Für den FC Basel geht es am Donnerstag gegen Lech Posen (21.05 Uhr) um nichts mehr. Der Älteste in Urs Fischers Kader könnte derweil ein Jubiläum feiern, die mitgereisten Junioren ihr Debüt im Fanionteam.
Walter Samuel, die Ruhe selbst. Aber der Argentinier ist ja schliesslich auch seit fast 20 Jahren Berufsfussballer.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Das für Basel unbedeutende Spiel gibt Urs Fischer die Möglichkeit, Spieler wie Yoichiro Kakitani wieder zu Einsatzminuten kommen zu lassen.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Für Walter Samuel ist der nächste Einsatz im Europacup sein hundertster.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Am EuroAirport fragte ein englischer Familienvater noch, mit wem sein Sohn eben ein Foto gemacht habe. In Posen wissen sie, wer Breel Embolo ist.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Urs Fischer kann ohne Druck das Spiel gegen den polnischen Meister vorbereiten. Für den FCB geht es um nichts mehr.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Weil der Gruppensieg der Basler schon feststeht, gehören Spieler wie Eray Cümart zur Reisegruppe.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Robin Huser (rechts), unter Urs Fischer kaum mehr eingesetzt, ist in Posen ebenfalls dabei.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Albian Ajeti kommt nach der Verpflichtung Andraz Sporars ins Grübeln. Vielleicht gehts im Rahmen eines Leihgeschäfts einen Schritt weiter zu einem anderen Verein, seine Gedanken dürfte sich der Stürmer zumindest machen. In Posen wird er mit grosser Wahrscheinlichkeit zum Einsatz kommen.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Zur Sicherheit hat Urs Fischer mit Dario Thürkauf einen dritten Torhüter mitgenommen.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Auf der rechten Seite dürfte Behrang Safari zum Einsatz kommen, weil Adama Traoré wegen Nachwehen einer alten Verletzung ein Spezialprogramm absolvierte.
(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)Einen gibt es in der Basler Reisegruppe, den bringen diese herumschwirrenden Fussballfans nun wirklich nicht mehr aus der Ruhe. Walter Samuel lässt sich von den Wünschen auf seinem Weg durch den Flughafen in Posen kaum abbringen. Wenn es ein Album zu signieren gibt, dann sucht sein Blick nur den Stift und nicht den Bittsteller, wenn er um ein Bild gebeten wird, hebt er den Kopf. Gerade so lange, wie es für ein Foto eben braucht.
Dass er bei dieser Prozedur gelassen bleibt, hat einerseits mit seinem Charakter zu tun. Der Mann gibt kaum Interviews, und wenn er eines gibt, redet er zwar, sagt aber in aller Regel wenig. Andererseits ist der 37-Jährige seit fast 20 Jahren Berufsfussballer, auf ihn wartende Menschen ist er gewohnt.
Wo hat er nicht überall gespielt, dieser Walter Samuel: In Israel war er, in Griechenland, Mazedonien oder der Ukraine, in der Slowakei, in Slowenien, in der Türkei stand er auf dem Platz, in Madrid hat er die Champions League gewonnen, die Liste liesse sich weiterführen.
«Schön! Hundert! Fantastisch!»
In Posen spielt Samuel mit dem FC Basel zum zweiten Mal in dieser Saison. Und ebenda könnte er nun sein hundertstes Europacup-Spiel absolvieren.
Von dieser Zahl habe er nichts gewusst, sagt Urs Fischer. «Schön! Hundert! Fantastisch!», freut sich der Trainer und relativiert: «Gut, er ist halt auch schon eine ganze Weile dabei.» Auf die Aufstellung werde das mögliche Jubiläum aber keinen Einfluss haben.
Angesichts des personellen Engpasses und des anstehenden Cup-Viertelfinals am Sonntag in Sion könnte sich der Trainer für andere Protagonisten entscheiden. Drei Junge hat Fischer aus dem Nachwuchs mitgenommen, deren Namen auch in Basel nicht allen Fussballinteressierten geläufig sind – und schon gar nicht den polnischen Autogrammjägern: Eray Cümart, Dario Thürkauf und Adonis Ajeti.
Wegen der personellen Probleme im Abwehrzentrum wollte Fischer vorbereitet sein
Der Zwillingsbruder von Albian Ajeti hat von ihnen die besten Chancen auf einen Einsatz am Donnerstag (21.05 Uhr). «Wir haben in der zentralen Defensive seit einiger Zeit gewisse personelle Probleme, deswegen ist Adonis seit einer Woche bei uns im Training. Wir wollten vorbereitet sein, falls in den letzten Spielen etwas passiert», sagt Fischer.
Die neuen Gesichter in der ersten Mannschaft des FC Basel: Adonis Ajeti, Eray Cümart, Dario Thürkauf (von links). (Bild: Keystone/TagesWoche)
Adonis Ajeti, der 18-jährige Innenverteidiger, könnte nicht nur zum ersten Einsatz im Europacup kommen, sondern zum ersten Spiel im Fanionteam überhaupt. Gleiches gilt für Eray Cümart, den Fischer aus der U18 aufgeboten hat. «Das wär schon was», sagt Ajeti dazu und kann nicht verhindern, dass seine Mundwinkel bei dieser Aussage weit nach oben gehen.
«Es sind alles Spieler mit Qualitäten, die Einsatzzeit erhalten könnten. Im Entwicklungsprozess ist es wichtig, den ersten Schritt zu machen», betont Fischer.
Fischer opfert die Stabilität nicht wegen Einsatzminuten
Auch wenn die Basler den Gruppensieg bereits auf sicher haben, wird der Trainer nicht die ganze Mannschaft verändern: «Ich würde damit die Stabilität vernachlässigen. Und das werde ich mit Sicherheit nicht tun. Einen Spieler aufzustellen, nur damit er Einsatzzeit erhält, ist nicht zweckdienlich.»
Wenig mit der Stabilität, oder zumindest nicht mit der taktischen Ausrichtung, hat die Torhüterposition zu tun. Es ist denkbar, dass gegen den polnischen Meister gar die Nummer 3, Mirko Salvi, zum Einsatz kommt.
Das geschieht dann, wenn Fischer keinen Ausfall seiner Nummer zwei (Germano Vailati) riskieren will, um sie im Cup-Viertelfinal gegen Sion am Sonntag zur Verfügung zu haben. Tomas Vaclik, die verletzte Nummer 1, hat die Reise nach Posen wie die gesperrten Marek Suchy und Marc Janko nicht mitgemacht.
Die neue Startelf gegen einen formstarken Gegner
Fischer wird zudem die Chance nutzen, wenig eingesetzten Akteuren Spielzeit zu geben. Yoichiro Kakitani, wenngleich zuletzt leicht krank, könnte auf dem rechten Flügel beginnen und Albian Ajeti im Sturm spielen. Gegen Adama Traoré auf der rechten Aussenbahn spricht, dass er wegen leichter Nachwehen einer alten Verletzung nach dem Aufwärmen ein Spezialprogramm absolvierte.
Wie auch immer die Startelf aussehen wird: Sie trifft auf einen polnischen Gegner, der unter dem neuen Trainer Jan Urban in zwölf Spielen neun Mal gewonnen und zwei Unentschieden erreicht hat.