomas Drungilas – vorerst für zwei Monate. Am Sonntag (16.00 Uhr, Sporthalle Birsfelden) kommt der Amerikaner gegen den BBC Monthey zum Debüt in Birsfelden.

Marko Simic (links), Justin Rutty (rechts) (Bild: zVg)

Justin Rutty ersetzt bei den Starwings den verletzten Litauer Adomas Drungilas – vorerst für zwei Monate. Am Sonntag (16.00 Uhr, Sporthalle Birsfelden) kommt der Amerikaner gegen den BBC Monthey zum Debüt in Birsfelden.


Justin Rutty in Aktion. Ein Video aus seiner Zeit beim BBC Nyon, wo er 2013 zum wertvollsten Spieler der NLA gewählt wurde.

Hätte sich Adomas Drungilas früher die Hand gebrochen, Justin Rutty hätte nicht innert weniger Tage zwei Mal über den Atlantik fliegen müssen. Musste er aber.

Die Chronologie in Kürze: Am Freitag war Ruttys Vertrag mit dem französischen Verein Boulazac Basket Dordogne ausgelaufen, der Basketballer flog tags darauf zwecks Urlaub in seine Heimat USA. Just an diesem Tag brach sich Drungilas bei der 78:88-Niederlage der Starwings gegen den BC Lugano die Hand, weswegen er frühestens im nächsten Jahr wieder eingesetzt werden kann.

«Das Telefon lief heiss»

Die Starwings gingen umgehend auf die Suche nach einem Ersatz. «Am Sonntag lief mein Telefon heiss», sagt Teammanager Viktor Mettler. «Unzählige Agenten boten uns ihre Spieler an, und es wären auch einige zu uns gekommen». Allerdings nur unter der Bedingung, einen Vertrag bis Saisonende unterschreiben zu können.

Die Wahl des Tabellensechsten, der am Sonntag (16.00 Uhr, Sporthalle Birsfelden) gegen den BBC Monthey antritt, fiel schliesslich auf Justin Rutty. Den Amerikaner kennen die Starwings bereits aus dessen Zeit beim BBC Nyon. Dort wurde der 202 Zentimeter grosse Center zum wertvollsten Spieler (MVP) der Liga gewählt.

«Ich kenne Ruttys Agenten seit 25 Jahren», sagt Mettler und deutet unter anderem damit an, dass die Entscheidung zu Gunsten des 24-Jährigen leicht gefallen sein muss. «Rutty ist mannschaftsdienlich und passt zu uns.»

Begegnung mit der finanziellen Schmerzgrenze

Einmal mehr gehen die Starwings für eine Spielerverpflichtung über die finanzielle Schmerzgrenze hinaus, wie bereits beim Zuzug von Povilas Cukinas. Zwar deckt die Unfallversicherung des verletzten Drungilas sein Salär zum grössten Teil ab, aber «das reicht noch nicht ganz für Rutty», so Mettler. «Uns nahe stehende Personen haben geholfen», sagt der Teammanager weiter, ohne die Namen der Spender preiszugeben.

Die Starwings statteten Rutty mit einem Vertrag bis zum 31. Januar 2014 aus, weil er laut Mettler bei einem französischen Verein im Gespräch sei. Unterschrieben ist in Frankreich jedoch noch nichts.

Bleibt Rutty länger als vereinbart?

Das nährt die Spekulation, dass Rutty vielleicht länger am Rheinknie bleiben könnte. Schliesslich hat sich nicht irgendein Spieler für einen knapp zweimonatigen Kontrakt entschieden, sondern der MVP der letzten NLA-Saison – während andere nur Verträge bis Saisonende akzeptiert hätten.

«Wenn er uns weiterbringt», sagt Mettler, «dann …» Der Teammanager beendet den Satz nicht und bricht statt dessen eine Lanze für den verletzten Litauer: «Drungilas ist nicht zu ersetzen, auch als Mensch nicht.»

Fest dürfte stehen, dass die Situation für den Verletzten keine einfache ist. Der Spieler verstehe aber, dass sich die Starwings verstärken mussten, sagt Trainer Marko Simic und mutmasst über des Spielers Gefühlslage: «Drungilas hat bestimmt Sorgen, doch das liegt in der Natur des Menschen.»

«Auch er ist kein High-Flyer»

Von der amerikanischen Neuverpflichtung erhofft sich Simic einiges. «Er war der beste Rebounder der Liga und hat auch offensiv seine Qualitäten unter Beweis gestellt.»

Der Spektakelspieler, den einige im Verein mit der Verpflichtung des litauischen Quartetts vermisst haben dürften, wird Rutty mutmasslich aber nicht sein, wie auch Simic sagt: «Auch Rutty ist kein High-Flyer.»

Ohne Bezug zu den Starwings – aber einen High-Flyer in Erinnerung rufend: Michael Jordan beim Slam Dunk von der Freiwurflinie. (Quelle: Youtube)

Nächster Artikel